Kleiderschrank

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Harry pov:

Hinter meinen Freund betrete ich das Manor. Nach dem Krieg hat Draco seine Eltern angefleht, mich hier wohnen zu lassen, denn die Weasleys wollten erstmal unter sich um Fred trauern, was ich ihnen nicht übel nehmen kann. Ginny und ich haben Schluss gemacht, denn ich sehe nur eine kleine Schwester in ihr. Keine Partnerin.

Er führt mich in mein Zimmer. Mr. Malfoy hat es unter ein paar Bedingungen auch erlaubt. Eine davon ist, dass wir getrennte Zimmer haben, die aber mit einer Tür verbunden sind. Ich frage mich warum, aber Draco ist ja direkt neben an.

Als ich mein neues Zimmer betrete, trifft mich der Schlag. Ein positiver. Die Decke ist sehr hoch, und hauptsächlich dunkel gehalten, was eigentlich kein Problem darstellen sollte. Gegenüber von einem dunkel-holzigem Kleiderschrank der zu meiner rechten ist, ist ein Himmelbett, welches ebenfalls dunkel ist, mit etwas Blau verziert. Am Fußende des Bettes steht eine große Kiste. Der Raum wird von nur einem großen Fenster erhellt, welches vom Boden aus, bis zur Decke geht.

"Gefällts dir? Oder zu wenig rot?" fragt mein Freund mich grinsend und umarmt mich von hinten. "Wenn du ebenfalls hier im Zimmer schlafen würdest, perfekt. So ist es nur annehmbar." Wir küssen uns.

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Müde lasse ich mich aufs Bett fallen. Der Tag war anstrengend, auch wenn viele geholfen haben, und wir es mit Magie gemacht haben, ist es schwer, ein Schloss wieder aufzubauen. Es ist auch irgendwie komisch und verletzend, ein Zuhause von hunderten jungen Zauberern wieder bewohnbar zu gestalten, aber es wird.

Ich schließe meine Augen und gleite in den Schlaf.

Flüche
Schreie
Brechende Knochen
Zischeln
Blut
Mehr Blut
Morde
Leichen

Voldemort.

"Na Harry?" Ich erschaudere.
"Du kennst den Fluch." flüstert Voldemort mir nah ans Ohr, "Es sind nur zwei Wörter." "Avada Kedavra." rufe ich aus, doch anstatt Bellattix, liegt nun Sirius vor mir und stirbt. "Du hast ihn getötet!" Kurz darauf trifft mich ein Schlag ins Gesicht. "Avada Kedavra." brüllt eine andere, kältere Stimme. Der Körper von dem besten Freund meines Paten fällt leblos zu Boden.
"Sirius! Remus!" schreie ich weinend, falle auf die Knie. "Du hast Sirius getötet." grinst Voldemort, und beugt sich zu mir. "Er hat wie all deine Freunde, jemand anderes in dir gesehen." "Lügner!" kreische ich, und will aufstehen, doch er drückt mich am Hals auf den Boden, sodass ich aber noch Luft bekomme. "Gut gemacht, James"  zitiert er die letzten Worte meines Patens. "Dumbledore hat nur den Retter der Zauberwelt in dir gesehen! Ebenfalls wie deine sogenannten Freunde." "M-Molly?" frage ich hoffnungsvoll. Sie wusste damals nicht, wer ich war und hat mir trotzdem beim Bahngleis geholfen. "Nachdem sie wusste wer du warst, ging es ihr nur noch um ihre eigene Haut." "D-Draco?" frage ich und versuche, mich zu befreien, aber er ist zu stark."Er ist auf meiner Seite. Schließ dich uns an, und du wirst ihn ganz haben. Du wirst Freunde haben, sogar eine Familie" flüstert er mir ins Ohr. "Draco wird da sein?" "Ganz bestimmt." grinst er. "Ich-"

"Wach auf!" höre ich mich flüstern, nachdem ich unsanft aus meinem Alptraum schrecke. Ich sehe mich um. Es ist dunkel und durch einen leichten Schimmer des Mondes, der durch das Fenster fällt, sehe ich nur schwach, wohin ich laufe.

Auf meiner Uhr kann ich die Zahl 3:43 ablesen. Draco kann ich unmöglich wecken! Ich fühle mich unwohl, denn das Zimmer ist viel zu groß! Ich schnappe mir meine Decke und mein Kissen, und öffne den Kleiderschrank. Ich schlüfe hinein und ziehe die Tür zu. Ich mache es mir bequem und fühle mich sofort wohl und sicher.

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Draco pov:

Müde stehe ich auf. Es ist schon sieben Uhr. Ich klopfe an Harrys Zimmertür. Harry ist zwar ein Langschläfer, aber bei uns gibt es feste Mahlzeiten, die man nur mit einem triftigen Grund auslassen darf, wozu schlafen nicht zählt.

"Harry?" Keine Antwort.
"Harry, ich komme rein." sage ich laut genug und betrete das Zimmer. Das Bett ist unordentlich und außerdem fehlen Kissen und Decke.

"Harry?" frage ich verwundert. Ich höre ein leises Poltern, was ich aus der Richtung seines Kleiderschranks vernehme. Ich öffne die Schranktür und bin geschockt.

"Dwako?" höre ich es aus einem Kissen nuscheln. "Was machst du im Schrank?" Seine Haare kommen zum Vorschein, langsam auch sein Gesicht. "Alptraum." murmelt er nur und ich verstehe. "Warum bist du nicht zu mir?" Etwas vorwurfsvoll schaue ich in Harry's wunderschönen, müden Augen. "Wollt dich nicht wecken..." antwortet mein Freund als er den Blick senkt. "Ach Harry." seufze ich und setzte mich nun in den Schrank. "Du weißt doch, dass du mich immer wecken kannst, wenn es dir schlecht geht. Auch, wenn du nur eine Umarmung oder einen Kuss willst. Ich liebe dich, und deswegen hast du die Erlaubnis, mich nachts zu wecken." Beide müssen wir schmunzeln. Wenn jemand -außer Harry natürlich- mich weckt, bekommt die Person eine neue Definition von Psychopath.

"Ich liebe dich auch." sagt der Gryffindor. Danach legt dieser sich zwischen meine Beine. Ich küsse ihn auf die Haare und lege meine Arme auf seinen Rücken.

Seit diesem Vorfall, durften Harry und ich in einem Zimmer schlafen. Bis heute beschäftigt mich die Frage, warum Harry und ich nicht von Anfang an in einem Zimmer schlafen durften. Aber lieber zu spät als nie, oder?

Drarry OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt