Es klingelt zur Pause und ich bin die erste die hinaus stolpert.
Meine Wutader pocht noch einmal stärker als ich Mandy und Benjamin erneut Hand in Hand zu mir rüberlaufen sehe. Gott. Ich bekomme einen unermässlichen Kotzreitz wenn ich sehe wie sie ihre blondgefärbten Haare hinter ihr Schulter wirft. Allein schon wie sie mit unfassbarer Vorsicht darauf achtet sich keinen ihrer mindestens 5cm langen, Pink lackierten Fingernägeln abzubrechen.
Ich werde ganz plötzlich von jemandem gerammt und taumle nach vorne, wo ich über meine soeben heruntergefallenen Bücher stolpere und letzendlich auf dem Boden lande.
Das 'huchichbingestoplertundgefallen' verlief nicht so wie ich dachte.
In Trance schießen meine Hände zu meinem Brustkorb und pressen sich auf ihn. Wie in Zeitlupe werde ich zu einer kleinen Kugel und kämpfe gegen den Schmerz.
Alles um mich herum steht still.
Ich keuche auf. Mir wir unglaublich schwindelig - was ich versuche nicht unbedingt preis zu geben. Ich kneife meine Augen zusammen und stehe unter allen Blicken langsam auf.
Wie ich Aufmerksamkeit hasse!
Meine Sicht fällt auf Benjamin, der nun vor mir steht.
"Ist alles in Ordnung, Jule?"
Diese Worte, die er soeben ausgesprochen hat treffen mich unvorbereitet. Das ist zu viel. Definitiv. Die Wut, die sich im Tag angestaut hat, die Wut auf Benjamin und Mandy und die Angst um alle, die mich verlieren werden und für die ich dann nicht mehr da sein kann - die Angst vor dem sterben. Alles ballt sich zu einem einzigen Kloß in meinem Hals zusammen.
Mir schießen die Tränen in die Augen.
"Ob alles in Ordnung ist? Hast du mich das gerade wirklich gefragt?"
Meine zerbrechlichkeit halte ich prompt zurück.
Idiot, Idiot, Idiot.
"Nichts ist in Ordnung.", sage ich leise und will an ihm vorbei, doch er zieht mich zurück.
"Was hast du gegen sie, Hm?!", brüllt er doch ich halte seiner neu erbauten Wut auf mich stand.
"Guck sie dir doch an!", schreie ich zurück.
"Was willst du mit der? Nur ins Bett kriegen, habe ich Recht? Sag mir doch gleich dass du keinen Bock mehr auf mich hast - nachdem du schon so viel für mich getan hast. Ich werde mich nicht weiter von dir bemuttern lassen, hörst du? Bitteschön - du brauchst dich nicht mehr um mich Sorgen. Du bist erlöst. Viel Glück noch mit der Bitch!"
Ich werfe die Arme in die Luft und dränge mich durch die Traube meiner Mitschüler.
Vor dem Schultor stoße ich auf ein paar rauchende Typen. Ungefragt nehme ich mir eine Zigarette von den dreien und ziehe süchtig an ihr.
Etwas komisch und überrascht zugleich mustern mich die "Bad Boys" der Schule.
"Das ist meine gewesen."
Oh wow. Eine ziemlich tiefe, mich in ihren Bann ziehende Stimme.
Stop.
Ich bin eine Jungshasserin.
"Heul nicht rum.", gebe ich zurück.
Mein Leben, hah.
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Sie sagen Liebe vernebelt.
FanfictionMein Name ist Jule, ich besuche zurzeit die zehnte Klasse und bin mit meinem Leben nicht gerade zu frieden. Lange läuft es so, dass ich verabscheut und gehasst werde, doch irgendwann gibt mein Leben auch mir eine Chance die ich selbstverständlich ve...