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Die Zukunft des ÖPNVDienstwagenprivileg abschaffen

Klimaschädliche Subventionen streichen, günstige Zugtickets finanzieren: Die Umweltorganisation Greenpeace rechnet vor, wie das gehen könnte.

Noch ist das Fahren mit Bussen und Bahnen günstig: Wartende Reisende im Hauptbahnhof Frankfurt/Main Foto: Arnde Dedert/dpa

Berlin taz | Eine günstige Anschlusslösung für das 9-Euro-Monatsticket wäre problemlos finanzierbar, wenn die Ampelregierung im Gegenzug kurzfristig klimaschädliche Subventionen im Verkehr streichen würde. Darauf weist die Umweltorganisation Greenpeace hin. Sie hat am Montag eine entsprechende Kalkulation vorgelegt.

Allein durch die Streichung des Dienstwagenprivilegs könnte der Bund kurzfristig die erforderlichen Milliarden für ein bundesweit geltendes 365-Euro-Jahresticket für den ÖPNV aufbringen, sagt Greenpeace-Verkehrsexpertin Marissa Reiserer. Käme die Abschaffung der Entfernungspauschale hinzu, würde es auch für die dauerhafte Finanzierung des 9-Euro-Tickets reichen.

Die Einführung der günstigen Monatskarte für Juni, Juli und August hat eine breite Diskussion über die künftige Preisgestaltung im ÖPNV entfacht. Mehr als 30 Millionen Menschen nutzen sie. Die bundesweite Flatrate wird von Bü­ge­r:in­nen und Po­li­ti­ke­r:in­nen überwiegend als sehr erfolgreiches Projekt bewertet.

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Vorschlägen, wie ein Anschluss aussehen könnte: Die Verbraucherzentralen zum Beispiel sind für ein bundesweites 29-Euro-Monatsticket, die Verkehrsunternehmen schlagen dafür 69 Euro vor, und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) spricht sich wie die Linkspartei und die Deutsche Umwelthilfe für ein überall geltendes Jahresticket für 365 Euro aus. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will die verschiedenen Vorschläge prüfen. Die Vorsitzende der Landesverkehrsminister:innenkonferenz, die Bremer Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne), ist für eine Nachfolgeprojekt: „Ein Anschlussticket an das 9-Euro-Ticket kann ich nur begrüßen“, sagt sie.

365-Euro-Ticket kostet 4 Milliarden

Die Finanzierung jedenfalls muss kein Problem sein, zeigt die Berechnung von Greenpeace. „Es kostet den Bund nicht einmal zusätzliches Geld, wenn er gezielt klimaschädliche Subventionen streicht“, sagt Verkehrsexpertin Reiserer. Die Streichung des sogenannten Dienstwagenprivilegs würde die schätzungsweise erforderlichen 4 Milliarden Euro für das 365-Euro-Ticket bringen. Beim Dienstwagenprivileg geht es um die Bevorzugung einer sehr gut verdienenden Gruppe – also nicht um die Krankenschwester, nicht um die Assistenzärztin, sondern um den Klinikdirektor. Das Privileg bezieht sich auf die private Nutzung des Dienstwagens, die steuerlich enorm begünstigt wird.

Die von Greenpeace ebenfalls ins Auge gefasste Reform der Entfernungspauschale wäre komplizierter, denn sie würde viele Beschäftigte und auch Nicht-Autofahrende treffen. Allerdings gibt es dazu Alternativen, denn es gibt etliche weitere klimaschädliche Subventionen, etwa die Energiesteuerbefreiung des Kerosins. Insgesamt liegen die klimaschädlichen Zuschüsse des Staates der Greenpeace-Kalkulation zufolge bei 46 Milliarden Euro im Jahr.

Eine günstige ÖPNV-Flatrate hat doppelten Charme, sagt Reiserer: Haushalte mit geringem Einkommen werden entlastet, gleichzeitig werden CO2-Emissionen verhindert und so ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Herkömmliche ÖPNV-Abos sind gerade für Haushalte mit wenig Geld eine große Belastung. Auch ein 365-Euro-Ticket ist fast immer günstiger als ein Auto.

Für die Kalkulation hat Greenpeace die bisherigen Verkehrsverlagerungen durch das 9-Euro-Ticket weg vom Auto hin zu Bus und Bahn hochgerechnet. Ein dauerhaft günstiges Ticket mit einer ähnlichen Wirkung würde demnach dazu führen, dass jährlich 2 bis 6 Millionen Tonnen weniger CO2 ausgestoßen würden. Hochgerechnet bis 2030 wäre das mehr reduziert als durch alle Maßnahmen zusammen, die im kürzlich von Wissing vorgelegten Sofortprogramm zur Einhaltung der Klimaziele im Verkehr vorgesehen sind.

ÖPNV ausbauen

Dass sich die Bundesregierung auf ein Aus für autofreundliche Subventionen einigt, ist allerdings unwahrscheinlich. Die FDP hat solche Vorstöße schon bei den Koalitionsverhandlungen abgewehrt. Wie interessegeleitet die ÖPNV-Finanzierung gesehen wird, zeigt die unterschiedliche Haltung der Verbände der Kommunen. Der Deutsche Städtetag ist einem 365-Euro-Ticket gegenüber aufgeschlossen. Der Deutsche Landkreistag dagegen ist skeptisch – in ihm sind eher ländliche Regionen organisiert. Auf dem Land ist der ÖPNV nicht gut aufgestellt.

Dieses Problem sieht auch Greenpeace. Ein günstiges Ticket allein reiche nicht, sagt Verkehrsexpertin Reiserer. „Es muss flankiert werden mit dem massiven Ausbau des ÖPNV, gerade auch auf dem Land.“ Auch das Geld dafür könnte aus den staatlichen Subventionen stammen, die zur Erderhitzung beitragen.

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79 Kommentare

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  • Mit der Abschaffung des Dienstwagenprivelegs ist noch nirgendwo auch nur eine neue ÖPNV Strecke gefordert.

  • Ich bin im Vertrieb und habe daher einen Dienstwagen auch zur privaten Nutzung. Es gilt die 1% Regel, d.h. 1% vom Listenpreis kommt zum Gehalt und wird entsprechend versteuert. Ich fahre ca. 20% privat. Diese 20% würde ich auch mit einem Privatfahrzeug fahren. Oder, dürfte ich das Fahrzeug nicht privat nutzen würde ich die privat gefahrenen km in die Dienstfahrten einrechnen. Für mich ist das eine Neiddiskussion. Da würde ich lieber mal das Kerosin kräftig besteuern.

  • Der Berliner Senat hat gerade die Einschränkungen seines Dienstwagenprivilegs abgeschafft.

  • Na endlich haben ein paar Leute richtig angemerkt, des mer die Dienstkarre (ich auch) de facto selber bezahlt. Selbst die (ich ned, ich brauch die Karre tatsächlich für die Arbeit), wo eigentlich nur mit pendeln und privat rumfahren.



    Ich würde günstiger kommen, wenn ich meinen Lohnanteil für die Karre (natürlich versteuert und versichert) kriege, mir wieder ne alte, etwas größere wegen der Arbeit, zulege und jeden km dienstlich (meinetwegen auch mit Fahrtenbuchführung) dem Unternehmen in Rechnung stelle und der vermutlich auch, schon allein weil die neuen Karren der Firma wegen jedem Kratzer Unmengen an Werkstattkosten verschlingen...

    Ich bezahl übrigens anteilig (1% 0,03&*Entfernungskilometer Pendeln) vom LISTENPREIS, des is ned des, was die Firma (ob über Leasing oder Kauf) für die Schüsseln bezahlt.

    • @Hugo:

      Ich glaube kaum, dass es bei der Abschaffung des Dienstwagenprivelegs um das Auffüllen von Taschen von Privatpersonen geht. Es geht um ÖPNV und Klimaschutz.

    • @Hugo:

      Ich glaube viele Kommentatoren haben bei dieser Diskussion immer die Politiker in den dicken Karossen vor Augen, die den Dienstwagen dann auch mal im Urlaub nutzen. Nur die bezahlen überhaupt nicht( 1% Regel oder Fahrtenbuch) . Sie rechnen, wenn sie ehrlich sind, nur eine Km- Pauschale ab.

      • @Pepi:

        Politiker legen gerne Termine an ihren Urlaubsort, gerne auch im Ausland. Da wird dann schnell mal ein Termin mit irgendeiner Stelle vereinbart. Dann muss die Fahrt dorthin natürlich auch dienstlich sein. Von dort geht es dann weiter ins Feriendomizil. Die Berliner (RotRotGrün) Senatoren haben mal eben das Verbot der Auslandsnutzung aufgehoben.

  • "Es muss flankiert werden mit dem massiven Ausbau des ÖPNV, gerade auch auf dem Land.“



    1. Flankiert wird etwas nicht "mit", sondern "von" etwas.



    2. Massiver Ausbau des ÖPNV auf dem Land? Weil das nur mit Bussen geht, und die haben keinen CO2 Ausstoß?

    • @heinrich oranier:

      Wieviel Sitzplätze hat ein Bus des Öpnv? Hinzu kommen noch Stehplätze. Wenn der Öpnv durch den Ausbau für die arbeitende Bevölkerung realistisch nutzbar und finanziell lohnend funktioniert, dann können eine Menge Menschen ihr Auto morgens stehen lassen.

      Zumal viele Verkehrsbetriebe in der Stadt auf Elektrobusse umsteigen bzw umgestiegen sind.

      • @Alfonso Albertus:

        Mit 5-mal Umsteigen und entsprechenden Wartezeiten dazwischen, könnte ich auch zu meiner Arbeitsstätte kommen. Und etwas mehr Zeit, so z.B. 2,5 Stunden, statt 40 Minuten mit dem Pkw. Ihre Idealisierung ist eben nichts anderes als idealisiert. In der Praxis sieht das für einen großen Teil der werktätigen Bevölkerung eben anders aus, da nicht alle an einer Buslinie wohnen und mit dieser oder auch nur mit einmal Umsteigen, auch zu dem Arbeitsplatz kommen. Überrascht?

  • Die private Nutzung eines Dienstfahrzeugs einer Firma oder einer Behörde gilt als geldwerter Vorteil, der entsprechend zum Bruttoverdienst versteuert werden muss und sozialversicherungspflichtig ist. Die Berechnung erfolgt entweder über Fahrtenbuch kilometergenau bezogen auf die tatsächlichen Ausgaben (von Abschreibung bis Tanken) oder pauschal über die 1%-Regelung bezogen auf den Brutto-Listenpreis des Fahrzeugs, unabhängig vom tatsächlichen Kaufpreis des Fahrzeugs.



    Vor allem für die Arbeitnehmer bieten beide Modelle den Vorteil, das sie ein Fahrzeug letztendlich günstiger fahren können, als wenn sie für die gesamten Fixkosten alleine aufkommen müssten. Darüber hinaus erwarten viele Arbeitnehmer die Zur Fügung Stellung eines Dienstfahrzeugs als Bestandteil ihres Arbeitsvertrages.

    • @sb123:

      "Darüber hinaus erwarten viele Arbeitnehmer die Zur Fügung Stellung eines Dienstfahrzeugs als Bestandteil ihres Arbeitsvertrages."

      Kommt stark auf die Berufsgruppe an. Der größte Teil hat keinerlei Hoffnung auf solche Vorteile.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Der allergrößte Teil ist froh, nicht auch noch auf der Arbeit im Stau zu stecken und Dienstfahrten in DE absolvieren zu müssen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Mittlerweile haben auch in meiner Branche (Tischlerei) immer mehr Gesellen und Meister Anspruch auf die private Nutzung von Dienstfahrzeugen.



        Der Personalmangel machts.



        Und die Firmen stehen aufgrund des Personalmangels in einem immer stärker wirkenden Konkurrenzdruck beim Werben um die fähigen Arbeitnehmer.



        Und das gilt für immer mehr Handwerksbranchen.



        Ich habe in meinen Meisterkursen Gesellen als Schüler, die verdienen ihre 40000.- Brutto/a plus Dienstfahrzeug.

        • @sb123:

          Dienstwagen für Gesellen? Also im Elektrohandwerk hat sich das, trotz Personalmangel noch nicht durchgesetzt. Eine solche Flotte wäre auch schwer zu erklären. Schließlich fährt man im Dienst meist Transporter.

  • Wie sieht denn das Dienstwagenprivileg aus? Wenn ich als Freiberufler( Arzt,RA usw., ) als Handwerker einen Pkw anschaffe und überwiegend beruflich nutze( auch Makler) dann kann ich die Anschaffung über den Betrieb absetzen.



    Das Geld muss ich aber erwirtschaften.



    Um die Betriebskosten ( Reparaturen, Steuer, Versicherungen ansetzen zu können zahle ich monatlich 1% des Neuwagenpreises als Steuer. Bei 50000€=500€/Mon., auch dieses Geld muß ich erwirtschaften. Wenn dieses sogenannte Privileg nun abgeschafft wird, kaufe ich für den Privatgebrauch dann einen Zweitwagen, da der Geschäftswagen ja nicht privat genutzt werden darf. Gewinner sind der Staat(Steuer) und die Versicherungen.



    Verlierer die Umwelt. Vorausgesetzt wird natürlich dass der Dienstwagen auch wirklich beruflich benötigt wird. Wie die Dame und die Experten auf 4 Milliarden kommen ist mir schleierhaft. Selbst in Berlin mit hervorragenden Öffentlichen Nahverkehr existieren über 2 Mill Privat-Pkw. Warum verbietet man nicht einfach die private Nutzung von Verbrennerautos in Berlin, da eh einige Straßen für Diesel gesperrt sind? JedenFall werden die Dienstwagen weiter genutzt und die Gebraucher schaffen sich noch einen Privat- Pkw an.

  • Das Wort Dienstwagenprivileg trifft den Kern nicht und ist zudem überspitzend und neidbelastet falsch. Manche Firmen geben Mitarbeitern als Teil des Gehalts einen Dienstwagen, andere sagen, warum soll der Außendienstmitarbeiter das Fahrzeug mit dem er für die Firma unterwegs sein muß nicht auch nach Feierabend und am Wochenende privat nutzen dürfen.



    Beide Arbeitnehmer müssen die Nutzung mit eigenem Gehalt versteuern (Ein-Prozent-Regel, Fahrtenbuch etc.), das Unternehmen bekommt für den Dienstwagen die Mehrwertsteuer zurück, wie übrigens bei allen Anschaffungen, vom Kugelschreiber bis zum neunen Firmenhochhaus - weiterhin bietet Fahrzeuglieasing einen Bilanzierungsvorteil. Das Privileg, das Wort welches die Debatte sicher befeuert, ist somit aber Firmenintern - wer darf/bekommt, wer nicht - jedoch nicht Gesamtgesellschaftlich.

  • Ich stelle in den Leserbrief*innen zu diesem Thema fest, daß da einige Unklarheit über das 'Dienstwagenprivileg' herrscht. Also, wer ein von seiner Firma bezahltes Fahrzeug nutzt, der versteuert 1% des Fahrzeug-Listenpreises mit seinem persönlichen Steuersatz. Bei einem 60T€-Auto und 35% Steuersatz kommen da 210,-€ monatliche Fahrzeugkosten zusammen, wohlgemerkt: all inclusive... Also das Auto, Sprit, Versicherung, Wartung, etc.pp. Natürlich gibt's dann alle 2 Jahre ein Neues, ganz nach Wahl ;-)



    Aber wenn jemand glaubt, die Streichung dieses Privilegs (Autoclubs geben die realen monatlichen Kosten eines 60T€-Autos deutlich höher an!) würde die Autoindustrie ruinieren, der irrt: weil diese Leute dann ihr Auto selber finanzieren müssten! Aber ein Auto hätten die dann sicher immer noch!

    • @WBD-399:

      Schön falsch gerechnet! Die 1% pro Monat sind nur die halbe Miete. Sie müssen zudem den Weg zur Arbeit als Geldwertvorteil versteuern, da die wenigsten neben der Arbeitsstelle wohnen, ist das nicht ganz wenig. Zudem erhöht sich das Einkommen und damit der Grenzsteuersatz, der dann selten bei 35% sondern eher bei 42 3% liegt. Das Privileg ist eher ein ökologisches RessourcenSparProgramm, weil eben kein privates Auto angeschafft wird … was sonst der Fall wäre.

      Außerdem: würden Dienstwagen abgeschafft, wird es für die Dienstwagenfahrer sogar günstiger, weil dann die Fahrzeuge des Arbeitgeber kostenlos und ohne Nachversteuerung genutzt werden könnten.

      • @Taztui:

        Ok, dann müssen abends die Mitarbeiter wieder auf den Hof kommen, steigen in den Privat-PKW und fahren sonst wo hin. Der Weg zur Arbeit wird nicht bezahlt, zählt nicht zur Arbeit.

    • @WBD-399:

      Bei einem 60T€-Auto zahlen Sie als Nutzer schon mal 600€ 0,03% je km zwischen Wohnort und Arbeitsplatz - auf Ihr Bruttogehalt angerechnet. Das dürfen Sie dann mit Ihrer jeweiligen Steuerklasse versteuern. Treibstoff ist darin nicht enthalten. Den zahlen Sie oder(!) die Firma separat - das ist kein Abo! Inkludiert sind allerdings Inspektionen und Sommer-/Winterreifenwechsel, sofern es sich um Leasing handelt, was meistens der Fall ist.

      • @Lars B.:

        Wenn Sie hier Berechnungen anstellen, sollten Sie das richtig machen und nicht vernebeln, wenn Sie sich für das Dienstwagenpriveleg aussprechen.



        Ich rechne mal mit ihren Zahlen:



        Eur 600 x 25% (ca. Steuersatz bei 70.000 Jahresbrutto) = Eur 150



        Plus Kilometerpauschale (0,03 % von 60.000 x z.B. 20km = 360 x 25% = Eur 90

        Sie bekommen also ein 60.000 Eur Auto für Eur 240 im Monat( inkl. Benzin, Werkstatt etc, etc)



        Auch ihnen sollte klar sein, dass solch ein Auto effektiv ein vielfaches im Monat kostet und es sich um eine krasse Subventionierung des Auto handelt.



        Bei einem Hybrid Auto halbiert sich die Kaufpreis Besteuerung nochmal um 50%, obwohl diese meist nur mit Benzin oder Diesel gefahren werden.

        • @Senza Parole:

          Weshalb glauben Sie, daß Spritkosten damit enthalten sind? Ob ein Unternehmen die Privatfahrten des Nutzers (Urlaub mit Auto im Ausland) da mitunterstützt halte ich doch eher für weit hergeholt. Das sind individuelle Vereinbarungen, so auch in unserem Unternehmen.

          • @Pia Mansfeld:

            Ich habe nichts von Urlaubsfahrten im Ausland geschrieben. Aber alle Tankrechnungen in D, also auch bis zur Grenze, wurden von den Firmen, in denen ich tätig war, bezahlt.

        • @Senza Parole:

          Tja, wenn man schönrechnet (Steuersatz von 25% - wann gab es das denn schon einmal?), kann man auf die Werte kommen. Die Realität sieht aber anders aus. Weiterhin ist Treibstoff nicht inklusive - schon gar nicht in der 1%-Regelung oder in den 0,03% je km. Dieser ist nämlich individuell mit dem AG abzustimmen und nicht pauschal inbegriffen. Wie kommen Sie darauf?



          Und nein, nur weil ich um solche Dinge weiß und beschreiben kann heißt das nicht, daß ich sie auch befürworte. Um eine Sache nicht wissen aber dennoch kluge Ratschläge zu geben oder "Berechnungen" anzustellen, ist nicht meine Sache.

          • @Lars B.:

            Frage mich, wie man beim Tanken zwischen privaten und dienstlichen Fahrten unterscheiden will.



            Klar, dass der AG wohl eine Tankrechnung vom Nordkap oder aus Sizilien beanstanden wird, aber nicht auf einer innerdeutschen Wochenend-oder Urlaubsfahrt.



            Ich habe bei ihnen eher den Eindruck, dass Sie das Thema nicht aus eigener Erfahrung kennen, sondern aus flüchtigen Erzählungen. Soviel zum Thema Wissen und kluge Ratschläge.

        • @Senza Parole:

          Bei 70.000€ Jahresbrutto liegt der Grenzsteuersatz (das ist der entscheidende!) bei 42 3%. Das bedeutet, dass jedes zusätzliche Einkommen (hier der Dienstwagen) damit versteuert wird. Diese Steuerschuld wird dann vom übrigen Nettoeinkommen abgezogen. In dem von Ihnen beschriebenen Fall also ca. 500€. Das ist nicht wenig … wieviel zahlen Sie für Ihr Auto im Monat?

          • @Taztui:

            Falsch.



            Es kommt der durchschnittliche Steuersatz zur Anwendung und der ist, ich habe nochmal im Steuerrechner nachgeschaut, 29 %.



            70.000 plus 150 x 12= 71.800.



            Macht also 278 Eur total an (Extra-) Steuern. Da es sich hierbei um Brutto handelt und das zu versteuernde Einkommen sicherlich einiges niedriger ist, kommt meine ursprüngliche Zahl sicher hin. Voraussetzung ist natürlich eine Steuererklärung, die ja aber jeder AN wohl macht.



            Ich selbst habe kein Auto, kann also mit einer Zahl nicht dienen, aber lt. ADAC sind ist man bei solch einem Auto sicherlich bei 70 Cent/km.



            Es bleibt dabei, ein Dienstwagen ist eine riesige Subventionierung des Autos.

            • @Senza Parole:

              Ich glaub das erzähle ich mal unseren Außendienstmitarbeitern. Die werden sich freuen, so viel Geld zurückzubekommen, da sie scheinbar doch Jahre zu hoch besteuert wurden.

              • @Pia Mansfeld:

                Sie haben also offensichtlich kein Firmenauto, was ja nicht schlimm ist. Das erklärt ihre Ausführungen.



                Hoffentlich erzählen ihre Außendienstmitarbeiter in allen Punkten die Wahrheit beim Thema Benzin zur Privatnutzung.

                • @Senza Parole:

                  Sie haben ja Ihrer eigenen Aussage nach auch kein Firmenwagen und schreiben hier über Dinge, als wären sie Tatsachen, obwohl die so nicht stimmen. Das erklärt allerdings auch Ihre Ausführungen.



                  Nun ist es müßig mit Ihnen darüber zu diskutieren, wenn Sie die Realität ignorieren. Viel Spaß weiterhin!

                  • @Lars B.:

                    Sie wollen offenbar nicht verstehen und lesen auch nicht richtig. Ich habe geschrieben, dass ich kein Auto habe und somit nicht beurteilen kann, was ein gewisses Auto im Monat kostet und habe daher an den ADAC verwiesen.



                    Ich hatte bei fast allen meinen Arbeitgebern ein Firmenauto und weiß daher wie es läuft.Nun bin ich im Ruhestand. Ich ignoriere nicht die Realität, sondern kenne mich, im Gegensatz zu ihnen, etwas mit Steuern aus und das ist bei dem Thema ja nicht ganz unrelevant.



                    Sie haben aber recht, mit Leuten die höchstens ein Halbwissen haben ist es müßig und anstrengend zu diskutieren.

            • @Senza Parole:

              Sie bleiben dabei, nicht es. Außerdem kann man qua Definition kein Auto subventionieren, denn es ist nicht der Nutznießer.



              Weiterhin kommt auch nicht der durchschnittliche Steuersatz zur Geltung, welcher auch nicht bei 29% liegt (schauen Sie mal an geeigneterer Stelle nach), sondern der Steuersatz der dem jeweiligen Bruttogehalt des AN zugrunde liegt - das ist Fakt - und das können Sie auch nachlesen, wenn Sie allen die hier schon davon berichteten nicht glauben mögen.

