Möllenberg, Walter

Lebensdaten
1879 – 1951
Geburtsort
Warsleben Kreis Neuhaldensleben (Provinz Sachsen)
Sterbeort
Heiligenstadt (Eichsfeld)
Beruf/Funktion
Archivar ; Historiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117081019 | OGND | VIAF: 27839282
Namensvarianten

  • Möllenberg, Walter
  • Möllenberg, Walter
  • Moellenberg, Walter
  • Möllenberg, Walter Max Emil
  • Möllenberg, Walther
  • Möllenberg, Walther
  • Moellenberg, Walther
  • Möllenberg, Walther Max Emil

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Zitierweise

Möllenberg, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117081019.html [04.12.2024].

CC0

  • Möllenberg, Walter

    Archivar und Historiker, * 1.6.1879 Warsleben Kreis Neuhaldensleben (Provinz Sachsen), 29.12.1951 Heiligenstadt (Eichsfeld). (evangelisch)

  • Genealogie

    V Heinrich (* 1848), Hauptlehrer u. Kantor in W., S d. Johann Friedrich ( 1856), Brinksitzer u. Krüger in Wulfersdorf (Prov. Sachsen), u. d. Katharina Friederike Elisabeth Kühne aus Siegersleben;
    M Rosalie (1856-v. 1907) aus Zielitz. T d. Johann Christoph Wilhelm Bethge ( 1879), Kantor in Ohrsleben, u. d. Dorothee Sophie Zepernick (um 1811–87);
    1) Bernburg 1907 Gertrud (1884–1948), T d. August Maushake (* um 1849), Rektor in Bernburg, u. d. Hedwig Thusius, 2) Heiligenstadt 1951 Luise Rönnenkamp;
    1 T aus 1).

  • Biographie

    M. zeigte sich früh von den historischen Überlieferungen seiner Heimat angezogen und beeindruckt. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stendal studierte er 1899-1902 in Halle Geschichte, Germanistik, Staatswissenschaften und Philosophie. Er promovierte 1902 bei Theodor Lindner mit einer Arbeit über „Bischof Günther von Bamberg“. Nach seiner Volontärszeit an den Staatsarchiven Magdeburg und Marburg bestand M. 1905 in Berlin die Prüfung für Archivaspiranten. 1905/06 führte er Ordnungsarbeiten im Stadtarchiv Buxtehude und im Archiv der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft in Eisleben durch. Anschließend war er an den Staatsarchiven Münster und Königsberg tätig, wo er 1907 zum Archivassistenten und 1912 zum Archivar ernannt wurde. 1912 erfolgte seine Versetzung an das Staatsarchiv Magdeburg, das er seit 1923 als Direktor leitete. M. übte den Vorsitz in der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt, im Magdeburger Geschichtsverein und im Verein für die Kirchengeschichte der Provinz Sachsen und Anhalts aus und nahm damit eine herausgehobene Stellung innerhalb der landesgeschichtlichen Forschung ein. 1937 erhielt er einen Lehrauftrag für Historische Hilfswissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Univ. Halle-Wittenberg, der 1938 in eine Honorarprofessur umgewandelt wurde. M. war seit 1937 Förderndes Mitglied der Thüring.|Historischen Kommission und seit 1938 auch der Sächs. Kommission für Geschichte. Der Ausgang des 2. Weltkrieges und seine Folgen setzten seiner dienstlichen und wissenschaftlichen Tätigkeit ein Ende. Er verbrachte die letzten Lebensjahre in Heiligenstadt. M. hat sich mit seiner archivleitenden, wissenschaftsorganisatorischen und forschenden Tätigkeit einen bleibenden Platz im Archivwesen und in der Landesgeschichte des mitteldeutschen Raumes erworben. Das Spektrum seiner Veröffentlichungen reicht von den durch die Tätigkeit in Eisleben angeregten Arbeiten zur Bergrechts- und Wirtschaftsgeschichte über archivwissenschaftliche und quellenkundlich-editorische Leistungen bis zu Publikationen zur Landesgeschichte des mitteldeutschen Raumes, in dem er eine politische und wirtschaftliche Einheit zu erkennen glaubte. Weit ausgebreitet war seine Tätigkeit als Rezensent. Höhepunkte seiner Leistungen als Herausgeber bezeichneten das Jahrbuch Sachsen und Anhalt (1925–43), das zu den führenden Periodika deutscher landesgeschichtlicher Forschung zählte, sowie die Mitteldeutschen Lebensbilder (1926–30). Bleibende Verdienste als Diplomatiker erwarb sich M. vor allem durch die Bearbeitung von Teil 1 (937-1192) des Urkundenbuchs des Erzstifts Magdeburg, 1937 (mit Friedrich Israel).

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Eroberung d. Weltmarkts durch d. Mansfeld. Kupfer, 1911;
    Das Mansfelder Borgrecht u. seine Gesch., 1914;
    Die Krisis d. Mansfeld. Kupferhandels im 16. Jh., 1916;
    Das Reiterstandbild auf d. Alten Markt zu Magdeburg, 1924;
    Aus d. Gesch. d. Klosters Unser Lieben Frauen zu Magdeburg, 1921-28;
    Der Codex Viennensis, 1927;
    Der Liber privilegiorum sancti Mauricii Magdeburgensis, 1933;
    Eike v. Repgow u. seine Zeit, 1934;
    Die Naumburger Stifterfiguren, 1935;
    Magdeburg um 800, 1936. – Hrsg.: Das Pol. Archiv d. Landgf. Philipp d. Großmütigen v. Hessen, 1904 (Mitarb.);
    Bd. 18 d. Weimarer Lutherausg., 1908 (Mitarb.);
    UB z. Gesch. d. Mansfeld. Saigerhandels im 16. Jh., 1915;
    Inventare d. nichtstaatl. Archive d. Prov. Sachsen: Kreis Neuhaldensleben, 1917;
    UB d. Hochstifts Naumburg I, 1925.

  • Literatur

    Zur Gesch. u. Kultur d. Elb-Saale-Raumes, FS f. W. M., hrsg. v. O. Korn, 1939 (W, P);
    H. Gringmuth-Dallmer, in: Der Archivar, Mitt.bl. f. dt. Archivwesen 5, 1952, Sp. 35-38;
    H. Kretzschmar, in: Bll. f. dt. Landesgesch. 90, 1953, S. 358 f.;
    W. Leesch, Die dt. Archivare 1500-1945, II, 1992, S. 410;
    Rhdb.

  • Autor/in

    Manfred Spuler
  • Zitierweise

    Spuler, Manfred, "Möllenberg, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 627-628 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117081019.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA