Ist Adam Brody der ultimative Millennial-Schwarm? Nach Anschauen der neuen Serie "Nobody Wants This" ist das die Frage, der sich unsere Autorin widmet.
Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich in einem Ferienlager mit anderen Siebtklässlerinnen beim Basteln saß und Bilder von Stars aus einer Zeitschrift ausschnitt, als es mir plötzlich dämmerte: Meine Freundin Ali hieß mit Nachnamen Brody. "Wenn du Adam Brody heiratest, brauchst du nicht einmal deinen Namen zu ändern", sagte ich zu ihr, und wir brachen alle in neidische Seufzer aus. Denn wenn man 2004 im Teenageralter war, war es mehr oder weniger selbstverständlich, dass man für Adam Brody schwärmte, der damals für seine Rolle als der süße, nerdige Außenseiter Seth Cohen in "O.C., California" bekannt war.
Adam Brody spielt in der neuen Netflix-Serie "Nobody Wants This" die Hauptrolle
Dieser Tag im Ferienlager liegt nun fast zwei Jahrzehnte zurück. Seitdem habe ich mich als queer geoutet und date so gut wie keine cis-heterosexuellen Männer mehr. Doch meine Faszination für Brody hat sich in keinster Weise gelegt – etwas, das mir sofort klar wurde, als ich ihn in der neuen Netflix-Serie "Nobody Wants This" sah. Viele Schauspieler hätten die charmante, humorvolle Rolle des Rabbis vielleicht verkörpern können; und doch ist es ist vor allem die Besetzung von Brody, die für meinen Crush verantwortlich ist.
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Deshalb begeisterte Brody schon in den 2000ern als Seth Cohen in der Serie "O.C., California"
Der Einfluss von Seth Cohens Stottern und seiner Comic-Sucht ist gut dokumentiert; in einem Artikel für "The Daily Beast" aus dem Jahr 2023 scherzte die Autorin Kerensa Cadenas, Brodys überwältigende Niedlichkeit habe "eine ganze Generation ruiniert". Klar, er war bei Weitem kein perfekter Freund für die schöne, modebegeisterte Summer (Rachel Bilson), doch er schaffte es trotzdem, die Zuschauer:innen mit seiner Mischung aus zerzaustem Haar, Sarkasmus und (nicht immer gerechtfertigtem) Selbstbewusstsein in seinen Bann zu ziehen.
Wenn ich jetzt auf die Serie zurückblicke, frage ich mich, ob es gerade seine Unvollkommenheit war, die Seth Cohen so attraktiv machte. Wir waren an ältere und starke männliche Hauptfiguren gewöhnt, die sich als Highschool-Schüler ausgaben (wie zum Beispiel jeder männliche Darsteller, der jemals in "One Tree Hill" mitspielte). Brody war zwar auch ein Erwachsener, der einen Teenager spielte (er war 24, als die erste Folge von "O.C., California" ausgestrahlt wurde!), aber er war auch wirklich witzig, ein bisschen weinerlich und sehr in Indie-Musik vernarrt. Mit anderen Worten: Er schien wie ein authentischer, sogar beinahe erreichbarer Typ.
Ich frage mich, ob in meiner Seth-Cohen-Obsession nicht schon ein Hauch von Queerness mitschwang, ob ein Teil von mir, selbst in der siebten Klasse – einem Jahr, in dem ich in meinem Zimmer einen Schrein aus Abercrombie-Models aus Magazinen bastelte – schon erkannte, dass ich mich mit Seths Sehnsucht nach dem Mädchen seiner Träume identifizierte. Ja, Seth ist mein ewiger Schwarm, aber er war vielleicht auch … ein Mittel, um Rachel Bilsons große, braune Augen und glänzendes Haar so lange anzustarren, wie ich wollte.
Die Mädchen, mit denen ich damals beim Basteln im Ferienlager saß, und ich sind jetzt alle in unseren Dreißigern, und ich hoffe, dass wir uns alle erlauben, die Person anzuhimmeln und zu lieben, die wir wollen. Ich jedenfalls bin heute bisexuell genug, um zuzugeben, dass ich sowohl in Seth als auch in Summer verknallt war (und vielleicht immer noch bin). Auch wenn es mich ein wenig verwirrt, wie rot ich jedes Mal werde und wie sehr ich grinsen muss, wenn Adam Brody in "Nobody Wants This" auf dem Bildschirm auftaucht, versuche ich, den anhaltenden Crush meines damaligen Teenie-Selbst zu respektieren. Leighton Meester, Sie sind ein Glückspilz!
Dieser Artikel erschien im Original auf Vogue.com.
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