Als alter Point&Click-Adventure-Veteran bin ich in diesem Jahr selbstverständlich nicht drumherum gekommen, eins der wohl besten Vertreter dieses Genres, spielen zu können/dürfen.

Fran Bow ist außergewöhnlich.
Außergewöhnlich schön, außergewöhnlich verstörend, außergewöhnlich brutal, außergewöhnlich tiefgreifend und außergewöhnlich emotional zugleich.
Fran Bow braucht sich in keinster Weise vor den Größen des Genres verstecken.
Ganz im Gegenteil. Dieses Spiel schafft es in wenigen Minuten, dass man sowohl Hauptprotagonistin, als auch Nebendarsteller, liebgewinnt.
Großartige Arbeit.
Die Detailverliebtheit ist vom Anfang bis zum Ende des Spieles in jeder gemalten Szenerie deutlich erkennbar.
Verfasste Worte, untermalt von wunderschönen Klängen, werden mit ebensolch toll gezeichneten Mimiken und Gestiken grandios untermauert.
An dieser Stelle möchte ich auf den wirklich gelungenen OST hinweisen.
Zu jedem noch so kleinen Gegenstand hat Fran mehr als nur eine kleine Mitteilung auf Lager.
Über die Story möchte ich nicht sehr viel sagen, da diese absolut erfrischend und neu ist, einige Twists zu bieten hat und man immer wieder auf's Neue überrascht wird, wenn man denkt, die Geschichte bereits verstanden zu haben.
Besonders emotional und herzzereißend bleibt mir das Ende in Erinnerung.

Fran Bow hat keine Sprachausgabe, benötigt diese, meiner Meinung nach, aber auch nicht.
Die Deutsche Übersetzung ist, bis auf ein paar winzige kleine Fehler, richtig gut übernommen worden, ein Lob an dieser Stelle.
Ich habe schon lange nicht mehr so viele putzige Worte, die aneinandergereiht wurden, sinnig/stimmig sind und Fran erst richtig lebendig werden lassen, vernommen.

Was Realität oder Fiktion ist, was Mr. Midnight, ein kleiner schwarzer und flauschiger Kater, für eine tragische Rolle in Fran Bow's Leben noch spielen wird, gilt es selbst herauszufinden.

In diesem Sinne: Packt die roten Pillen ein und genießt ein hinreißend umgesetztes Point&Click-Adventure, das mich in etwa 10 Stunden lang, in künstlerisch wertvollem Gewand, wunderbar unterhalten hat.

Danke für's Lesen.

"Vieles weiß ich immer noch nicht. Aber Eins weiß ich. Bei der Wahl zwischen Schuld und Angst, wähle ich das Glück."

Der Schöpfer und Erfinder von The Cat Lady "Remigiusz Michalski" hat wieder zugeschlagen.
Mit geballter Power, einer unvergleichlichen, allerdings auch blutigen und knallharten Atmosphäre, eigens komponierten; stimmungsvollen Musikstücken, wunderschön in Szene gesetzten Hintergründen und einem in sich geschlossenen; selbst erdachten Universum, kehrt ein weiteres Meisterwerk von "Harvester Games" zurück auf die PC-Bildschirme.

Ich muss zugeben, dass mich der Hype um Downfall nach The Cat Lady bereits gepackt hat und ich nicht drumherum gekommen bin, mir eine Version (inklusive OST und DRM-Version) vorzubestellen.

Wie bei allen storylastigen Titeln, halte ich mich auch hier wieder, so gut es geht, bedeckt.

Wie zuvor The Cat Lady auch schon, ist Downfall ein klassisches, psychologisches Horror-Adventurespiel, das simpel mit der Tastatur spiel- und steuerbar ist.
Da explizite Gewaltdarstellungen vorhanden sind, ist es definitiv kein Spiel für zartbesaitete Menschen oder gar Kinder.

Wir starten als Hauptprotagonist Joe Davis und erleben einen wunderbar in Szene gesetzten Einstieg (eine Art Tutorial) in ein noch viel tiefergreifendes und emotionsreiches, gleichermaßen aber abstruses und gnadenloses Sammelsurium aus "Mindfu**s", welches uns der Schöpfer "Remigiusz Michalski" und sein Team hier präsentiert bzw. in den Kopf hämmert.
Nach einem "schmerzhaften Erlebnis" beginnt dann das eigentliche Spiel in einem abgelegenen Hotel namens "Quit Haven Hotel" zusammen mit unserer Frau Ivy.
Hin und Hergerissen zwischen eigenen Empfindungen gegenüber den Protagonisten des Spieles (wir spielen nicht nur Joe, verrate ich an dieser Stelle), liegt es an uns, dem Spiel ein auf uns zugeschnittenes Spielerlebnis und befriedigendes Ende zu bereiten.
Den Rest wird jeder Spieler für sich selbst, ungespoilert meinerseits, herausfinden müssen.

Nach etwa 7 1/2 Stunden reinsten Spielgenusses der wirklich sehr durchdachten Story, bereue ich keinen einzigen Cent, den ich investiert habe.
Die kleinen Rätsel sind nicht der Rede wert und lassen sich schnell und logisch lösen, sodass ein Voranschreiten der Story kaum gemindert wird. Finde ich persönlich ein wenig schade. Ich hätte es mir gerne ein wenig rätsellastiger gewünscht, aber sonderlich gestört hat es mich auch nicht, da der Fokus ganz klar woanders liegt.
Auf mich warten noch gute 16 Achievements, die es für mich zu entdecken gilt und auch mit meinem freigespielten Ende bin ich noch nicht gänzlich zufrieden (es scheint mehrere Enden zu geben).
Der Wiederspielwert ist, dank der ausgeklügelten Story, ganz klar vorhanden. Ständig hatte ich das Gefühl, irgendetwas verpassen zu können, seien es kleine Details oder Dialogoptionen und das habe ich beim ersten Spieldurchgang anscheinend auch.
Auch ist es das erste Spiel, bei dem ich ständig die Screenshot-Taste im Augenwinkel hatte, da es grafisch noch eine ganze Schippe drauflegt, im Gegensatz zu The Cat Lady. Kleinere Kamerafahrten und Shots auf bestimmte Gegenstände sind nur kleinere Beispiele der Verbesserungen.

Nach dem Ende von Downfall saß ich erstmal eine ganze Weile sprach- und regungslos da, bevor ich mich entschlossen habe, diese Review zu verfassen.

Für mich ist Downfall nach The Cat Lady und somit "Harvester Games" im Allgemeinen der Inbegriff für perfekten Spielgenuss geworden, wenn es um psychologischen, intelligenten und tiefgreifenden Horror in Spielform geht.
"Remigiusz Michalski" sein Team wissen einfach, wie man den verschiedensten Spielszenen Leben einhaucht und sie in künstlerisch wertvollem Gewand erstrahlen lässt.
Der OST ist ebenso phantastisch gehalten. Die teils sehr melancholischen Klavierklänge werden meine Bibliothek in Zukunft schmücken.
Der Preis von 12,59€ im Sale ist in meinen Augen absolut gerechtfertigt.
Es gibt zudem noch einige Specials zu entdecken, die im Spielmenü erreichbar sind.

Wer The Cat Lady mochte, wird an Downfall nicht vorbeikommen. Es warten einige Überraschungen auf euch, aber auch diese müsst ihr selbst entdecken.

Viel Spaß beim Spielen und Danke für's Lesen.
Ich kann eine Forsetzung des "rem'schen" Universums kaum erwarten.