13 - Matthias Green

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Hi there! Nächste Woche evtl. kein Kapitel, hänge am Samstag für ein Blockseminar in der Uni fest. Hoffe ihr verzeiht mir, Kinder.

~🌟~

Es kotzt mich an, dass wir den Psychologen mitnehmen müssen. Ich muss hunderttausend Sachen mit Clara besprechen und will ihr außerdem sagen, wie leid es mir tut. Doch wenn mir die Adleraugen des eifrigen Arschkriechers im Nacken brennen, finde selbst ich sehr schlecht die richtigen Worte. Wer weiß schließlich, was davon direkt bei Ava oder einer höheren Stelle landet? Grundsätzlich vertraue ich keinen Menschen, die unironisch Querstreifen tragen.
Clara verfolgt mich förmlich den Tunnel hinunter, unsere Schritte im gleichen Rhythmus, während der Psychologe mit seinen Ledersohlen auf dem nassen Beton etwas mehr kämpfen muss.

„Was war das für ein Zeichen?", fragt sie leise, obwohl es ihr sichtlich widerstrebt für Informationen auf mich angewiesen zu sein. Das hat Ava mal wieder super eingefädelt.

„Es ist alles etwas beschissener, als ich dachte", murmle ich zurück, in der Hoffnung, dass der Psychomensch es nicht hört, „Du bist schon in der Auswahl."

Wache, grüne Augen funkeln mich ungefähr von der Höhe meines Unterkiefers her an. Es ist irritierend, ihr so nah zu sein, obwohl wir uns noch nicht einmal die Hand geschüttelt haben. Kein Wunder, dass sie mich anzieht, wie Licht die Motte.

„Was meinst du damit?"

Ich beuge mich vor und gebe einen Code in ein altmodisches Ziffernschloss ein. Manchmal ist Retrotechnik gar nicht schlecht geeignet, um bestimmte Dinge zu sichern. Manche Eindringlinge sind nämlich darauf vorbereitet ein dreifach gesichertes Watch Schloss zu haken, schauen aber sehr dumm drein, wenn sie sich mit einer massiven Eisentür ohne Schlüsselloch oder gar einem Zahlenschloss konfrontiert sehen.

„Sie filzen gerade deine private Watch auf verdächtige Dateien."

Die Cybertechnikspezialistin in ihr ist davon absolut entsetzt.
„Was zur Hölle?", japst MacClara, „Das ist illegal, verdammt!"
„Ja, das ist heftig, ich weiß. Du hast irgendwas unterschrieben, nicht wahr? Hast du den Vertrag komplett gelesen? Irgendwo musst du die Einwilligung gegeben haben, sonst würden sie das nicht tun."
„Ich habe einen Werkstudentenvertrag unterschrieben", sagt sie stirnrunzelnd, „450 Euro Basis, interner IT Service."

Ich stöhne gequält auf, sie schlägt mit der flachen Hand gegen die Tunnelwand. Kochend vor Wut sagt sie: „Bring mich an einen Computer und ich schmeiße sie da eigenhändig raus."
Sie weiß noch besser als ich, dass das nicht funktionieren wird.

„Matt."
Das ist das erste Mal, dass sie mich beim Namen nennt. Ich drehe mich zu ihr um. Die goldenen Ohrringe, die neben ihrem Hals schweben, blitzen im hässlichen Licht der Neonröhren. Erst da realisiere ich, dass sie nicht einfach nur angefressen ist, wie ich, sondern wirklich Angst hat. Vergiss die Regeln, ich sage ihr jetzt, was hier los ist.

Ich werfe einen Blick zu unserem Anhängsel nach hinten, das zielsicher einem Wassertropfen ausweicht, der von der Decke fällt. Bei dem Kerl stand die Schaukel auch zu nah an der Hauswand.

„War eine Verschwiegenheitsklausel in deinem Vertrag?"
„Klar. Es ist der Geheimdienst."
„Okay", wir biegen nach links ab, „Unterschrieb nichts von dem, was Ava dir als nächstes hinhält, egal wie sehr es sie anpisst."

„Green", macht Joey, „Es steht Ihnen nicht zu, solche Empfehlungen auszusprechen."
„Halt dich da raus, Ringelshirt."
„Sie sind verpflichtet ..."
„Was darf ich ihr sagen?", frage ich barsch, obwohl ich mich schon lange entschieden habe, was ich ihr sage. Mein Ton lässt Clara zusammenfahren, was mir einen Stich versetzt.
„Was darf ich ihr sagen, ohne dass ich dafür hinter Gitter wandere oder exekutiert werde?"

Starshakers (Sunhunters pt. 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt