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Alexandra Goryachkina gewinnt 2. Etappe des Women's Grand Prix 2024/25

 

Die zweite Etappe der FIDE Women's Grand Prix 2024/2025 wurde in Shymkent, Kasachstan, abgeschlossen, und Aleksandra Goryachkina ging als unangefochtene Siegerin hervor. Goryachkina dominierte das Turnier von Anfang bis Ende.

Die 26-jährige russische Grossmeisterin und Vize-WM von 2020 war so dominant in diesem Turnier, dass ihr ein Remis in der letzten Runde genügte, um den Turniersieg zu sichern. Dies erreichte sie in ihrer Partie gegen Nurgyul Salimova.

Goryachkina hinterließ bereits in ihrer ersten Grand-Prix-Etappe einen starken Eindruck und wird die nächsten beiden in Monaco und Zypern spielen. Ob sie dort dieselbe Dominanz zeigen wird, bleibt abzuwarten, doch vorerst hat sie wichtige Grand-Prix-Punkte für die Gesamtwertung gesichert. Hier mehr über die Titel-Anwärterin des FIDE-Woman's-Grand-Prix 2024/25.

(W.E. 11.11.2024)


Erwischt: Super Spielstärke dank Handy in der Socke...

Das Handy in der Socke...

Am Zeeland Open - vom 3. bis 10.August 2024 - in der Nähe des holländischen Vlissingen sorgte ein spezieller Vorfall für Aufsehen: Ein niederländischer Amateurspieler mit einer Elo-Zahl von ca. 1700 wurde während des Turniers des Cheatings verdächtigt. Nach auffallend starker Leistung in den ersten Runden wurde er aufgrund eines Hinweises aus der Spielerschaft von den Schiedsrichtern näher beobachtet.

Schliesslich durchsuchten diese den Mann mit einem Metalldetektor und fanden ein in der Socke verstecktes Smartphone, das den Verdacht bestätigte.

Der Spieler wurde sofort vom Turnier ausgeschlossen und dem niederländischen Schachverband gemeldet.

(W.E. 20.8.2024)

 


Roland Lötscher gewinnt Bundesturnier !

Beim Bundesturnier 2024 in Olten konnte IM Roland Lötscher zum ersten Mal den Titel des Bundesmeisters erringen.
Der 42-jährige Zentralschweizer spielt seit vielen Jahren erfolgreich für die Schachgesellschaft Luzern in der Nationalliga A der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM).

In der obersten Spielklasse HT1 erzielte er ebenso wie der 17 Jahre jüngere FM Christophe Rohrer aus St-Imier 5½ Punkte aus 7 Runden. Obwohl Rohrer dieselbe Punkte-Ausbeute hatte, konnte Lötscher aufgrund seiner überlegenen Buchholz-Wertung den Titel für sich beanspruchen.

Für den 42-jährigen, doktorierten Mathematik-Lehrer aus dem aargauischen Brugg markiert dieser Erfolg den vierten nationalen Einzeltitel. Zuvor hatte er bereits den Coupe Suisse 1999, die U20-Meisterschaft 1999 und die Online-Rapidmeisterschaft 2020 gewonnen. Darüber hinaus war er zweimal Vize-Schweizer-Meister (2014 und 2016) und dreimal mit der SG Luzern Mannschafts-Schweizermeister (2018, 2021 und 2022).

 

Die SGL am Bundesturnier 2024

 

In den Klassen HT1 - HT3 waren neben Roland noch weitere Mitglieder der SGL aktiv bzw. erfolgreich:

Hauptturnier 1
Jan Haugner: 14. Rang (!)
Daniel Portmann: 84. Rang

Hauptturnier 2
Kurt Liembd: 90. Rang

Hauptturnier 3
Nikolai Fiedler: 22. Rang (!)
Gerhard Seiler: 84. Rang


Hier die schönste Gewinnpartie des neuen Bundes-Meisters, von Roland Lötscher persönlich kommentiert.

(W.E. 13.5.2024)



Wijk aan Zee 2024 gestartet

 

Im niederländischen Wijk aan Zee läuft aktuell eines der stärksten Turniere des Jahres: Das traditionelle Tata Steel Chess Tournament 2024.
Mit Ausnahme von Carlsen und Nakamura ist beinahe die gesamte Elite anwesend, der amtierende Weltmeister Ding Liren inklusive (Bild rechts).

Nicht weniger als fünf Teilnehmer bestreiten übrigens im April 2024 auch das WM-Kandidatenturnier in Toronto, nämlich Nepomniachtchi, Firouzja, Praggnandhaa, Vidit und Gukesh. Es ist ein absolut hochklassiges Feld und verspricht tolle Partien. Hier mehr über Wijk aan Zee 2024.

(W.E. 17.1.2024)


Neujahrs-Simultan mit Oliver Kurmann

Die SG Luzern eröffnete am 3. Januar 2023 ihr neues Vereinsjahr gleich mit einem Special Event, nämlich einem Simultanspiel des Internationalen Meisters Oliver Kurmann. Oli ist ein "waschechter" SGL-Spieler, verdiente er sich doch seine Junioren-Sporen seinerzeit allesamt in unserem Verein. Heute steht der Captain des aktuellen Schweizer Mannschaftsmeisters Luzern an der Schwelle zum Grossmeister-Titel, und umso mehr freute es unseren Klub, dass er für ein Simultan gegen seine Vereinskollegen gewonnen werden konnte.

Bevor sich der 37-jährige Nati-Spieler auf seinen mehrstündigen Schach-Parcours durchs "Guggi"-Spiellokal begab, erklärte er sich bereit, quasi als Theorie-Bonus für seine Gegnerschaft eine seiner kürzlichen SMM-Partien zu analysieren, die er gegen keinen Geringeren als den bekannten Schweizer Grossmeister Yannick Pelletier gewonnen hatte.

Mit seinen kundigen Ausführungen am Theorie-Brett erörterte er nicht nur allgemeinverständlich das Varianten-Gestrüpp des "sizilianischen Paulsen-Systems", sondern liess uns Amateure auch teilhaben an den strategischen, positionellen und taktischen Gedankengängen eines Meisterspielers.


Anschliessend nahm er flott seinen über dreistündigen Dauerlauf unter die Füsse, denn auf ihn warteten 20 hochmotivierte, teils routinierte Turnierspieler, die es nicht erwarten konnten, dem Internationalen Meister vielleicht doch das eine oder andere unverhoffte Bein zu stellen...

Doch da hatten sie die Rechnung ohne den konzentriert agierenden, dabei zügig von Brett zu Brett eilenden Simultanisten gemacht. Je länger sein Simultanspiel dauerte, desto länger wurden auch die Gesichter seiner 20 Gegner - bis schliesslich der erste von ihnen aufgeben musste. Und dann noch einer, und noch einer, noch einer...

Um ca. 23.30 lautete das Verdikt eindeutig: 18,5:1,5 (!) Eine klare Sache also für einen nicht nur mental, sondern auch konditionell bestens gerüsteten Oli Kurmann.

Die Ehre der Amateure retteten Benhadri Benmia mit einem Sieg und Dani Portmann mit einem Remis.

Ein Dank sei abschliessend ausgesprochen nicht nur an den erfolgreichen Simultanisten, sondern auch an den Vorstand, der mit dieser Simultan-Idee den Klubspielern die seltene Gelegenheit bot, einmal gegen einen der besten Spieler der Innerschweiz die Klinge zu kreuzen.

(W.E. 4.1.2023)


Schachgesellschaft Luzern abermals Schweizer Meister!

Das siegreiche SMM-Team 2022 der SG Luzern (v.l.n.r): Enrique Almada, Valery Atlas, Ghazal Hakimifard, Oliver Kurmann,

Gabriel Gähwiler (mit Pokal), Roland Lötscher, Fabian Bänziger, Alfred Weindl (es fehlt Stammspieler Martin Krämer)

(Fotos: Markus Angst)

Und wieder hat sie es getan, die Nati-A-Mannschaft der SGL: Sie holt zum zweiten Mal hintereinander den SMM-Pokal nach Luzern. Toll, wahnsinnig - und herzliche Gratulation vom ganzen Verein an das siegreiche Team!

 

Ein bisschen Statistik

 

Nachfolgend ein bisschen Statistik gemäss der offiziellen "Buchführung" des Schweizerischen Schachbundes, der alle Ergebnisse der SMM-Teilnehmer 2022 minutiös protokolliert.

Betrachtet man mal nur die reine ELO-Performance unserer Nati-Spieler der vergangenen Saison, sieht die Liste folgendermassen aus:

Eine geradezu rekordverdächtige Leistung hat Roland Lötscher vollbracht, seine 4,5 Punkte aus 6 Partien brachte ihm einen Zugewinn von 188 Elo-Punkten ein!

Ein hervorragende Performance legte auch Alfred Weindl hin mit einem Elo-Gewinn von 152 Points, erspielt mit 5,5 Punkten aus 7 Partien.

Mit 118 zusätzlichen Elo kann Fabian Bänziger aufwarten; er ist Luzerns jüngster "Zuwachs" und feierte gleich einen tollen Einstand.

Wie schon in der vergangenen Saison war Ghazal Hakimifard eine weitere erfolgreiche Performerin in der SMM 2022, sie ist nun 86 Elo-Points "reicher".

Über zusätzliche Elos darf sich schliesslich auch Captain Oli Kurmann freuen; auf dem Weg zu seinem GM-Titel bzw. zu der nötigen 2500-Marke ist er damit wieder ein schönes Stück nähergekommen. Dazu verholfen haben ihm v.a. seine Siege in den zwei letzten Runden gegen die Grossmeister Pelletier und Renet.

Valery Atlas musste bei seinem 50%-Ergebnis eine kleine Elo-Einbusse hinnehmen. Aber er war als einziger Spieler bei allen neun Nati-A-Matches dabei - auch dafür gebührt ihm Lob und Dank!

Die übrigen Spieler lieferten, wenn sie eingesetzt waren, durchwegs ebenfalls sehr gut ab: Vincent Riff, Aleksander Rusev und Enrique Almada steuerten mit je einem Punkt ein willkommenes 3/3 bei.

Kurzum: Eine solide Mannschaftsleistung von A (Anfang) bis Z (Zieleinlauf).
Belohnt wurde diese hervorragende Gesamt-Performance mit dem vierten Meistertitel in der Geschichte der Schachgesellschaft Luzern.

Werner Rupp & W.E. 14-11-2022

Mit ihrem Unentschieden in der letzten Runde gegen Verfolger Riehen besiegelten die Luzerner ihren neuerlichen Pokal-Gewinn in der SMM 2022. Auf dem Bild (links von vorne nach hinten): Martin Krämer, Valery Atlas, Oliver Kurmann, Fabian Bänziger, Roland Lötscher, Ghazal Hakimifard

Ghazal Hakimifard

Fabian Bänziger

Alfred Weindl

Roland Lötscher


Natürlich ergaben sich auch während der zurückliegenden SMM-Saison 2022 in vielen Partien der höchsten Spielklasse zahlreiche schöne Partien und tolle Kombinationen. Stellvertretend hier drei kleine Schmankerl aus dem Schaffen des neuen Schweizer Meisters.

Schwarz am Zuge

Alexandra Kosteniuk vs Fabian Bänziger

Fabian Bänziger mit Schwarz hat mit der Dame keinen einfachen Stand gegen die beiden Türme seiner berühmten grossmeisterlichen Gegnerin. Wie schlug hier der Luzerner der Ex-Weltmeisterin ein Schnippchen?

