chapter 10

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Changbin

„2 Millionen?! Du weißt schon, dass das verdammt viel ist, oder?", stellte Felix geschockt fest. Naja, ich würde es nicht als sehr viel betiteln, wenn man sich zum Beispiel YouTuber anguckt, die fünf mal so viel haben wie ich, aber wenig war es auch nicht, das stimmt.

„Ja und Nein, es gibt YouTuber da draußen, die haben 100 Mio. Abonnenten, da bin ich nichts gegen.", winkte ich ab und kratzte mich verlegen am Hinterkopf.

„Was?! Das ist ja die das doppelte an Menschen, die in Südkorea leben!", gab er geschockt von sich und ich sah, wie er sein ganzes Leben begann zu hinterfragen. Für uns in der Großstadt lebenden Menschen war das nichts neues mehr, doch für ihn, der quasi die ganze Zeit isoliert gewesen war, muss das ein Weltbild zerstören.

„Das stimmt. Viele hinterfragen das aber nicht mehr, also kannst du dir vorstellen, wie wenig wert meine 2 Millionen Abonnenten sind.", sagte ich kleinlaut. Natürlich wusste ich, dass 2 Millionen viel waren, aber ich wollte es hier wirklich nicht an die große Glocke hängen.

„Lädst du denn noch andere Videos hoch? Ich meine, du kannst doch gar nicht regelmäßig diese Lost Place hochladen, oder? Wegen Schule und so...", fragte Felix, während er wieder zu laufen begann. Stimmt, wir sollten wieder zu seinem Schlafplatz.

So folgte ich ihm und beantwortete seine Frage kurz: „Die Lost Place Videos kommen in den Ferien oder am Wochenende. Eine wirklich gesetzte Upload Zeit gibt es dafür allerdings nicht. Aber jeden Mittwoch, während der Schulzeit lade ich Let's Plays hoch. Also Videos, in denen ich auf meinem Computer Horrorgames spiele."

Ich erklärte es einfach direkt genauer, bevor der Jüngere wieder nachfragen würde.

„Horrorgames? Ist das eine Art Training, damit du dir in den Lost Places nicht in die Hose machst?", kamen diese Worte mit frechem Unterton aus seinem Mund. Er machte sich immer über meine Videos lustig ohne sie je gesehen zu haben.

„Na warte... Wenn ich dich in die Finger bekomme", murmelte ich und im nächsten Moment jagte ich ihn auch schon durch den dunklen Flur. Der Blonde quietschte niedlich auf und drehte sich lachend zu mir um.

.

Ich hatte ihn bis zu seinem Schlafplatz gejagt, wo wir, nachdem wir wieder etwas Luft geholt hatten, begannen die Matratze aufzubauen. Danach hatte ich ihm wieder ein paar Sachen wie Handtücher und Klamotten gegeben, sowie die Matheaufgaben, einen Stift und ein paar Zettel. Damit würde er sich für kurze Zeit ablenken können auch, wenn mich dieses komische Hobby immer noch etwas verwunderte.

„Ich habe dir heute auch mal was Selbstgekochtes von meiner Mutter mitgebracht", warf ich ein und drehte mich zu der Tasche hinter mir, um die Plastikbüchse mit besagtem Essen herauszufischen. Felix war hellhörig geworden und krabbelte zu mir. Ohne ein Wort zu sagen, setzte er sich auf meinen Schoß und wartete gespannt. Er vertraute mir bereits so sehr, dass er gar nicht einschätzen konnte, wo die Grenze des Körperkontakts eigentlich lag. Man setzte sich nämlich nicht auf den Schoß eines Jungen, den man seit gerade mal drei Tagen kannte. Naja, das waren alles so Sachen, die ich ihm früher oder später schon noch beibringen würde.

„Hast du jemals Sushi probiert?", fragte ich ihn und drehte mich zurück in seine Richtung. Seine Nase stupste gegen meine und ich zuckte aufgrund dieser sehr kurzen und sanften Berührung etwas zusammen. Oh mein Gott, saß er nahe bei mir.

Während ich ihn nur mit geweiteten Augen musterte, kicherte er lediglich und stupste seine Nase erneut gegen meine. Wie von selbst begann mein Herz schneller zu schlagen und ich musterte das Gesicht des jungen Koreaners kurz. Verdammt, ich kriege wegen ihm in naher Zukunft noch einen Herzinfarkt.

„Ich glaube, dass meine Eltern mich es einmal an meinem Geburtstag haben essen lassen, aber ich bin mir nicht wirklich sicher", meinte er dann, doch wich keinen Zentimeter von meinem Gesicht weg. Okay, keine Chance, dass ich mich auf das Essen konzentrieren konnte, wenn er so nahe vor mir sitzt.

„Eh, Felix du bist sehr nahe", wies ich ihn auf unsere Position hin und sah kurz in seine Richtung. Der Blonde ließ sich aber gar nicht beirren, ignorierte meine Worte und öffnete die Box mit Essen, weshalb sich sein Blick nach unten richtete.

„Doch, das habe ich schon einmal gegessen!", meinte er glücklich und klatschte zufrieden in die Hände. So sehr ich mich für ihn freuen wollte, stand ich durch seiner sehr nahen Anwesenheit immer noch etwas neben mir. 

„Damals hat es mir geschmeckt... Mal sehen wie es jetzt ist", murmelte er eher zu sich selbst und griff einen der in Seetang eingerollten Reisbälle. Hoffentlich würden ihm das meiner Mutter ebenso gut schmecken, wie das, was er von damals kannte.

Er inhalierte das eine Sushi in einem Atemzug und kaute daraufhin testend auf diesem herum. Natürlich wartete ich neugierig auf seine Reaktion und beäugte ihn aufmerksam.

Es dauerte nicht lange, da erleuchtete das Gesicht des Jungen förmlich. Man konnte wirklich sagen, dass die Sonne aufging. Also ohne allzu viel herein zu interpretieren, würde ich vermuten, dass es ihm schmeckte.

„Lecker?", erkundigte ich mich trotzdem prüfend, doch bekam keine Antwort von dem Kleineren. Stattdessen stopfte er sich ein weiteres Stück des Sushi in den Mund und tanze zufrieden vor sich hin. Okay, ich schätzte mal, dass das Antwort genug war.

So sah ich ihm eine ganze Weile zu, bis er die komplette Box gegessen hatte. Da hatte jemand wohl echt Hunger gehabt.

„Das war extrem gut", schwärmte er dann und hüpfte auf meinem Schoß hin und her. Ich würde lügen, wenn er dabei nicht auch die etwas intimeren Zonen traf, die daraufhin etwas wehtaten. Das sollte ich aber verkraften.

„Finde ich auch. Meine Mutter ist einfach eine super Köchin", erklärte ich stolz und schmunzelte.

„Kannst du denn ebenso gut kochen?", fragte er mich und ich zögerte eine kurzen Moment, ehe ich begann zu lachen. Ich und guter Koch? Nicht in diesem Leben. Die Küche wäre danach nur noch ein Häufchen Asche.

„Nein, kann ich leider nicht. Meine Mutter hatte es mir immer wieder versucht beizubringen, doch am Ende hatte sie es immer wieder aufgegeben. Manche Leute sind einfach nicht dafür bestimmt in einer Küche zu stehen und ich gehöre halt zu diesen Menschen.", berichtete ich von meinen erstaunlichen Kochkünsten und beobachtete wie Felix laut begann zu lachen.

Aus irgendeinem Grund machte es mich extrem froh ihn so sehen. Manchmal sah ich in ihm nur seine so unbekannte, anstrengende und einsame Kindheit und fragte mich, wie es ihm überhaupt möglich war zu lächeln. Und ihn lachen zu sehen, war für mich irgendwie ein Geschenk. Ich konnte mich an diesem gar nicht satt sehen. Als würde er die ganzen Male, wo er in der Vergangenheit nicht lachen durfte, aufholen. Sein Lachen wirkte dadurch umso ehrlicher und schöner.

Verträumt und in Gedanken versunken beobachtete ich den Jüngeren mit einem Lächeln. Es dürfte von außen so wirken, als ob ich in ihn verliebt wäre.

Ich meine... war ich das nicht vielleicht sogar? Keine Ahnung wie es sich anfühlte verliebt zu sein, aber ich konnte meine Gefühle zu ihm halt auch nicht einsortieren.

Ich bemerkte gar nicht, dass Felix sich wieder beruhigt hatte und mich nun ebenfalls anschaute. Es war ruhig und nur unsere Blicke auf einander waren das Einzige, was in diesem Moment wichtig zu sein schien.

Ich erwachte erst in dem Moment, wo Felix sich nach vorne beugte. Was?

Seine Nase stupste meine.

Wäre das das Einzige, was passierte, wäre ich wohl nicht allzu überrascht. Allerdings hatte er meine Hände genommen und seine Lippen hatten meine für den Bruchteil seiner Sekunde berührt.

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Hey :D

Ich weiß, das Ende ist wohl kind of surprising, aber wartet ab :3

Geh ich direkt zur heutigen Frage über: Habt/Hattet ihr ein Lieblingsschulfach? (Ich persönlich bin Freund von den Naturwissenschaften (Physik, Chemie und Biologie), auch wenn diese langsam beginnen keinen Sinn mehr zu machen, aber ich schätze, dass das in der 10. Klasse normal ist :') Auch Mathe mag ich, obwohl das eher so eine Hass-Liebe ist haha)

Naja, ich hoffe es hat gemundet und bleibt gesund :3

bye bye <3

LatibuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt