Kapitel 9

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Ich betrete erschöpft meine Wohnung, ehe ich mich auf das Sofa fallen lasse. Ich ziehe mein Handy raus und merke geschockt, dass ich über 30 verpasste Anrufe von Allison habe. War das wohl sehr dringend? Jedoch ist es schon sehr spät und ich könnte mich wiederum auch morgen mit ihr austauschen.

Ich schlüpfe in etwas bequemes und laufe in das Badezimmer, wo ich mir gründlich meine Zähne schrubbe, bevor ich es mir in meinem Bett bequem machen kann. Meine Gedanken schweben förmlich noch bei Timmy und wie schön unser gemeinsamer Abend war. Jedoch werden meine Augenlieder immer schwerer, bis diese sich dem Schlaf hingeben.

Ein lautes Klingeln reißt mich aus meinen Träumen, woraufhin ich hektisch nach oben schrecke. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es gerade mal 6 Uhr morgens ist. Wer wagt es mich um diese Uhrzeit zu wecken? Seufzend schwinge ich meine Beine über die Bettkante und stolpere den Flur entlang, ehe ich an die Tür gelange und diese mit Dampf aufziehe.

„Ich hoffe du hast einen guten Grund um mich zu wecken!" nörgle ich und blicke Allison entnervt an. „Komm mal runter! Ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht, da du gestern nicht auf meine Anrufe geantwortet hast", erklärt sie. Meine Gesichtszüge lockern sich und ich lasse sie herein. Sie macht es sich auf dem Sofa gemütlich und ich hole noch uns was zu trinken.

„Also Erzähl doch mal, was war gestern wichtiger als ich?", fragt die Brünette interessiert. „Ich war verabredet", stammle ich und mache mir Gedanken drüber, ob ich ihr von der Sache mit Timmy erzählen sollte. Doch mein Gefühl teilt mir mit, dass ich mir noch etwas Zeit lassen sollte. „Hört sich vielversprechend an! Mit wem, wenn ich fragen darf?", auf ihren Lippen legt sich ein Grinsen. Nun komme ich ins stottern. „Das ist doch irrelevant", ich winke ab, jedoch lässt sie sich nicht so einfach bestechen und durchbohrt mich weiter mit Fragen. „Ist es etwa ein junger hübscher Mann gewesen?", ihre Augenbraue zuckt nach oben.

„Und wenn schon, lass mir doch etwas die Privatsphäre", widerspreche ich dieser. „Na schön, aber irgendwann sagst du es mir, versprochen?", bettelt Allison und zieht einen Welpenblick auf. „In Ordnung, aber erwarte bitte nicht, dass dies in wenigen Tagen ist", antworte ich. „Schon gut, dann Gedulde ich mich noch ", sie lächelt.

„Übrigens, Diego und ich wollten heute in die Bibliothek gehen, um uns etwas für die Prüfungen der Uni vorzubereiten", schlägt sie vor, woraufhin ich ahnungslos mit den Schultern zucke. „Ach, ich weiß nicht. In Bibliotheken ist es immer Todesstill wie auf einem Friedhof, wo ist bitteschön der Spaß?", frage ich. „Nicht alles macht Spaß, aber das ist echt wichtig, Kate. Vor allem da du sowieso nicht gut mit dem Stoff zurecht kommst", ihre Miene wird ernster.

Auch wenn ich nicht Lernen und ich zwei verschiedene Welten sind, hat sie irgendwie recht. Später würde ich mich nur ärgern, warum ich nicht gut gelernt habe. „Da ist was dran, wann treffen wir uns denn?", hacke ich nach und stehe auf, um mir in der anliegenden Küche ein Glas Orangensaft einzuschütten. „Diego und ich holen dich ab, also mach dir keinen Stress", ruft sie hinter mir her.

„Klingt gut", gebe ich zurück und komme hinter dem Tresen hervor. In Stille schlürfe ich meinen Getränk vor mir hin, ehe Allison sich erhebt und in Richtung Tür wandert. „Willst du etwa schon los?", mein Blick verfolgt jede einzelne Bewegung von der Brünette. „Ja ich weiß, es war ein kurzer Besuch. Doch ich habe selber noch Dinge zu erledigen, deshalb sehen wir uns später", sie lächelt mich ein letztes Mal an, bevor sie leise die Wohnungstür hinter sich schließt.

Wenigstens kann ich gleich meinen Schlaf weiter fortsetzen, ohne hoffentlich gestört zu werden. Wenn ich mal so nach draußen schaue, macht selbst das Regenwetter mir zu schaffen. An so welchen Tagen wünsche ich mir, dass ich einfach nur Luft wäre und meine Ruhe genießen könnte.

The secret relationship| Timothée Chalamet FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt