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„Hey Schatz, wie war die Schule?", fragte meine Mutter, als ich einige Tage nach meinem Treffen mit Hoseok zur Haustür reinkam.

„W-was machst du hier?", verließ es meine Lippen überrascht, als ich sie in der Küche erblickte. Skeptisch wandte sie sich mir zu und stemmte die Fäuste in die Hüften.

„Ich freu mich auch dich zusehen", seufzte sie sarkastisch, woraufhin ich mich hastig entschuldigte und ihr von meinem Schultag erzählte.



Danach erzählte sie, dass es bei ihr auf der Arbeit einen Rohrbruch gegeben hatte und sie solange, bis das wieder repariert sei, vorerst von zuhause aus arbeiten müsste.

Ich ließ mir nichts anmerken, doch innerlich weinte ich bereits reinste Wasserfälle. Die einzige gute Sache daran, dass ich zur Zeit keinen Nebenjob hatte, war, dass ich das Haus nach der Schule für mich alleine hatte.

Doch wann immer einer meiner Eltern hier war, fühlte sich alles irgendwie so erdrückend an. Sie ließen mich in meinem Zimmer zwar meistens in Ruhe, aber wirklich unbekümmert fühlte ich mich dann trotzdem nicht.

Was war, wenn ich little wurde und sie herein kamen? Wie würde ich das später erklären können?!




„Setz dich, ich hab essen gemacht", murmelte sie, woraufhin ich am Tisch Platz nahm und mein Handy herauszog. Ohne bewusst drüber nachzudenken, landete ich auf dem Chat mit Hobi.

Er hatte mich nach meiner überstürzten Flucht aus dem Auto noch gefragt, ob ich gut zuhause angekommen war und mir gesagt, dass ich mir nicht so einen Kopf machen sollte.

Daraufhin hatte ich ein „Danke" geantwortet.




Seit Tagen starrte ich dieses „Danke" nun an und hasste mich dafür.

Also um genau zu sein, wusste ich nicht, ob es eine gute oder schlechte Antwort war. Aber die Tatsache, dass Hobi mir seitdem nicht mehr geantwortet hatte, ließ mich auf letzteres tippen.

Nicht, weil er deswegen böse auf mich war, aber einfach, weil ich unser Gespräch dadurch beendet hatte, bevor es überhaupt angefangen war. Was sollte er auch darauf antworten?!

Danke... wie wärs mit ner verdammten Gegenfrage Jimin?!




Ein lautes Seufzen entfuhr mir. Warum musste ich nur so unfassbar schüchtern und unbeholfen in diesen Dingen sein?!






„Was ist los?", fragte meine Mutter, während sie eine Nudelpfanne auf den Tisch stellte. Ich hatte wohl ein wenig zu laut und ein wenig zu verzweifelt geseufzt.

„Nichts", murmelte ich.

„Liegt es an dem Mädchen, mit dem du dich heimlich triffst?", fragte sie und wackelte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen.




„Ich treff mich mit keinem Mädchen", seufzte ich, ohne Motivation sie wirklich von meiner Aussage zu überzeugen. Sie würde mir ohnehin nicht glauben.

„Jimin", schmunzelte sie und packte mir eine ordentliche Portion auf den Teller. „Irgendwann verlieben wir uns alle", erzählte sie, „und bald ist doch euer Schulball. Du könntest mit ihr dort tanzen. Wäre es nicht romantisch, wenn ihr dann eines Tages heiratet?"




„So wie du und Papa?", fragte ich. Sie nickte. In ihren Augen lag ein Leuchten.

Meine Eltern kannten sich seit der High School. Sie verliebten sich damals und gingen danach auf die gleiche Universität, um zusammen zu bleiben.

Und dann kam ich... unerwartet... und noch bevor sie überhaupt verheiratet waren.




Ich war der Grund, dass meine Eltern sehr schnell erwachsen werden mussten. Plötzlich hatten sie ein Kind, um das sie sich kümmern mussten. Vor mir redeten sie nicht wirklich darüber, aber meine Oma hatte mir mal erzählt, wie schwer sie es in der Zeit hatten, all die Kosten zu finanzieren.

☼ 𝐋𝐢𝐭𝐭𝐥𝐞 𝐁𝐫𝐞𝐚𝐤 | ʲⁱʰᵒᵖᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt