Bisher zählte das gute alte Far Cry 3 zu meinen absoluten Favoriten, ich dachte, niemals könnte dieses Spiel mit der unglaublichen Story übertroffen werden, aber dann spiel(t)e ich Far Cry 5.

Die Geschichte hab ich sofort aufgesogen. Joseph Seed, der Ober-Antagonist mit seiner Rolle als "Vater" und dann noch 3 seiner Nachfolger, die mindestens genauso verrückt wie er waren? Klasse.

Das tollste an Far Cry 5 sind neben der Story die übelst atmosphärischen Soundtracks, die ausgeklügelte Spielmechanik, (die im Gegensatz zu Far Cry 3 und 4 mal etwas Neues auf den Markt bringt,) die wunderschöne Grafik und ganz besonders die KI der NPCs.



Die Soundtracks:

Die ganzen Songs und Stimmungskicker sind überaus passend. Man fühlt sich während des Spielens immer mal wieder panisch, in Angst versetzt, melancholisch, aber auch fröhlich, wetteifernd und ausprobierbedürftig, was mir alles positiv zukommt.



Die Spielmechanik:

Das Gameplay-Erlebnis ist wirklich anders als bei Far Cry 3 und dem 4. Teil. Beispielsweise wurde bei Far Cry 5 weniger mit "Copy & Paste" gearbeitet, wie es bei Far Cry 4 der Fall war, bei dem alles haargenau derselbe (manchmal nervige) "Spaß" wie bei Far Cry 3 war: Funktürme hochklettern, Lager befreien, Tiere töten, Felle farmen, Spritzen herstellen, keine oder lachhafte Nebenmissionen.

Bei Far Cry 5 wurden einige dieser Elemente übernommen, statt bei Far Cry 4 aber erheblich verbessert.
Gott sei Dank müssen keine Funktürme mehr aktiviert werden, stattdessen kann man sogenannte Eigentümer der Sekte (Silos, Schreine) zerstören, was aber innerhalb 5 Sekunden erledigt ist.
Lagerstützpunkte werden befreit, diese sind schön groß und ausarbeitet und die Lager haben auch nun endlich eine kleine Nebengeschichte, weshalb genau die Gegner denn nun ausgerechnet dieses eine Lager eingenommen haben.
(u. a. Öllager, Metalllager, Wasserlager, etc.)
Tiere können getötet werden, nur, um sich etwas Geld dazuzuverdienen, was mir auch sehr gefällt, denn Gott sei Dank muss ich nicht mehr Tier xy hinterherrennen, nur, damit ich meinen Geldbeutel vergrößern kann.
Diese Strapazen wurden durch ein Levelsystem verändert. Man beendet eine bestimmte Aufgabe (z.B. töte x viele Gegner), erhält Punkte und kann diese sofort unkompliziert einlösen.
Spritzen kann man sich schon noch herstellen, dafür aber auch zusätzlich noch allerlei Wurfgeschosse wie Granaten, Dynamit, Zeitbomben etc.
Und ganz wichtig: die Nebenmissionen! Endlich kann man diese echte Missionen nennen, denn sie sind ungemein abwechslungsreich und versprechen viel Spaß (ich sage da nur: Hodenquest). Ganz anders als bei den Vorgängern, dort musste man nur irgendeine unwichtige Person töten, zurückgehen und man bekam Geld. Hier bekommt man Kleidungsstücke (auch sehr positiv), neue Waffen, Fahrzeuge, Flugzeuge (noch positiver) und Begleiter freigeschaltet.



Die Grafik:

Total geil. Die Texturen sind schön hoch, die Areale wunderbar & flockig mit bunten Farben schmackhaft gemacht und das Tag-Nacht-System wirkt ebenfalls sehr authentisch. Und dann erst der Fotomodus! Ich hab noch nie so schöne Screenshots machen können wie mit Far Cry 5.



Die KI der NPCs:

Endlich scheinen die NPCs mal ein wenig zu denken. Vor allem die gegnerischen. Sie reagieren eigenständig und nachvollziehbar auf verschiedene Geschehnisse und stehen nicht nur stumm herum wie es sonst bisher der Fall war.
Zum Beispiel fangen die Gegner an zu suchen, wenn sie auch nur einen kurzen Blick auf einen erhascht haben, und drehen sich nicht weg im Sinne von "Huch, da haben mir wohl meine Augen einen Streich gespielt". Das war bei den Vorgängern ziemlich schade.
Mir gefällt es zudem, dass endlich mal die Antagonisten etwas gegen das eigene Treiben unternehmen. Hat man eine gewisse Anzahl an Widerstandspunkten erreicht, wird eine sogenannte Jagd auf den Protagonisten veranstaltet, heißt, man wird während dieser Zeit immer wieder von Gegnern mit "Bliss"-Geschützen verfolgt und zum Oberboss geschickt.
Und ja, das ist gescripted. Irgendwann MUSS man bei einem der drei Anfangs-Antagonisten auftauchen. Das gehört zur Hauptmission, zum Fortschritt des Spiels. Man kann davor nicht endlos wegrennen.
Viele scheinen das nicht kapiert zu haben und schreiben nur auf dieser Grundlage ein negatives Review.
Ich fand diese Hetzjagden immer lustig und nach ein paar Sequenzen und Schreckern befindet man sich auch wieder normal in der Open World und kann einfach weitermachen. Soviel dazu.


Nun gut, wie man sehen kann bin ich wirklich begeistert. Ich dachte, Far Cry 5 werde ein Abklatscher wie Far Cry 4 mit neuer Story. Doch dem ist überhaupt nicht so und ich kann mir vorstellen, dass viele Spieler diese Veränderung als Kritikpunkt sehen. Aber diese Spieler können meinetwegen so oft die alten unabwechsungsreichen Games zocken wie sie lustig sind, ich habe da keinen großen Spaß dran, immer wieder dasselbe zu sehen.

Jetzt habe ich genug meinen Senf dazu gegeben, aber ganz klar: Kaufempfehlung!




Fazit: Ich habe Far Cry 3 geliebt, Far Cry 4 gehasst und Far Cry 5 vergöttert.