              • @Lars B.:

                Ich merke, Steuern sind nicht ihr Thema.



                Es gibt den Grenzsteuersatz und den durchnittlichen Steuersatz. Natürlich ist dieser individuell abhängig vom Bruttogehalt bzw. vom zu versteuernden Einkommen.



                In meinem Beispiel(70.000 Brutto plus 60.000 Euro Firmen Pkw 20 km Arbeitsweg liegt er bei 29%.



                In allen Firmen, in denen ich gearbeitet habe wurden alle Kosten für das Auto, inkl. Benzin, vom AG übernommen. Die Kollegen sind mit den Autos sogar fleißig in den Urlaub gefahren und haben mit der Firmentankkarte bezahlt.



                Waren aber auch keine kleinen Handwerksbetriebe….

                • @Senza Parole:

                  Nein, Steuern sind nicht mein Thema aber ich kann rechnen und ich kann auf meine Gehaltsabrechnung schauen. Und was in den Firmen in denen Sie gearbeitet haben so alles inklusive war, ist nicht in Stein gemeißelt, sondern wird Vielerorts auch anders geregelt.

                  • @Lars B.:

                    In der Gehaltsabrechnug steht aber kein Steuersatz, also nicht was einen das Firmenauto kostet.



                    Und nach der Steuererklärung bzw. dem Steuerbescheid sieht es nochmal anders aus, abhängig davon was man absetzen kann.



                    Wenn der Steuersatz durch das Firmenauto so hoch wird, dass man meint, dass es unattraktiv wird, ist ja keiner gezwungen ein vom Chef bezahltes Auto zu nehmen.

  • Das Dienstwagenprivileg gehört sich ganz grundlegend hinterfragt. Allein, dass Privatpersonen aufgrund ihrer Stellung im Unternehmen auf Kosten der Gesellschaftlich ein steuerliches Privileg für so etwas Unwichtiges wie ein Fahrzeug genießen ist schon für sich genommen ein Unding!

    Von daher gehört sich dieser Mist schon lange abgeschafft und wenn es für so etwas gesamtgesellschaftlich Gutes wie das 365 € Ticket ist, dann schon zweimal!

    • @insLot:

      Für sehr viele ist ein KFZ halt nicht "unwichtig". Ist wohl eher Ansichtssache. Jeder bewertet das Thema für sich anders.

    • @insLot:

      Machen Sie doch Hausbesuche mit dem ÖPNV, Nachts, bei Regen. Sie schaffen max. 2. Wenn das sogenannte Privileg abgeschafft wird werden die Kosten eben auf den Verbraucher umgelegt. Oder glauben Sie, dass Handwerker, RA, Ärzte und Pflegedienste nur aus Barmherzigkeit mit dem Rad unterwegs sind und die Kosten nicht in Rechnung stellen?

      • @Pepi:

        Sie wissen offensichtlich was die Privatnutzung eines Dienstwagens bedeutet. Nur darüber wird hier geschrieben.

      • @Pepi:

        Komischerweise kenne ich nur Banker, o.ä mit Dienstwagen, die definitiv keinen Dienstwagen brauchen. Dort gilt um so dicker die Karre um so wichtiger bin ich, das Schaulaufen am Parkplatz der Firma....



        Für viele Ärzte in meinem Bekanntenkreis lohnt sich der Spass nicht weil Selbstständig, Stadtlage daher Hausbesuch mit Rad besser etc.



        Warum soll ich einem Banker die DIenstkarre über meine Steuer mitfinanzieren mit der er regelässig in den Urlaub brettert weil das Benzin über die FIrma läuft ???

        • @Opossum:

          Für den Arzt am Ku’damm oder in Kreuzkölln mag das zutreffen, aber in den Außenbezirken und Kleinstädten und Dörfern sieht das schon anders aus

    • @insLot:

      Da sind Sie falsch informiert. Der Nutzer eines Dienstwagens bezahlt dafür und auch nicht wenig - s. 1%-Regel. Der Vorteil liegt beim Unternehmen durch Bilanzierung und Mehrwertsteuerrückerstattung. Und wem ein eUnternehmen einen Dienstwagen gewährt ist dem Unternehmen überlassen. Das kann auch jeder x-beliebige Arbeitnehmer sein oder auch nur Leuten in gewissen Positionen oder auch niemanden.

  • Nicht alles, was nicht horrend besteuert wird, ist deswegen ein Privileg. Manche gehen davon aus, dass alles Geld erst mal dem Staat gehört und nicht dem Individuum. Wir haben in D'land sowieso schon eine völlig überzogene Steuer- und Abgabenquote. Steuer rauf = im gleichen Verhältnis mehr Geld in der Kasse ist doch eine absolut naive Rechnung. Wenn der Nutzen sinkt, wird ein Dienstwagen auch entsprechend weniger in Anspruch genommen werden. Daher glaube ich an die 4 Mrd. auch nicht die dann einfach mehr in der Kasse sein sollen. Was genau soll denn "gestrichen" werden? Mein Gehalt ist ja nicht dank gestrichener Vollbesteuerung größer als 0, sondern aufgrund eines Steuersatzes netto geringer als brutto. So herum wird ein Schuh draus. Was also ist das besagte Privileg?

    • @Fünfpluseins:

      Das Privileg ist, dass man für ganz wenig Geld ein Firmenauto privat nutzen kann.

  • Machen wir uns doch mal ehrlich. Genau 2/3 aller Neuwagenzulassungen in Deutschland sind Dienstwagen. Sollte das Privileg fallen ist die deutsche Automobilindustrie nicht mehr zu retten. Kann man mal machen aber das sollte dann auch ehrlich kommuniziert werden. All die potentiellen Einsparungen im Bundeshaushalt usw. die im Artikel aufgerechnet werden sind nur ein Witz wenn uns 5% des BIP flöten gehen.

