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Bundesgeschäftsführerin bei Deutsche Umwelthilfe e.V.

Im Sommerinterview des Bundeskanzlers kam auch die #Baupolitik der Ampel-Regierung zur Sprache. Auch an der Spitze dieser Bundesregierung sitzt ein Betonkopf, der klimaschädliche Lösungen aus den 70er Jahren gegenüber einer sozialen und ökologischen Herangehensweise bevorzugt. Wir wollen als @Deutsche Umwelthilfe mit einigen Missverständnissen aufräumen: ·      ➡ 18 Milliarden Euro für Sozialwohnungen sind zu wenig. Statt dem dauerhaft sinkenden Sozialwohnungsbestand hinterherzubauen, müssen Wohnungen rechtzeitig, bevor sie aus der Bindung fallen saniert werden. Die Möglichkeit, dies in die Neue Wohngemeinnützigkeit zu verankern wurde verspielt. Deshalb braucht es jetzt mehrere Klima-Milliarden für die Modernisierung von Sozialwohnungen. ·      ➡ Wir brauchen nicht mehr Bauland, sondern innerstädtische Wohnungen durch Aufstockung und Umnutzung. Bereits 2019 hat die TU Darmstadt ein Nachverdichtungspotential von bis 2,7 Mio. neuer Wohnungen festgestellt. Wenn über den Abbau von Vorschriften und Planungsbeschleunigung nachgedacht wird, dann bitte an dieser Stelle. Wichtige Klimaschutz-Standards abzuschaffen, gehört aber nicht dazu. ·      ➡ Ganze Stadtteile aus dem Boden zu stampfen ist nicht nur Naturzerstörung, sondern auch keine rechtzeitige Antwort auf die aktuelle Wohnungskrise. Die Planungen für den neuen Stadtteil Hamburg Oberbillwerder, der erst 2030 fertiggestellt werden soll, laufen seit 2017. Nachverdichten, Aufstocken und Umbauen ist schneller und günstiger. ·      ➡ Auch wenn Kanzler Scholz nur die Forderungen der Bauwirtschaft nennt, war im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum auch das gemeinsame Ziel „den Energieverbrauch der Gebäude weiter zu reduzieren“ ein Teil der Vereinbarung. Dafür braucht es jetzt Mindesteffizienzstandards im Bestand als Grundlage für geringe Nebenkosten und langfristig bezahlbaren Wohnraum. ·      ➡ Die Bauwirtschaft kann ohne Probleme einen klimazielkompatiblen Standard bauen, sie will nur nicht. Allein letztes Jahr wurden 47.000 Wohnungen über das Programm „Klimafreundlicher Neubau“ gefördert. Aktuell ist im GEG ein Fake-EH-55-Standard verankert, die Anforderungen an die Gebäudehülle wurden seit 2009 nicht mehr verschärf. Alles unter EH40 im Neubau ist nicht mit unseren Klimazielen vereinbar, sämtliche Forderungen und das Ordnungsrecht müssen sich daran orientieren.       https://lnkd.in/dXjRVVxM

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Susanne Lunow

Beraterin | Lead-Auditorin | E-Learning Trainerin für 🎯Qualität 🌍Umwelt ♻️Nachhaltigkeit 🤝🏻CSR ☯ BGM - integrierte Managementsysteme

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Vielen Dank Barbara Metz für die klare Darstellung der Situation und der Chancen, die derzeit „liegen gelassen“ werden: Nachverdichtungspotential, klimafreundlicher Neubau, Wohngemeinnützigkeit und vor allem Abbau von Vorschriften und Beschleunigung der Planungs- und Bewilligungsprozesse.

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Manfred Kraut

Coach, Lebensberater und zertifizierter Mediator

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...und ganz vielleicht sollten wir als Gesellschaft uns mal fragen: Wieviel Erde braucht der Mensch? (nach Tolstoi)

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Oliver Fichtner

Leitender Architekt bei Fichtner Gruber Architekten

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Da hatten sich wohl viele mehr erwartet von unserer momentanen Bundesregierung 😕

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