Essen: Messe provoziert AfD mit Regenbogenflaggen an der Grugahalle

Die AfD trifft am Wochenende bei ihrem Bundesparteitag auf Regenbogenflaggen. Die Messe Essen setzt damit ein weltoffenes Zeichen – und provoziert ihre Mieter.

Kurz vor dem AfD-Bundesparteitag in Essen hat die Messe ganz besondere Flaggen gehisst: Seit Mittwoch zieren mehrere Regenbogen- sowie EU-Flaggen das Gelände um die Grugahalle. "Mit den Flaggen setzen wir ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz", teilte Daniela Mühlen, Sprecherin der Messe Essen t-online mit.

Die AfD hat die Gruga-Halle vom 25. Juni bis zum 1. Juli gemietet. Erwartet werden 600 AfD-Delegierte und etwa 1.000 Gäste und Medienvertreter. Die AfD will bei dem Parteitag am Samstag und Sonntag unter anderem den Vorstand neu wählen. Die Stadt Essen hatte im Vorfeld vergeblich versucht, sich gegen die Anmietung zu wehren, unterlag aber schließlich vor Gericht.

AfD lehnt gleichgeschlechtliche Ehe ab

Die Regenbogenfahne steht für die Vielfalt von Schwulen und Lesben in aller Welt. Die AfD plädiert für eine äußerst homophobe Politik. Die Ehe zwischen Mann und Frau gilt für die rechtspopulistische Partei AfD als die einzige Familienform. In ihrem Grundsatzprogramm lehnt sie für Schulen die "einseitige Hervorhebung der Homo- und Transsexualität im Unterricht" ab.

Auch die Europaflaggen könnten als Provokation verstanden werden: Denn wenn es nach der AfD ginge, soll das Parlament in Brüssel, wie es jetzt besteht, abgeschafft werden. Anstelle des Staatenverbundes EU soll nach Vorstellungen der AfD ein "Bund europäischer Nationen" treten.