    • @Šarru-kīnu:

      Das ist Quatsch im Zusammenhang mit dem Dienstwagenprivileg sind es etwa 10-12% der Neuzulassungen. Richtig ist das 2/3 der Neuzulassungen gewerblich erfolgen aber das sind die berümten Tageszulassungen usw. Nicht die Dienstwagen

    • @Šarru-kīnu:

      Šarru-kīnu schrieb:

      > Genau 2/3 aller Neuwagenzulassungen in Deutschland sind Dienstwagen. Sollte das Privileg fallen ist die deutsche Automobilindustrie nicht mehr zu retten.

      Moment. Hieße das nicht, dass die deutsche Autoindustrie komplett unwirtschaftlich ist und nur noch durch Steuergelder am Leben erhalten wird?

      Und wenn das so ist, warum sollte man sie weiter subventionieren? Ist es dann nicht auch wegen der Arbeitsplätze sinnvoller, ökoligisch und wirtschaftlich tragfähige Transportmittel zu fördern? Wenn man nur 10% des Geldes was das Dienstwagenprivileg kostet, auf den Bau von vernünftigen Radwegen verwendet, könnte man eine Menge gute und sichere Radwege bauen. Und deren Fehlen ist ein Hauptgrund, watum viele Menschen in der Stadt nicht Fahrrad fahren.

      • @jox:

        Nein, das hieße es nicht. Der Anreiz einen DW zu kaufen/leasen liegt darin begründet, daß die Nutzung steuerliche Vorteile bringt, nicht der Bau der Fahrzeuge. Die Hersteller werden auch nicht bezuschußt, sondern die Firmen, während der eigentliche Nutzer einen Geldwertenvorteil bezahlt, angerechnet auf sein Bruttogehalt.

  • Es ist eine Schande (um das Mindeste zu sagen), daß sowohl SPD als auch Grüne ihre Forderung nach Abschaffung des Dienstwagenprivilegs der FDP geopfert haben.



    Wäre ihnen bei einer R2G-Koalition nicht passiert.

    "Das steuerliche Dienstwagenprivileg wollen wir abschaffen. Gutverdienende, Arbeitgeber*innen und die Automobilindustrie sollen nicht auf Kosten der Allgemeinheit und der Umwelt profitieren."



    www.die-linke.de/s...-und-klimagerecht/

    • @Brot&Rosen:

      Jaja, die Linke. Glauben die wirklich, daß auch nur ein Auto weniger fahren würde, wenn das "Dienstwagenprivileg" (schon allein das Wort ist verkehrt) fallen würde? Nein, es würden andere, kleinere/preiswertere/ältere Autos genutzt.

      • @Lars B.:

        Es werden dann Modelle, wie in Graz oder Paris entwickelt, welche den Individualverkehr eindämmen und unattraktiv machen. Dann entledigt sich ein Dienstwagen ganz von selbst. Denn man möchte auch mit einem privaten Dienstwagen nicht 30 Minuten für 5km brauchen.

        • @Troll Eulenspiegel:

          > Denn man möchte auch mit einem privaten Dienstwagen nicht 30 Minuten für 5km brauchen.

          Das ist genau der Punkt. Autos geniessen besonders in der Stadt eine "eingebaute Vorfahrt", und andere Verkehrsteilnehmer warten ständig auf sie und müssen ihnen den Weg frei geben, weil sie ja so gefährlich sind. Warum eigentlich haben die gefährlichen und umweltzerstörenden Verkehrsmittel Vorrang? Warum muss man dem motorisierten Individualverkehr noch einen Zeitvorteil oben drauf geben, der das Autofahren in der Stadt - bei Durchschnittsgeschwindigkeiten von wenig mehr als 30 km/h - erst noch attraktiv macht?

          • @jox:

            Ich weiß ja nicht wo Sie eine eingebaute Vorfahrt erkennne mögen aber es existiert eine Straßenverkehrsordnung in der so etwas wie Vorfahrt (wer hat wann wo, die auch für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gilt) geregelt wird.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Privater Dienstwagen? Schon klar. Weder mit Dienstwagen noch Privatwagen 30 Min. für 5km, was manchmal noch schnell wäre. Aber glauben Sie nicht, daß es nur um Städte geht. Vorort - Stadt, rein, raus. Es gibt drumherum noch viel mehr - und eine Verbindung zwischen zwei Städten.... na, wir wissen wie das heute aussieht. Da gibt es noch viel zu tun.

  • Mittlerweile geht die Forderung der LINKEn ein Stück weiter:



    "Das 9-Euro-Ticket muss bis Jahresende verlängert werden."



    www.die-linke.de/s...-steigende-preise/

  • Kann es sein, dass bei Greenpeace keiner auf dem Land wohnt?



    Kann es sein, dass Greenpeace keine Ahnung vom miesen ÖPNV auf dem Land hat?



    Wenn nur alle 2 Stunden ein Bus fährt, ab 19 Uhr gar keiner mehr, dann bringt man niemanden vom Auto aufs ÖPNV.



    Wobei ich die Idee mit dem 9€ Ticket super fand. Habe es selbst probiert, bin seit vielen Jahren mal wieder ÖPNV gefahren. Nur aus oben genannten Gründen macht es hier bei uns leider trotzdem keinen Sinn aufs Auto zu verzichten.

    • @Rudi Hamm:

      > Kann es sein, dass bei Greenpeace keiner auf dem Land wohnt?

      Ist "auf dem Land wohnen" nicht heutzutage eine verschlüsselte Formulierung für "ein Einfamilienhaus außerhalb der Stadt haben, in der Stadt in einem Büro arbeiten, da mit dem Auto hin pendeln und auch noch Kinder alltäglich über Dutzende von Kilometern mit dem Auto zum Sportverein und zur Klavierstunde zur chauffieren?

      "Auf dem Land zu wohnen" suggeriert irgendwie, dass die davon betroffenen Leute ihren Lebensunterhalt damit verdienen, Kühe zu melken, die Mistgabel zu schwingen, Korn zu dreschen und Holz zu fällen. Nun, der traditionelle Lebensstil auf dem Land war tatsächlich naturnah und umweltfreundlich. Er beinhaltete kurze Wege, dichte lokale wirtschaftliche Beziehungen, und eine sehr geringe Nutzung fossiler Energie.

      Aber was heute mit "auf dem Land leben" bezeichnet wird, bedeutet oft nur, irgendwo in Suburbia in einem Einfamilienhaus zu wohnen, wo man nur mit dem Auto hin und weg kommt.

      Und genau diese Leute lamentieren über überlebens-nötige Veränderungen in der Verkehrspolitik? Wie man sich bettet, so liegt man.

      Sicher gibt es andere Leute, die im ländlichen Raum leben und die eben kein Einfamilienhaus haben und gar nicht so viel Kohle, dass sie sich eins leisten können. Aber in Unter- und Mittelzentren in Deutschland ist die ÖPNV Anbindung schon mal sehr viel besser, und gerade für *diese* Leute ist es nur fair, den ÖPNV besser auszubauen, Anschlüsse schneller und Pendeln bezahlbarer zu machen. Die Einfamilienhausbewohner im Speckgürtel werden den ÖPNV so oder so nicht nutzen, denn ökologische Erwägungen waren meist noch nie Gegenstand ihrer Erwägungen.

      • @jox:

        Die Suggestion haben aber auch nur Sie. Fakt ist, daß selbst die sog. Speckgürtel nur zeitweise und auch nicht überall gut an den ÖPNV angeschlossen sind. Je weiter draußen, desto geringer, einfache Formel. Wer nun wie (Einfamilienhaus, Etagenwohnung, Souterrainwohnung, Parkvilla etc.) wohnt ist einerlei und nicht Gegenstand einer Mobilitätsdebatte. Auch heißte es nicht, daß man dann auch in der Stadt arbeitet, vielleicht im Ort außerhalb des Speckgürtels oder drei Orte weiter. Die Polemik ist somit nicht zu überlesen und der latente Vorwurf somit am Ziel vorbei. Ein wenig mehr mit verschiedenen Variationen zu arbeiten hilft schon eher weiter, um das Problem der individuellen und der gesellschaftlichen Mobilität zu betrachten.

        • @Pia Mansfeld:

          > angeschlossen sind. Je weiter draußen, desto geringer, einfache Formel. Wer nun wie (Einfamilienhaus, Etagenwohnung, Souterrainwohnung, Parkvilla etc.) wohnt ist einerlei und nicht Gegenstand einer Mobilitätsdebatte.

          Ach! Aber wird nicht dauernd auf der Saite gezupft, dass die armen unterpriveligierten Landbewohner da draussen im Speckgürtel ja so arm sind und es ihnen nicht zuzumuten ist, mal den Bus zu nehmen? Wird nicht dauernd behauptet, bei einer Eindämmung von überflüssigen Autofahrten und Autosubventionen verschiedenster Art drohten soziale Katastrophen?

          Es mag ihn ja geben, den einbeinigen Hartz 4- Empfänger, der in Hintertupfingen wohnt, oder die alleinerziehende Nachtschwester, die sich nach der Schicht um drei schulpflichtige Kinder kümmern muss.

          Aber eben genau denen kann man doch viel besser direkt helfen, z.B. indem man Kindergeld und Hartz 4 Sätze aufstockt, und auch indem man den ÖPNV verbessert. Denn auch Orte wie Hintertupfingen haben einen Busanschluss. Was eher keinen Busanschluss hat ist die Millionärsvilla zwischen Hintertupfingen und Obertupfingen, die da schön in der Landschaft liegt. Aber in dem Punkt bin ich halt ganz herzlos - die Bewohner der Villa dürfen sehr gern mehr für Sprit zahlen, dürfen für ihr Einkommen und ihre Karre gern ganz normal Steuern zahlen wie andere Leute auch, und müssen auch die Straße den Berg hoch nicht subventioniert bekommen.

          • @jox:

            Sie leben in Ihrer eigenen Welt und glauben, daß mit einer Buslinie alle anderen Probleme verschwinden. Wahrscheinlich wohnen Sie inmitten einer Stadt und haben alles was Sie brauchen und mögen in fußläufiger Entfernung. Schön für Sie. Es gibt aber auch andere Konstellationen und mit einer Buslinie und Aufstockung von irgendwelchen Geldern schaffen Sie nicht alle Hindernisse aus dem Weg. Vorort zur Stadt und wieder raus ist eben auch nur ein Klischee dem Sie nachhängen, um Ihre Ansichten zu vertreten. Die Realität ist aber weitaus diffiziler, informieren Sie sich dahingehend doch einmal.

      • @jox:

        Sie wohnen sicherlich nicht auf dem Land. Ich habe seit ein paar Jahren kein Auto mehr. Die Einschränkungen seither sind wirklich sehr spürbar, z.B. abends in Konzerte in die Nachbarstadt zu gehen (vor allem das Heimkommen), einen Badesee erreichen (bei der Hitze kann ich nicht 1 h mit dem Fahrrad auf dem heißen Asphalt fahren), schnell die Klinik erreichen (geht nur mit Taxi) etc. Es wird so getan, als wäre es kein Problem, ohne Auto zu leben. Das trifft für die Schweiz zu (wo ich lange gelebt habe), aber nicht für Deutschland (für USA/Kanada erst recht nicht - auch dort gelebt).

        • @resto:

          Ach das arme Fahrrad....

          10°c oder kälter: Ich kann nicht Fahrradfahren. Fahren sie doch mal 20km mit dem Fahrrad durch kalten Regen!



          30°c oder wärmer: Ich kann nicht Fahrradfahren. Fahren sie doch mal 20km mit dem Fahrrad durch die extreme Hitze!



          10-30°c: Ich kann nicht Fahrradfahren. Fahren sie doch mal 20km mit dem Fahrrad, wenn die ganzen Autos, die mich sonst überholen, viel schneller sind!

          Und ja, wenn ich keine Freunde hätte und Mitfahrgemeinschaften passé wären, müsste ich nach dem Konzert nachts ins Dorf nach Hause laufen.

          • @Troll Eulenspiegel:

            Natürlich habe ich Freund, überall auf der Welt. Aber mein Musikgeschmack (hauptsächlich Jazz) ist eben anders als derjenige der hiesigen Freunde. Sie sollten einmal Ihre Besserwisserei reflektieren.

