33. Kapitel

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B E A U




»Alle in den Bunker!« schrie ich und schickte alle Rudelmitglieder die in die Eingangshalle stürmten den Treppenschacht hinunter, der in den gesicherten Bunker unterhalb des Packhauses leitete. »Hier lang.« Ich schob die kleine Anu durch, während ich die Menge nach einem ganz bestimmten Gesicht überflog.

Blair schob sich neben mir durch. Ich packte sie. »Hey, wo bleibt Georgie?«

Blair stockte. »Ist sie nicht schon im Bunker?«

»Ich hol sie.« Dann schob ich mich durch die Menge, rannte ich die breiten Treppen hinauf, zwei Stufen aufs Mal. Ich spürte mein Wolfsfell unter der Haut, Krallen, sie an meine Fingerkuppen drückten. Er wollte hinaus, wollte die Gefahr vernichten. Diesen Piraten die Kehle zerschlitzen und ihren Kiefer ausreissen.

»Was ist los?« fragte Georgie beunruhigt, als sie mir entgegenrannte und schnell atmend eine Stufe ober mir anhielt.

»Piratenangriff. Sie sind noch nicht weit in unser Territorium hervorgedrungen, aber wir dürfen keine Zeit verlieren.«

Sie nickte, dann legte sie ihre Hand in meine ausgestreckte und wir hasteten in die grosse Eingangshalle, die sich langsam lichtete.

»Warte, Beau ... Hey!« Sie zog an meiner Hand. »Wohin führst du mich?«

Ich beschleunigte meinen Gang, zerrte sie die Gänge entlang, den Treppenschacht hinunter.

»Nein! Beau, jetzt warte mal! ... Lass mich los!« beschwerte sie sich lautstark und rüttelte an meinem Griff.

Grimmig schob die Massiveisentür auf und trat mit ihre in den geräumigen Gemeinschaftsbereich des Bunkers. Die Deckenlampen strahlten ein sonnenimitiertes Licht aus, das jeden Bereich hier unten erfüllte. Es war weder dunkel, noch gab es enge Räume. Sie sollte also nicht in Panik geraten.

»Ab morgen bin ich offizielle Soldatin, ich werde kämpfen.« sagte Georgie mit einem entschlossenen Funkeln in den Augen. »Diese Piraten, sind hinter uns Heilerwerwölfen her. Ich will mich ihnen stellen.« 

Mein Wolf knurrte sie an. Ich auch. »Du hast recht, sie sind hinter euch her. Und aus genau diesem Grund wirst du hierbleiben.«

Sie hob ihr Kinn. »Nein.«

Ich zog sie weg vom Eingang, bewusst, dass jedes beschissene Augenpaar in diesem beknackten Bunker auf uns lag. »Georgie, verdammt noch mal, ich habe keine Zeit für das.« Piraten drohten jede Sekunde meinem Rudel näher zu kommen. Mein Wolf drängte sich an die Oberfläche und Fell überlagerte meinen Nacken und Arme. Er wollte raus, wollte zerstören, töten.

»Dann hör auf, dich mit mir zu streiten und lass mich mitkommen! Ich will meine Familie beschützen. Ich will kämpfen ich ... ich ... « Sie gestikulierte aufgebracht mit ihren Händen in der Luft. »Ich will keine Angst mehr haben! Wieso glaubst du nicht an mich? Wieso? Wieso traust du mir das nicht zu? Ich dachte, das hätte sich in den letzten Tagen geändert. Aber anscheinend, denkst du immer noch ich wäre zu schwach. Du hältst mich für hilflos-«

Ich drückte meinen Mund auf ihren, presste sie an die Wand und brachte ihr lautes Mundwerk zum Schweigen. Als wir uns voneinander lösten, atmete sie hektisch. Genauso wie ich. Ich packte ihr Kinn. Sie sollte endlich verstehen. »Du bist mir wichtig. Du bist mir scheisse noch mal zu wichtig, als das ich dich riskieren lasse, verletzt zu werden. Ich will das du hier bleibst, und verdammt noch mal heil bist, wenn ich zurückkomme.«

Ihre Augen wurden gross und sie flüsterte. »Du weisst schon, das Wölfe tratschen?«

»Zur Hölle, ja. Schlimmer als alte Weiber.«

Sie boxte mir kichernd in den Arm und ich grinste und küsste sie gleich noch mal. Sollten doch die alten Tratschtaschen ihr Maul darüber zerreissen, dass dieses Mädchen mein scheiss Mittelpunkt war.

»Du bleibst hier, verstanden?«

»Okay.« sagte sie leise an meinen Lippen. »Ab morgen kann das aber nicht immer so gehen.«

»Ich weiss.« Sie würde die Prüfung bestehen und sie würde lernen, auf sich selbst aufzupassen. Wilder Beschützerinstinkt regte sich in mir, bei dem Gedanken, dass ich sie verlassen würde. Aber ich konnte nichts gegen den ansteigenden Wahnsinn tun, der mich bald unweigerlich in seinen Krallen halten und nicht mehr loslassen würde.

Das Schwert schwebte über uns, drohte jeder Zeit, niederzufahren. Dennoch fand ich mich dabei, abermals nach ihrem Kinn zu greifen und diesen verführerischen Mund, von dem ich nicht genug kriegen konnte, ein letztes Mal zu küssen. Georgie hielt sich nicht zurück, gab mir alles und mein Wolf brüllte auf. Noch ein Schritt und sie überschritt die Grenze. Und ich würde sie nicht aufhalten. Zum Teufel mit dem Schwert, sie wäre mein Mädchen.

Ich verliess den Bunker, wandelte mich und jagte durch den Wald. Mein Wolf bleckte die Zähne und ich spürte die erste Regung roher Aggression.

Die Uhr hatte angefangen zu Ticken, damit war mein Ende besiegelt. Aggression, die sich in puren Wahnsinn und Tollwut transformierte, bis ich eine von diesen rotäugigen Bestien verkörperte, die schon etliche Rudelgefährten in den Tod geschickt hatten.

Man nannte sie Rogues.




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xx raven

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