Zu dem tödlichen Vorfall kam es laut dem Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos im Zuge einer Wildschweinjagd im Augebiet von Klosterneuburg. Die Einsatzkräfte wurden gegen 1.00 Uhr Früh alarmiert und befreiten den eingeklemmten Mann. Drei Kettensägen kamen laut einer Aussendung zum Einsatz, um den Stamm zu entfernen.
„Aufgrund der Größe des Baumes dauerte es rund 45 Minuten, bis der Hochstand sichtbar wurde“, berichtete Einsatzleiter Benjamin Löbl, Kommandant der FF Klosterneuburg, die mit 26 Helfern rund drei Stunden lang im Einsatz stand. Die Notärztin konnte aber nur noch den Tod des Mannes aus dem Bezirk Tulln feststellen.
Als der 81-Jährige gegen 23.00 Uhr nicht zum mit einem Bekannten vereinbarten Treffpunkt erschienen war, hatte dieser laut Polizeiaussendung gemeinsam mit einem befreundeten Jäger den Pensionisten gesucht. Als die beiden sahen, dass ein aufgrund des Sturms entwurzelter Baum auf einen Hochstand gestürzt war, verständigten sie Exekutive und Feuerwehr.
Baum stürzte auf Hochstand: Jäger tot
Der Sturm hat in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) ein Todesopfer gefordert. Ein Baum stürzte auf einen Hochstand, in dem sich ein Jäger befand, und begrub den Mann unter sich. Insgesamt sorgte der Sturm seit Donnerstagabend für rund 130 Feuerwehreinsätze im Land.
Feuerwehren in Alarmbereitschaft
Die Feuerwehren standen in Niederösterreich außerdem im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Zudem wurden Strom- und Telefonleitungen beschädigt. Gerechnet werde mit „massiven“ Einsätzen bis zum Wochenende, sagte Resperger. „Wir sind und bleiben in Alarmbereitschaft“, betonte er. Größere Feuerwehren seien aufgrund der Wetterprognose durchgehend besetzt, erklärte der Sprecher.
„Alle Alarmzentralen sind rund um die Uhr besetzt, um im Ernstfall möglichst schnell Hilfe entsenden zu können,“ betonten auch Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) in einer gemeinsamen Aussendung. Gleichzeitig erging – auch in Hinblick auf die nahenden Feiertage – ein Aufruf zur Achtsamkeit: „Meiden Sie unnötige Gefahren im Freien, lassen Sie keine Kerzen unbeaufsichtigt brennen und gerade zu Silvester Vorsicht beim Umgang mit Pyrotechnik und Rücksicht auf die geltenden Vorschriften.“
Laut Resperger kam es zu kleinflächigen Stromausfällen. Betroffen war etwa der Bezirk Amstetten. „Auch das Feuerwehrhaus war aufgrund des Unwetters eine Stunde stromlos“, berichtete der Haager Stadtfeuerwehrkommandant Andreas Zöchlinger. In Behamberg stürzte ein Baum auf ein Dach. In Waidhofen a.d. Ybbs musste ein Holzverschlag, der in einen Bach gefallen war, wegen Hochwassergefahr entfernt werden.
In den Bezirken Amstetten und Scheibbs wurden laut einer Aussendung in der Nacht knapp 40 Feuerwehren über die Bereichsalarmzentrale alarmiert. Außerdem fielen im Bundesland Bäume auf Autos, eine Gartenhütte wurde beschädigt und ein verwehtes Trampolin musste von einer Straße entfernt werden.
Erhebliche Lawinengefahr
In den Türnitzer und Ybbstaler Alpen, im Gippel-Göllergebiet sowie im Rax-Schneeberggebiet wurde die Lawinengefahr am Freitag als erheblich beurteilt (Stufe 3 von 5). Es reiche bereits eine geringe Zusatzbelastung, „mit der Zunahme der Triebschneeansammlungen sind auch Auslösungen von großen Lawinen möglich“, teilte der Warndienst mit. In den Gutensteiner Alpen sowie im Semmering-Wechselgebiet oberhalb von 1.300 Metern wurde das Risiko als mäßig (Stufe 2) eingeschätzt. Mit Neuschnee und Sturm wurde für Samstag ein Anstieg der Lawinengefahr erwartet.