Weinlig, Christian Ehregott
- Lebensdaten
- 1743 – 1813
- Geburtsort
- Dresden
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Musiker ; Komponist
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 121501302 | OGND | VIAF: 871226
- Namensvarianten
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- Weinlig, Christian Ehregott
- Weinlich, Christian E.
- Weinlich, Christian Ehregott
- Weinlig
- Weinlig, Christian E.
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Weinlig, Christian Ehregott
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Biographie
Weinlig: Christian Ehregott W., ein verdienter Musiker des 18. Jahrhunderts, geboren am 28. September 1743 zu Dresden, Sohn des dortigen Bürgermeisters, † am 14. März 1813 ebendort. Ein Zögling der Dresdner Kreuzschule und Schüler Homilius' in der Musik. Sein Compositionstalent entwickelte sich so früh, daß sein Lehrer unbedenklich des Sonntags in der Kirche Cantaten von ihm aufführte, sodaß er den lebhaften Wunsch fühlte sich ganz der Musik zu widmen. Der Vater scheint aber entschieden dagegen gewesen zu sein und bestimmte ihn zu einer gelehrten Laufbahn. Obwol sein Vater schon im J. 1762 starb, verfolgte er dennoch die begonnenen Studien und bezog 1765 die Leipziger Universität. Hier wurde er mit der Koch’schen Schauspielertruppe bekannt und componirte für dieselbe mehrere Ballette, die sich damals dem Singspiel näherten, indem auch Gesänge eingelegt wurden. Diese Ballette gefielen sehr und sein Name wurde mit Achtung genannt, sodaß ihn der Magistrat zum Organisten an der reformirten Kirche ernannte. 1773 kam er als Organist nach Thorn, wo er bis 1780 blieb. Hier erschienen seine ersten gedruckten Werke, vier Claviersonaten mit Flöte und Violoncell, mehrere Cantaten, ein Magnificat, ein Passionsoratorium, welches 1775 in Thorn, 1776 in Danzig und 1777 in Dresden zur Aufführung gelangte. 1780 erhielt er die Organistenstelle an der Frauenkirche zu Dresden und wurde Accompagnist bei der italienischen Oper. W. ließ hier keine Gelegenheit unbenützt um sich als Componist zu zeigen, sodaß, als Homilius, der Cantor an der Kreuzschule, 1785 starb, W. ohne Prüfung zum Cantor gewählt und am 25. October ins Amt eingeführt wurde. Für den Karfreitag 1786 componirte er eine Passionsmusik „Der Christ am Grabe Jesu“, gedichtet von Berger, die von damaligen Blättern auf das höchste gepriesen wurde. Durch die Bekanntschaft mit den Musikern und Sängern der Dresdner Oper erreichte er leicht deren Mitwirkung bei größeren kirchlichen Aufführungen und so gestalteten sich dieselben stets für Dresden zu einem Ereigniß, welches Alles, was sich für kunstverständig hielt, in Bewegung brachte. Die Mitwirkung der Opernsänger hatte aber einen nachtheiligen Einfluß auf Weinlig's Compositionen zur Folge; es lag zu nahe dem Sänger Gelegenheit zu geben, sich in glänzendem Lichte zu zeigen und so gerieth W. immer mehr aus einem ernsten kirchlichen in den weltlichen Stil. Im J. 1791 ersuchte W. den Rath um Befreiung vom Schuldienste in der 5. Classe, die ihm auch gewährt wurde, jedoch gegen seinen Wunsch kürzte man ihm auch den Gehalt, der bis dahin mit der Lehrthätigkeit verbunden war, was er schmerzlich empfand und nach den Erfolgen, die er mit den Alumnen erreicht hatte, kaum erwartete. Seit 1809 begann W. zu kränkeln und mußte sich daher öfter von seinem Neffen Christian Theodor Weinlig, als von dem Präfecten vertreten lassen, bis ihn der Tod von seinen Leiden erlöste. Zahlreich sind unter seinen Schülern solche, die es zu einer bedeutenden Stellung in der Musik gebracht haben; es werden Bierey, Lommatzsch, sein Neffe Weinlig und viele andere genannt. Von seinen Compositionen ist nur weniges gedruckt, vieles aber in Handschriften erhalten. An Oratorien und größeren Kirchencantaten sind 16 vorhanden, kleinere Kirchenmusiken an 64; sie finden sich in der Bibliothek der Thomasschule in Leipzig, in der Kreuzkirche zu Dresden, kgl. Musikaliensammlung in Dresden, kgl. Bibl. zu Berlin und Universität in Königsberg.
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Literatur
Karl Held, Das Kirchenkantorat zu Dresden, Vierteljahrsschrift Bd. 10, S. 357 nebst einem Verzeichniß von Weinlig's Werken.
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Autor/in
Rob. Eitner. -
Zitierweise
Eitner, Robert, "Weinlig, Christian Ehregott" in: Allgemeine Deutsche Biographie 41 (1896), S. 506 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121501302.html#adbcontent