Weiss am Zuge

Roland Lötscher vs Anthony Petkidis

Hier hatte der Luzerner Roland Lötscher mit Weiss genau einen Zug, der nicht nur seine Probleme löst, sondern auch eine fiese Falle stellt. Welcher Trick lies den Nachziehenden straucheln und zuletzt sogar verlieren?

Schwarz am Zuge

Olivier Renet vs Oliver Kurmann

Die beiden Namensvettern Olivier Renet und Oliver Kurmann hatten die obige Stellung erreicht, wo der Luzerner neben zwei passablen Turmzügen noch eine elegante kleine Finte hatte, um Bauernverlust zu vermeiden - welche?


Hier findet man die Lösungen und Downloads der drei Puzzles als PGN-Dateien zum Importieren ins eigene Schachprogramm

Schluss-Bericht des Team-Chefs Oliver Kurmann

Team-Captain Oliver Kurmann

Hart umkämpfte Partien

 

Die anderen Partien waren ebenfalls höchst umkämpft. IM Fabian Bänziger beispielsweise stand gegen GM Kosteniuk mehr als mit dem Rücken zur Wand, schaffte es aber mit teilweise genialer Verteidigung, am Leben zu bleiben und schaffte letzten Endes die Punkteteilung.
Das Mannschafts-Unentschieden war grundsätzlich verdient, da auch GM Krämer an Brett 1 um mehr als einen halben Punkt kämpfte, aber nach rund 7 Stunden ins Remis einwilligen musste.

Mit Trotz und Elan

Gegen Riehen war die Elo-Erwartung wieder eine 3-5-Niederlage. Davon liessen wir uns aber wie schon die ganze Saison nicht beirren und kämpften voller Trotz und Elan. Mir gelang bei solider Partieanlage mit Schwarz ein überraschend einfacher Sieg gegen den eigentlich erfahrenen GM Olivier Renet. Zudem holten IM Atlas und Bänziger relativ bald ein Unentschieden heraus.

IM Gähwiler hatte einen schwarzen Tag und stand mit Weiss schon bald auf Verlust. Er zeigte dann aber seinen Kampfgeist und schaffte es tatsächlich noch, einen halben Punkt abzustauben.

Vor der finalen und zentralen Doppel-Runde in Zürich führten wir die Rangliste mit dem Punktemaximum an, mit zwei Punkten Vorsprung auf unsere gefährlichsten Gegner SG Zürich und Riehen. Die zwei wichtigen Grundsteine legten wir hierfür in den Runden 6 und 7 gegen Winterthur und Genf, welche wir beide mit 4.5-3.5 besiegen konnten (bei Elo-Erwartungen von 4-4 und 3.5-4.5!). Match-Winner waren insbesondere GM Martin Krämer, IM Roland Lötscher und IM Alfred Weindl (gegen Winterthur) sowie IM Roland Lötscher und WGM Ghazal Hakimifard (gegen Genf).

 

Extra eingeflogen: Ex-WM Alexandra Kosteniuk

Unsere ärgsten Kontrahenten versuchten in der Direkt-Begegnung in den Runden 8-9 alles, um uns noch zu überholen. Zürich flog beispielsweise erstmals in dieser Saison die Ex-Frauen-Weltmeisterin GM Alexandra Kosteniuk ein, so dass uns fünf Grossmeister (bei einer Elo-Erwartung von 3-5) gegenüberstanden.

Dennoch vermochten wir es, als gleichwertiger Gegner aufzutrumpfen. Einmal mehr starke Nerven bewies IM Roland Lötscher, der zwischenzeitlich auf Verlust stand und eine Figur hätte verlieren können. Gegen Ende der ersten Zeitkontrolle übernahm er jedoch das Zepter und holte sich gar den ganzen Punkt! Ich selber opferte gegen GM Pelletier einen Bauern und hatte etwas Kompensation, aber nach suboptimaler Fortführung war die Stellung bei beiderseitiger Zeitnot völlig unklar. Dann konnte ich jedoch mit zwei aufeinanderfolgenden taktischen Tricks meinen erfahrenen Gegner und Freund überrumpeln und den ganzen Punkt mitnehmen.

