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Ein Bauarbeiter kommt am 14. Dezember 2021 an einer Werbung für das Projekt King Salman Park Gardens and Canals in Riad, Saudi-Arabien, vorbei. © 2021 Tasneem Alsultan/Bloomberg via Getty Images 

Nächste Woche wird die Weltfußballorganisation FIFA Saudi-Arabien als Gastgeber der Fußball-WM der Männer 2034 bestätigen.

Sie wird dies ungeachtet der erschreckenden Menschenrechtsbilanz des Landes tun. Die FIFA hat weder eine angemessene Sorgfaltspflicht in Bezug auf die Menschenrechte gefordert noch verbindliche Verpflichtungen zur Verhinderung von Arbeits- und anderen Verstößen durchgesetzt.

Arbeitsrechtsverletzungen sind hier ein besonders großes Problem, vor allem, weil in den nächsten zehn Jahren enorm viel gebaut werden muss, um die Fußball-WM der Männer 2034 zu ermöglichen.

Die Bewerbung von Saudi-Arabien bei der FIFA beinhaltete die Absicht des Landes, elf neue Stadien zu bauen und vier weitere zu renovieren. Es wird davon ausgegangen, dass mehr als 185.000 neue Hotelzimmer benötigt werden und dass das Flughafen-, Straßen-, Schienen- und Busnetz erheblich ausgebaut werden muss.

Für den Bau werden Gastarbeiter zuständig sein. Derzeit gibt es in Saudi-Arabien 13,4 Millionen Gastarbeiter, unter anderem aus Bangladesch, Indien und Pakistan. Diese Zahl wird sich durch die Projekte für die Fußball-WM und andere große Bauvorhaben im Land voraussichtlich noch deutlich erhöhen.

Saudi-Arabien hat eine lange, finstere Geschichte im Umgang mit Gastarbeitern, und ein neuer Bericht von Human Rights Watch dokumentiert weit verbreitete Menschenrechtsverletzungen gegen sie. Einige dieser Verstöße können Zwangsarbeit darstellen.

Die Missstände beginnen bereits bei der Anwerbung der Arbeiter durch die Unternehmen: Oft zwingen sie sie illegal zur Zahlung unverschämt hoher Anwerbegebühren. In Saudi-Arabien angekommen, werden Migranten dann oft mit Arbeitgebern konfrontiert, die gegen Arbeitsverträge verstoßen.

Manchmal handelt es sich einfach um schlichten Lohndiebstahl. Die Arbeitgeber bezahlen die Menschen einfach nicht für ihre Arbeit oder zahlen ihnen weniger als vereinbart.

Darüber hinaus sind die Arbeitsbedingungen an den Einsatzorten oft gefährlich, darunter extreme Hitze für Arbeiter im Freien. Missstände im Zusammenhang mit extremer Hitze können dauerhafte und potenziell tödliche gesundheitlicheSchäden verursachen, darunter Organversagen.

Nach Angaben der Regierung von Bangladesch starben zwischen Januar und Juli dieses Jahres 884 Menschen aus Bangladesch in Saudi-Arabien. Achtzig Prozent der Todesfälle wurden auf „natürliche Ursachen“ zurückgeführt.

Viele Todesfälle von Gastarbeitern in Saudi-Arabien sind ungeklärt und werden nicht untersucht. Viele werden auch nicht entschädigt, sodass die Familien der verstorbenen Gastarbeiter ohne finanzielle Unterstützung zurückbleiben.

Diese Art von Arbeitsmissbrauch in Saudi-Arabien ist seit Jahren bekannt. Bevor sie das saudische Gebot für die Fußball-WM der Männer 2034 annahmen, hätte die FIFA verlangen können, dass saudische Beamte diese Missstände angehen und eklatante Lücken in ihren bestehenden Arbeitsgesetzen schließen.

Die FIFA hat dies versäumt, und wie der neue HRW-Bericht hervorhebt, versagen die saudischen Behörden systematisch dabei, die Arbeitnehmer vor diesen Missständen zu schützen oder sie zu beheben.

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