Kapitel 117 - Der Beginn eines neuen Übels - Teil 6

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Der Rest der Spieleinheit lief eher langweilig ab. Bahe verbrachte die meiste Zeit entweder mit der Umwandlung der Upale oder meditierte. Zwischenzeitlich versorgte Bahe noch den erwachten Balu mit etwas Fisch aus seinem Speichergegenstand und bat seine Elementare weiterhin auf den Bergbären zu achten. Natürlich durfte er sich daraufhin mal wieder ein Wortgefecht mit Limona liefern, was ihm irritierte Blicke von Feiying und Alucard einbrachte.

Es musste schon merkwürdig wirken, wenn er vehement auf eine, für sie nicht anwesende, Person einredete. Glücklicherweise sprachen sie ihn wenigstens nicht darauf an.

Danach verlief wieder alles in seinem gewohnten Trott, bis Stallion sich schließlich regte.

Wütend kämpfte er sich hoch und erklärte seinem Boss lautstark: „Verdammte Scheiße, Alucard! Ich bin fertig mit dir. Nach diesem Dungeon sind wir geschiedene Leute, verstanden?"

Alucard ignorierte Stallions aufgebrachtes Gehabe einfach und machte íhn damit nur noch wütender, bis Bahe die Spannung in der Luft regelrecht spüren konnte.

Doch schließlich gab Stallion auf und fügte wütend davon stapfend hinzu: „Und wehe du verwehrst mir mein letztes Gehalt!"

Offensichtlich zufrieden darüber, das letzte Wort gehabt zu haben, lief Stallion anschließend an Alucard vorbei und hockte sich auf der gegenüberliegenden Seite an den Fels um Upale von der Felswand zu lösen.

Bahe konnte über die ganze Situation nur belustigt lächeln, ehe er sich wieder auf seine monotone Arbeit konzentrierte.

Es war lange her, dass er eine seiner Spielzeiten in Raoie als so langweilig empfunden hatte, aber der Ausblick auf einen Geldgewinn für seine Familie hielt ihn konzentriert bei der Arbeit.

Als er am folgenden Morgen aus seinem Dimensional Leap-System stieg, stellte Bahe erfreut fest, dass seine Kopfschmerzen keineswegs zugenommen hatten, sondern ganz im Gegenteil wesentlich schwächer ausgeprägt waren als noch am Vortag.

Da er sein Training vorläufig aussetzen musste und noch für zwei Tage nicht zur Schule gehen sollte, hatte er zudem mehr Zeit als üblich zur Verfügung. Was natürlich die Frage aufwarf, was er mit seiner Zeit anfangen sollte?

Nun, er war wach, wieso also nicht zunächst einmal frühstücken und dann weiter schauen?


Die nächsten zwei Tage verliefen nach dem gleichen Muster. In Raoie wandelte er Upale in Helionen um, während er sich tagsüber hauptsächlich erholte, lernte oder Zeit mit seiner Familie verbrachte. Beruhigender Weise verblassten auch nach und nach die blauen Flecken seines Großvaters. Anscheinend hatte er sich schlicht zu viele Gedanken gemacht.

Am dritten Tag machte er sich in gemütlichem Tempo für die Schule fertig, ehe er sich diesmal alle Zeit der Welt für seinen Schulweg nehmen konnte. Verdammt würde es ihm schwer fallen in wenigen Tagen wieder vor der Schule mit dem Training zu beginnen.

Der Unterricht ging diesmal vergleichsweise schnell um, da Bahe möglichst konzentriert zu folgen versuchte. Er hatte sich die Worte seiner Mutter zu Herzen genommen. Seine Noten mussten wirklich besser werden, wenn er jemals die Chance auf eine gute Uni haben wollte.

Die strengen Blicke seiner Mitschüler ignorierte er gepflegt. Was wohl vor allem Xukun innerlich in Rage brachte, deren Fingerknöchel vor lauter Anspannung und unterdrückter Wut weiß hervor traten.

Doch selbst in den Pausen blieb es letztlich bei den Blicken, auch wenn er bemerkte, dass viele Mitschüler einen großen Bogen um ihn machten. Natürlich fielen die Aktionen auch Muning auf, der von Minute zu Minute nervöser wurde. Irgendein besonders folgenreicher Zwischenfall blieb aber aus.

Die Legende vom Elementflüsterer - Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt