Die ganze Situation war so abstrus, dass Bahe in den folgenden Minuten lieber nicht groß drauf rumreiten wollte, aber Stallion hatte offensichtlich seine Bestimmung gefunden und erzählte Feiying in allen Einzelheiten was sich zugetragen hatte.
Bahe wandte sich stattdessen lieber wieder den Upalen zu, die es abzuernten galt. Seine Elementare weckte er nicht. Umso länger sie schliefen, umso besser für ihn in der momentanen Situation. Zumal es sowieso ein Wunder war, dass sie trotz Alucards Geschrei oder den immer wiederkehrenden Lachern Stallions und Feiyings weiterschliefen.
Aber manchmal musste man eben auch ein Wenig Glück haben, dachte Bahe lächelnd.
Da die Anderen ohne ihn nicht weiter in das Dungeon vordringen wollten, hatten sie sich in der gestrigen Spielzeit dem Abbau der Upale verschrieben. Ein ganzer Haufen der Kristalle war weiter hinten, kurz vor der Biegung zur nächsten Kammer, zusammengelegt worden.
Bahe setzte sich vor dem Kristallhaufen auf den Boden, nahm einen Upal an sich und begann direkt mit dem Prozess der Umwandlung.
Schon bald begann der Kristall hell zu leuchten und zog die Aufmerksamkeit Feiyings und Stallions auf sich, die schnell angerannt kamen, um zuzusehen.
Zwei Minuten später hielt Bahe stolz den zweiten Helion in seinen Händen und grinste vor sich hin.
„Bist du fertig?", fragte Feiying.
„Hat es geklappt?", hakte auch Stallion neugierig nach.
„Ja, das hier ist der dritte Helion, den ich erfolgreich hergestellt habe", erklärte Bahe.
„Zeig mal her!", rief Stallion begeistert und riss ihm den Kristall aus der Hand.
„Nice!", meinte Feiying und grinste. „Wie lange wirst du für die Umwandlung von den ganzen Upalen brauchen?"
„Das ist das Problem", seufzte Bahe. „Ich kann mit meinen Mana maximal zwei Helionen hintereinander herstellen. Danach muss ich meditieren, um mein Mana zu regenerieren."
„Verdammt!", stöhnte Feiying.
„Hast du so wenig Mana, oder was?", fragte Stallion verblüfft und legte den Helion vor Bahe auf den Boden.
„Sein Manawert liegt jenseits der siebenhunderter Marke", erklärte Feiying und kam Bahe damit zuvor. Bahe sah gleich, dass sein Kumpel immer noch neidisch über seinen hohen Manawert war.
„Ja, klar", meinte Stallion. „Und ich heiße Arsch mit Ohren. Kommt schon, wenn ihr es nicht verraten wollt, macht eure Lüge wenigstens realistischer."
Bahe und Feiying sahen sich daraufhin stillschweigend an und schüttelten gleichzeitig belustigt den Kopf.
Ausnahmsweise schien Stallion mal schnell zu schalten, denn er sagte plötzlich: „Moment mal... ihr meint das ernst, oder?"
Bahe nickte.
„Krass!", rief Stallion daraufhin aus. „Das ist voll der Progamerscheiß! Ein Level 20 Spieler, der schon über so viel Mana verfügt... Profispieler sind einfach anders unterwegs als wir Normalos."
„Um zurück zum Thema zu kommen...", begann Bahe und ergänzte nüchtern. „Ich werde für diese Helionen ewig brauchen. Bei der Menge an Upalen lohnt es sich auch nicht Tränke zu verwenden, deren Wirkung würde viel zu schnell nachlassen. Mal ganz abgesehen davon, dass es rausgeschmissenes Geld wäre."
„Mist", ärgerte sich Feiying.
„Wie wäre es dann mit Arbeitsteilung?", schlug Stallion vor.
„Was meinst du?", fragte Bahe.
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Die Legende vom Elementflüsterer - Band 3
FantasyMehrere Wochen ist es inzwischen her, dass Bahe es wagte, sich für für das Online-Spiel "Raoie" anzumelden. Vieles besserte sich bereits, sowohl im Spiel als auch in der Realität. Während Bahe zu Beginn noch in seinen Erfolgen schwelgt, muss er weni...