 

Erfolg dank Teamgeist

 

IM Alfred Weindl kam nicht richtig in Fahrt und stand mit Weiss bald einmal schlechter und schlechter. In Zeitnot packte er aber alle Register aus und zauberte die vollkommen verlorene Stellung im Endspiel tatsächlich noch in ein Leichtfiguren-Endspiel mit einem Mehrbauern am selben Flügel.
Schliesslich gaben sich mehrere Luzerner trotz Vorteilen mit einem Remis zufrieden, da damit der Meistertitel fixiert werden konnte.
Einmal mehr ein Zeichen des guten Teamgeists und der Mannschafts-Orientierung! Mit diesem erneuten 4:4 liessen wir die klar finanz- und elostärkeren Gegner aus Zürich und Riehen hinter uns und freuten uns überschwänglich über unseren erneuten Titel.

Oli Kurmann



3. Junioren-Rang für Kailash Madhavan (SGL) in Grenchen

Insgesamt 65 Spieler sah das traditionsreiche SoBa-Rapid-Open" vom 11. September '22 in Grenchen am Start. In den sieben 25-Minuten-Partien des von der Baloise Bank und dem Solothurner Sportfonds gesponserten Turnieres spielte vom 2600er Grossmeister bis zum Gelegenheits-Amateur die ganze Stärken-Palette mit.


Im Mittelfeld der Schlussrangliste präsentiert sich mit einer Punkte-Ausbeute von 50 Prozent auch einer der jüngsten Teilnehmer, nämlich der SGL-Junior Kailash Madhavan. Seine aktuellen 1506 Elo-Punkte sehen sich in der Rangliste umzingelt von deutlich höheren Elo-Rankings - ein Hinweis darauf, dass Kailashs 3,5 Punkte bzw. sein 37. Schlussrang mehr als verdient sind.


Und dementsprechend durfte er dann auch die dritte Sieger-Treppe besteigen des "Junioren"-Podestes!
Die Schachgesellschaft Luzern gratuliert ihrem ehrgeizigen Youngster zu diesem schönen Turnier-Erfolg. Weiter so! :-)

 

Bei dieser Gelegenheit gebührt auch ein spezieller Dank unserem Junioren-Trainer Benmia Belhadri (Foto, links). Er widmet sich jeden Dienstag mit Geduld und Kompetenz der schachlichen Entwicklung der SGL-Junioren.

Apropos: Unser Verein freut sich über jedes junge oder sehr junge Gesicht, das an unserem Spielabend mal unverbindlich reinschnuppert, gerne auch unter Begleitung der Eltern. Willkommen!

(WE-15-09-2022)

 


Superbet Chess Classic 2022

Im rumänischen Bukarest nähert sich das Superbet Chess Classic Turnier 2022 seiner 9. und damit letzten Runde. Das "Superbet" ist das erste von fünf Turnieren der Grand Chess Tour 2022.

 

Das 10-köpfige Teilnehmerfeld ist extrem stark, mit Aronian, So, Caruana, Firouzia, Nepomniachi und Rapport nehmen nicht weniger als sechs Top-10-Spieler teil!

 

Aktuell wird das Feld von Wesley So und Levon Aronian angeführt (siehe Rangliste rechts), die letzte Runde am kommenden Wochenende wird über den Sieg und damit über ein Preisgeld von insgesamt 350'000 Dollars entscheiden.

(WE-13-05-2022)



100 Jahre alt : Jurij Averbach

Heute vor exakt 100 Jahren wurde am 8. Februar 1922 im russischen Kaluga der Meisterspieler und bekannte Endspiel-Theoretiker Jurij Awerbach geboren.
Damit ist Awerbach aktuell der älteste lebende Grossmeister der Welt.


Awerbach ging im Laufe seiner langen Schachkarriere aus einer Vielzahl von Turnieren als Sieger hervor. In die Schachgeschichte eingehen wird er aber vor allem als grosser Endspiel-Experte, dessen vierbändiges Kompendium "Lehrbuch der Schachendspiele" - 1958 bis 1964 im damaligen DDR-Sportverlag erschienen - wohl noch heute im Bücherregal zahlloser Schachspieler auf der ganzen Welt steht.

 

Vor einem Jahr wurde bekannt, dass Awerbach wegen Corona hospitalisiert werden musste. Dem Vernehmen nach soll er sich davon aber inzwischen wieder erholt haben.

(WE-08-02-2022)

Awerbach am Hochofen-Turnier 1963 in Amsterdam


Einer seiner grössten Triumphe feierte Awerbach 1962 in Moskau, als er das Turnier mit 10 Punkten vor anderen damaligen Grossen wie Bronstein, Lilienthal, Larsen oder Hort gewann.

 

In seinen Partien trifft man (natürlich) immer wieder filigrane Endspiele an, die Awerbach dank seines umfassenden Endspiel-Knowhows mit subtilster Technik zum Sieg zu führen vermochte.
Ein Beispiel ist seine Partie gegen Larsen im oben erwähnten Turnier, wo er seinen Qualitäts-Vorteil langwierig gegen das Läuferpaar durchzusetzen hatte.
Awerbachs Präzision ist dabei beeindruckend, auch eine heutige Schach-Engine könnte die Gewinnführung nicht besser gestalten! (Siehe nebenstehende Analyse):



45. Weihnachtsopen Zürich 2021

Vorgestern ging die 45. Ausgabe des bekannten Zürcher Weihnachtsopens zu Ende. Es siegte im 62-köpfigen Meisterturnier der deutsche Grossmeister Vitaly Kunin vor dem französischen IM Pierre Laurent-Paoli und dem serbischen GM Dejan Pikula.
150 Spieler waren im Allgemeinen Turnier am Start, dort gewann Flavio Rottuno vor Nils Delmonico und Reto Bhunjun.
Mit Daniel Portmann (MT) und Walter Eigenmann (AT) nahmen auch zwei Mitglieder der Schachgesellschaft Luzern an dem traditionsreichen 7-rundigen Turnier im Zürcher Nobelhotel Crowne Plaza teil. Während Daniel mit der Startnummer 48 auf dem 53. Schlussrang landete und mit seinen zwei Punkten in etwa das eigene Soll erfüllte, blieb Walter mit 4,5 Punkten und dem 33. Rang merklich hinter seiner Startnummer 20 zurück. Als kleines "Trostpflaster" durfte er den 1. Preis als bester Ü60-Spieler entgegennehmen.
Das 45. Weihnachtsopen Zürich 2021 war auch das Turnier der Junioren. Zahlreiche junge und sehr junge, nichtsdestotrotz stark aufspielende Spieler*innen fanden diesmal den Weg an dieses Turnier, das zeitlich in die Schulferien fällt und heuer wegen Corona wohl so manche/n zusätzliche/n Jugendliche/n mit Familie ans Schachbrett statt in die Skiferien lockte. (Bild: Markus Angst)       (WE-01-01-2022)


Magnus Carlsen verteidigt zum fünften Mal seinen Weltmeister-Titel

Mit der gestrigen 11. Partie und dem 4. Sieg im WM-Kampf 2021 (siehe nachfolgende Partie) besiegelte Magnus Carlsen gegen Ian Nepomniachtchi seine fünfte (!) Verteidigung des Weltmeister-Titels.

Das Match in Dubai war in seiner ersten Phase geprägt von Ausgeglichenheit und teils sehr interessanten, wenngleich mit Remis entschiedenen Partien.
In der monumentalen 6. Runde brach dann Herausforderer "Nepo" komplett ein - von dieser brutalen Niederlage erholte er sich nicht mehr, der "Flow" des Herausforderers war nachhaltig gebrochen.
Mit 7,5:3,5 Punkten fiel das Verdikt des alten und neuen Weltmeisters Carlsen schliesslich unerwartet hoch aus. Eine neuerliche Demonstration seiner bald 10-jährigen, absoluten Dominanz in der Schachwelt...      (WE-11-12-2021)



Zum 75. Geburtstag von Michail Tal

Er rauchte extrem viel und trank exzessiv, war schwer nierenkrank - aber er spielte ein Schach wie vom anderen Stern: Michail Tal (1946-1992). Das lettische Genie, auch "Der Zauberer von Riga" genannt, wurde 1960 der achte Weltmeister.
Sein taktisch geprägter, sehr risikoreicher Spielstil war gefürchtet, und wenn auch seine Figurenopfer unterm Mikroskop der modernen Engines nicht in jedem Falle "korrekt" waren, so stellten sie doch seine Gegner am Brett jeweils vor schier unlösbare Probleme.
Heute am 9. November 2021 könnte Tal seinen 75. Geburtstag feiern. (WE-9-11-2021)




Tingjie Lei gewinnt Grand Swiss der Frauen

Zeitgleich mit den Männern lief in Riga das FIDE Grand Swiss Tournament der Frauen. Vorzeitige Siegerin und damit fixe Teilnehmerin des nächstjährigen WM-Turniers ist die Chinesin Tingjie Lei.
Vorentscheidend für den Turniersieg der 24-jährigen Frauen-Grossmeisterin wurde ihre Gewinnpartie gegen die bekannte "Chess Queen" Alexandra Kostenju in der neunten Runde. (WE-7-11-2021)



Happy Birthday to Robert Hübner

Er war fast zwei Jahrzehnte lang einer der 20 weltbesten Schachspieler, und im Juli 1981 zählte er gar zu den Top-Drei der Weltrangliste. Die Rede ist von dem deutschen Grossmeister und WM-Kandidaten Dr. Robert Hübner, der exakt heute seinen 73. Geburtstag feiern darf.
Was manche jungen Spieler gar nicht mehr wissen: Hüber spielte auf Einladung der SGL jeweils am Spitzenbrett jener Luzerner SMM-Nationalmannschaften, die erstmals 1991 und dann nochmals 2018 den Schweizermeister-Titel eroberten.
Die Schachgesellschaft Luzern gratuliert ihrem damaligen Vorkämpfer auch von hier aus herzlich zum heutigen Wiegenfest!   (WE-6-11-2021)



Neue Verfilmung der "Schachnovelle"

Literarisch interessierte Schachfreunde kennen natürlich die berühmte "Schachnovelle" von Stefan Zweig. Die Geschichte um den von den Nazis inhaftierten Dr.B, dem das einsame Schachspielen das mentale Überleben ermöglicht, gehört zu den Klassikern der erzählenden Literatur.
Seit einigen Wochen läuft eine neue Film-Adaption dieses weltbekannten Zweig-Stoffes in den Kinos (Trailer).
Eine Mehrheit der Kritiker ist sich einig: Sehenswert.   (WE-4-11-21)




SSB-Projekt: "CHess - ein Leben lang spielen"

In seinem "Editorial" der jüngsten Ausgabe (Nov. 2021) der "Schweizerischen Schachzeitung" schlägt Urs Hirt, Vorstands-Mitglied des Schweizerischen Schachbundes SSB, einerseits hoffnungsvolle, aber auch beunruhigte Töne an.
Angesichts der ständig sinkenden Mitglieder-Zahlen auf nationaler Ebene lanciert der SSB sein Projekt "CHess - ein Leben lang spielen". Schach soll als Breitensport wieder populärer, die Lücke zwischen den online abgewanderten Junioren und den Senioren geschlossen werden.   (WE-4-11-21)




Starke Frauen im Schachsport

Der Österreichische Schachbund hat eine interessante Online-Offensive in Sachen "Frauenschach" lanciert. In regelmässigen Abständen stellt er "starke Frauen im Schachsport" vor, bevorzugt auf Youtube.
Den Start machte die Grossmeisterin Eva Repkova.   (WE-2-11-21)