          • @Troll Eulenspiegel:

            Ja, dann tun Sie das doch alles, aber mit Asthma. Bei mir geht das nicht. Ziemlich umerzieherisch und ignorant, Ihr Kommentar.

            • @resto:

              ?

              Ich habe kaputte Knie und dürfte auch nicht Radfahren in diesem Zustand. Tue ich aber trotzdem, weil es unsere god damn Verpflichtung als Mensch ist, den Klimawandel aufzuhalten. Es ist unsere moralische Pflicht, alles zu tun, damit Fauna und Flora, sowie die Menschheit auch in hunderten Generationen weiterleben kann. Dazu zählt auch, dem Menschen das Auto wegzunehmen. Meine Gesundheit hat dabei geringere Priorität und ich opfere gerne, besonders weil ich als Mensch in der ersten Welt leider dieses Scheißprivileg des Luxus habe, welches automatisch einen hohen CO2-Fußabdruck generiert.

        • @resto:

          Ich hab auch kein Auto und die Einschränkungen bestehen darin, dass ich keine Sachen mache, die nur mit dem Auto gehen.

          Übrig bleibt eine riesige Menge an Sachen, die mit dem Auto mehr Spass machen, und mich nicht mit dem Gewissen belasten, zum Untergang unserer Zivilisation auch noch verstärkt beizutragen.

          Wir erleben gerade Hitzewellen, die Klimaforscher eher für in 30 Jahren vorhergesagt haben, und eine regelrechte Auflösung von normalen Wettermustern. Was meinen Sie, wie lange das dauert, bis sich noch ganz andere Dinge auflösen?

          • @jox:

            > Übrig bleibt eine riesige Menge an Sachen, die mit dem Auto mehr Spass machen

            Ich meine, "übrig bleiben eine riesige Menge an Sachen, die ohne Auto mehr Spass machen".

            Das ist nämlich auch so ein Punkt. Wenn man autofrei lebt, d.h. kein Auto hat und es möglichst wenig benutzt, macht man Sachen nicht, die nur mit dem Auto gehen. Darüber muss man nicht ständig nachdenken oder hadern und man wacht auch nicht mit Bedrückung auf, weil irgendwas nicht mit Auto geht.

            Ist halt eher so, wie wenn man eine Kiwi-Allergie hat, dann ist man halt keine Kiwi. Und wer nicht gut Unterwasser-Polo spielen kann und sich auch nicht dafür interssiert, wird sich auch nicht ständig damit auseinander setzen, das er das angeblich eigentlich können sollte.

            Was richtig ist, wenn wir das Klima retten wollen, müssen wir auch ein paar soziale Erwartungen rund ums Auto fahren ad Acta legen.

            • @jox:

              Wie geht: "kein Auto haben bzw. autofrei sein und es möglichst wenig benutzen" zusammen? Übrigens sind Sie bei mir mit Ihrer Predikt an der falschen Adresse - s.o. Habe lediglich festgestellt, dass autofrei leben eben auch Einschränkungen mit sich bringt.

    • @Rudi Hamm:

      Meine Güte. Steht da irgendetwas davon das Leute die auf dem Land leben gleich aufs Auto verzichten sollen? Greenpeace sagt doch das die ÖPNV gerade auf dem Land ausgebaut werden müssen.

      • @Andreas J:

        Ausbau des OPNV auf dem Land? So wie Frau Baerbock es im Wahlkampf predigte? Jede Stunde ein Bus in alle Richtungen? So viele Busse und Busfahrer gibt es gar nicht in Deutschland … die dann vermutlich menschenleer durch die Gegend fahren würden, denn in einer 500-Seelen-Gemeinde wäre nie genug Nachfrage.

        Eine billige Flatrate ist nicht alles …

        • @Taztui:

          Man kann aber zumindest mit dem PKW bis zum nächsten



          S-Bahnanschluss fahren und von dort weiter mit dem ÖPNV. Macht aber aus Bequemlichkeit kaum einer. Mag vielleicht auch einige Fälle geben wo das nicht geht, aber die werden immer als faule Ausrede für die Masse benutzt.

      • @Andreas J:

        Da steht "Dienstwagenprivileg abschaffen".



        Wenn sich ein Dienstwagen finanziell nicht mehr rechnet, wird jeder auf dem Land einen eigenen PKW kaufen.



        Dann gibt es ein paar Millionen PKW mehr, wobei immer einer (Dienstwagen oder Privat-PKW) im Parkmodus ist.



        Aus Umweltsicht ist es also sogar besser, wenn jeder seinen Dienstwagen behält, statt noch ein Auto zu kaufen.

        • @Rudi Hamm:

          Aha, Dienstwagen reduzieren also die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen. Steile These.

          • @Andreas J:

            "Aha, Dienstwagen reduzieren also die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen. Steile These."



            Ja, erheblich sogar.



            So lange ich einen Dienstwagen hatte, hatte ich keinen Privat-PKW. War bei meinen Kolleg/innen auch so.

            • @Rudi Hamm:

              Sind sie deshalb weniger gefahren?

              • @Andreas J:

                Nein, aber alles mit einem PKW statt zwei.

          • @Andreas J:

            In vielen vergleichbaren europäischen Ländern ist die Anzahl der KFZ pro 1000 Personen höher als in Deutschland.



            de.statista.com/st...aeischen-laendern/

            Wenn sie z.B. Luxemburger Verhältnisse haben wollen, kein Problem, würde bei uns dann ein paar Millionen mehr Fahrzeuge machen. Und in Luxemburg ist der ÖPNV wohlgemerkt kostenlos.

          • @Andreas J:

            Die Dienstwagen sind notwendig für viele Berufe und Handwerker und Selbstständige, Privat-PKW nicht. Deswegen gibt es ja beim Parken und bei Strassensperrungen und Fahrverboten Ausnahmeregelungen. Privat_ PKW müssten eigentlich, zumindest in Grossstädten verboten werden. Insofern reduzieren Dienstwagen die Anzahl der PKW.