Gebhardt, Oskar von

Lebensdaten
1844 – 1906
Geburtsort
Wesenberg (Estland)
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Bibliothekar ; lutherischer Theologe ; Kirchenhistoriker ; Theologe ; Literarhistoriker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 102503737 | OGND | VIAF: 64142144
Namensvarianten

  • Gebhardt, Oskar Leopold von
  • Gebhardt, Oskar von
  • Gebhardt, Oskar Leopold von
  • Gebhardt, Oscar von
  • De Gebhardt, Oscar
  • Gebhardt
  • Gebhardt, Osc. de
  • Gebhardt, Oscar Leopold von
  • Gebhardt, Oscar de

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Zitierweise

Gebhardt, Oskar von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102503737.html [19.11.2024].

CC0

  • Gebhardt, Oskar Leopold

    Bibliothekar, Kirchenhistoriker, * 22.6.1844 Wesenberg (Estland), 9.5.1906 Leipzig. (lutherisch)

  • Genealogie

    V Eduard (1807–47), Kreisschulinsp. in W., S d. Bernh. (s. Gen. 1);
    M Therese (1817–47), T d. Karl v. Rinne (1789–1838), russ. Titulärrat u. Commissarius Fisci in St. Petri (S d. Joh. Frdr. Rinne, 1733–1801, aus Hildesheim, Propst, u. d. Anna Maria Zeller);
    Vt Eduard (s. 1);
    Berlin 1887 Jenny (* 1868), T d. Kaufm. Adalbert Schindler u. d. Klara Kunisch;
    1 S, 1 T, u. a. Peter (1888–1947), Genealoge, Archivar.

  • Biographie

    Nach dem theologischen Studium in Dorpat und an Universitäten in Deutschland trat G. 1875 in den Bibliotheksdienst, der ihn an die Universitätsbibliotheken in Straßburg, Leipzig, Halle, Göttingen und, seit 1891 als Direktor der Druckschriftenabteilung, an die Königliche Bibliothek in Berlin führte, bis er 1893 die Leitung der Universitätsbibliothek Leipzig übernahm. Für diese Laufbahn hatte er sich bei O. Hartwig und A. Wilmanns gebildet. Die Einrichtung der großen Leipziger Universitätsbibliothek in ihrem von Ludolf Krehl und dem Architekten Arwed Roßbach errichteten Neubau wurde seine nachhaltige Leistung als verwaltender Bibliothekar. Er betonte die Selbständigkeit des Bibliothekarberufs als einer wissenschaftlichen, jedoch vom akademischen Lehramt getrennten Berufssparte. - Bedeutender noch war G.s Arbeit auf dem Gebiete der altchristlichen Literatur. Von Tischendorf angeregt, veröffentlichte er, ein Kenner der griechischen Paläographie und Handschriftenkunde, in enger Verbindung mit A. von Harnack eine Reihe durch minuziöse Textkritik ausgezeichneter Editionen und Kommentare. Die mit Harnack seit 1882 herausgegebene Schriftenreihe „Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur“ (= TU) wurde nach Begründung der Kirchenväterkommission der Preußischen Akademie der Wissenschaften, der auch G. angehörte, deren Publikationsorgan.

  • Werke

    Evangeliorum Cod. Graecus purpureus Rossanensis, 1880 (mit A. Harnack);
    Zur hs. Überlieferung d. griech. Apologeten, 1. Der Arethascod., 1883 (TU 1, 3);
    The Miniatures of the Ashburnham Pentateuch, London 1883. - Hrsg.: Graecus Venetus … Ex unico Bibl. S. Marci Venetae Codice …, 1875;
    Patrum Apostolicorum Opera, Textum ad fidem codicum et Graecorum et Latinorum …, Fasc. 1-3, 1875-77 (mit A. Harnack u. Th. Zahn);
    Die Evangelien d. Matthaeus u. Marcus a. d. Cod. purpureus Rossanensis, 1883 (TU 1, 4);
    Das Evangelium u. d. Apokalypse d. Petrus, 1893;
    Psalmoi Salomontos, 1895 (TU 13, 2);
    Hieronymus De viris inlustribus in griech. Übers., Der sog. Sophronius, 1896 (TU 14, 1 b.);
    Die lat. Übers. d. Acta Pauli et Theclae, 1902 (TU 22, 2).

  • Literatur

    LIZ 126, 1906, Nr. 3282, S. 832;
    R. Heißig, in: Zbl. f. Bibl.wesen 23, 1906, S. 253-56;
    E. Jacobs, Der wiss. Nachlaß O. v. G.s, ebd. 24, 1907, S. 15-25;
    Dt. Zeitgenossen-Lex., 1905, Sp. 426 f.;
    K. Bader, Lex. dt. Bibliothekare, 1925, S. 71;
    PRE;
    RGG;
    LThK²;
    BJ XI (Tl. 1906).

  • Porträts

    Phot. (Berlin, Dt. Staatsbibl.);
    A. v. Zahn-Harnack, Adolf v. Harnack, 1936, S. 96.

  • Autor/in

    Hans Lülfing
  • Zitierweise

    Lülfing, Hans, "Gebhardt, Oskar von" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 120 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102503737.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA