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Heinz Kloss

Vun Wikipedia

Heinz Kloss (Pseudonym: Klaus Brobst,[1] * 30. Oktober 1904 in Halle (Saale); † 13. Juni 1987 in Groß-Gerau) was een düütschen Spraakwetenschopper, de as enen Fackmann för Minnerheidenspraken, för de Begrepe Afstandsspraak, Uutbuspraak un Dackspraak so as ook plurizentrische Spraken bekannt worrn is. He was man ook een van de wichtigsten Verteders van de natschonaalsotschalistsche Volksdoomspoltik, Liddmaat in de Natschonalsozialistische Düütsche Arbeiderpartei un verfaat vele rassitsche un antisemitsche Schriften.

Kloss is den 30. Oktober 1904 in Halle an de Saale up de Welt komen. He het in Halle un Berlin Jura un Volksweerdschop studeert un 1926 dat Diploom as Volksweert kregen. 1929 het he in Innsbruck mit dat Thema Fremdsprachige Einwanderung in das französische Sprachgebiet Frankreichs vor dem Weltkrieg (plattdüütsch Frömdsprakige Imigratschoon in dat franzöösche Spraakgebbed vöör den Weltkrieg) siene Promotschoon kregen. Van 1927 bet 1945 was Heinz Kloss bi’n Deutschen Auslandsinstitut (plattdüütsch Düütsch Butenlandinstituut) in Stuttgart. Läter was Kloss de Baas för de Forschungstelle für Sprachen- und Nationalitätenfragen in Kiel un was wat läter ook in Marborg togange. De Steed is läter in Institut für Deutsche Sprache in Mannheim ingledert worrn, wo Kloss bet 1976 arbeide.

To’n Enne van’n 1920-er Jaren hen wenne sik Kloss besunners Historie, Kultuur un Volksdoom to. De Sprake was hier noch keen groot Thema.

Up dat Deutsche Auslandsinstitut

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Up siene Positschoon in dat Deutsche Auslandsinstitut werk Kloss van 1936 af, daar düchtig mit an de natschonaalsotschalistsche Volksdoomspolitik vöärantobringen. Se was so een Wärktüüg van de natschonaalsotschalistsche Weltsicht, de bewusst natschonale Geföle un Bruukdoom nütte un missbruke. Na 1936 nam een groten Deel van Kloss sienen Arbeid den Charakter van enen Narichtendeenst an. De Leidsmann van dat deutsche Auslandsinstiuut, Karl Strölin, födder enne daarbi. 1941is Kloss in de NSDAP intreden. He soll besunners versöken de Düütschen in de Verenigten Staten för dat natschonaalsotschalistsche Düütschland to winnen. As dat nich so klappe, as sik de NS-Diktatuur dat dachte, is Kloss in den Kiregsdeenst intogen worrn. In de Wehrmacht was he een Sanitäter un Dolmetscher in dat besett Frankriek un Italien. In den letzen Kriegsjaren sind siene Schriften jümmerto rassitscher un antisemitscher worrn.

Kloss was een van den wichtigsten Spraak- un Volksdoompolitikers in de NS-Tied.[2] Ook noch lange na dat Enne van de natschonaalsotschalistschen Diktatuur bestund he up de Blood-un-Boden-Ideologie; he wull volksdüütsche Gruppen spraakideoloogsch starken.[3] He nütte un missbruke besunners dat Interesse vun welk düütschen Minnderheiden för Plaans eer Gebeed to verövern un in dat düütsche Riek intogledern. Düütsche Minnerheiden buten dat Riek politsch up de Siede van de Natschonaalsotschalisten to kriegen was lange Tied een wichtige Upgave van Kloss bi siene Arbeed up dat Auslandsinstitut.[4] 1940 schreev he to’n Bispeel de Broschüre Brüder vor den Toren des Reiches.Vom volksdeutschen Schicksal un 1944 een 137 Sieden lang Handbook över Statistik, Presse und Organisationen des Judentums in den Vereinigten Staaten und Kanada, dat he tohoop mit siene Assistentische Katharina Reimann ruutgav.[5]

Up dat Institut für Auslandsbeziehungen

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Nadem dat niege Institut für Auslandsbeziehungen sienen Dören upmaket het, was Kloss daar twischen 1953 un 1959 wedder Baas. Van 27. März bet to den 19. Juni 1956 is he dör de Verenigten Staten reist. He was daar mit dat Exchange of Leaders’ Program van dat US-Butenministerium. Dat US-amerikaanscheAmerican Council on Education (ACE) för enne sorgt. Siene Upgave was up den Frömdsprakenunnerricht in den US-amerikaanschen Grundscholen to kieken. In de Tied reise he dör New York, Detroit, Madison, St. Louis, Los Angeles, Santa Fe, Lubbock, Holland un North Newton un gav Vördräge över Historie van’n Frömdsprakenunnerricht up amerikaanschen Grundscholen.[6]

Rezeptschoon

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Eerst laat is Kloss in allgemeen Spraakwetenschop un Spraaksotschologie bekannt worrn. He het de Begrepe Uutbusprake, Afstandssprake un Dacksprake präägt, dialektale Vairetäten intodelen un to beschrieven.[7] Ook de Begreep plurizentrische Sprake geet up Kloss torügge.[8] Vandage sind düsse Begrepen enen fasten Bestanddeel in de Sotscholinguistik un Spraaksotscholgie.

  • Abstand languages and ausbau languages. In: Anthropological Linguistics 35(1), 1983, S. 158–170.
  • Bilingualism and nationalism. In: Journal of Social Issues 23(2), 1967, S. 39–47.
  • Abstand languages and Ausbau languages. In: Anthropological Linguistics 9(7), 1967, S. 29–41.
  • Grundfragen der Ethnopolitik im 20. Jahrhundert. Die Sprachgemeinschaften zwischen Recht und Gewalt. Verlagsgemeinschaft Wilhelm Braunmüller und Wissenschaftliches Archiv, Wien / Stuttgart / Bad Godesberg 1969 (Im Literaturverzeichnis werden viele Arbeiten von Heinz Kloss ab 1929 genannt).
  • Die Entwicklung neuer germanischer Kultursprachen seit 1800. In: Sprache der Gegenwart. Schriften des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim. 2., erweiterte Auflage. Band 37. Pädagogischer Verlag Schwann, Düsseldorf 1978, ISBN 3-590-15637-6. 1. Auflage von 1952.
  • Deutsch in der Begegnung mit anderen Sprachen: im Fremdsprachen-Wettbewerb, als Muttersprache in Übersee, als Bildungsbarriere für Gastarbeiter. Beiträge zur Soziologie der Sprachen. In: Forschungsberichte des Instituts für deutsche Sprache. 20 (= Arbeitsstelle für Mehrsprachigkeit am IdS). Band 1. Narr, Tübingen 1974, ISBN 3-87808-620-2.
  • Abstandsprachen und Ausbausprachen. In: Joachim Göschel, Norbert Nail, Gaston Van der Elst (Ruutgever): Zur Theorie des Dialekts. Aufsätze aus 100 Jahren Forschung. Mit biographischen Angaben zu den Autoren. Wiesbaden 1976 (ZDL, Beihefte, Neue Folge, 16), S. 301–322.
  • Statistik, Presse und Organisation des Judentums in den Vereinigten Staaten und Kanada. Publikationsstelle Stuttgart 1944.
  • Statistisches Handbuch der Volksdeutschen in Übersee. Publikationsstelle Stuttgart 1943.
  • Vorschläge für die sippenkundliche Erfassung der reichsdeutschen Amerikaeinwanderer des 19. Jahrhunderts. Deutsches Auslands Institut Stuttgart, 1940.
  • Das Volksgruppenrecht in den Vereinigten Staaten von Amerika. Zweibändige Ausgabe. Essener Verlagsanstalt 1940.
  • Deutsche vor den Toren des Reiches. Ruutgeven van dat Oberkommando van de Wehrmacht, Abteilung Inland, Berlin 1940.
  • Über die mittelbare kartographische Erfassung der jüngsten deutschen Volksinsel in den Vereinigten Staaten. Deutsches Archiv für Landes- und Volksforschung 1939.
  • Um die Einigung des Deutschamerikanertums. Volk und Reich Verlag Berlin 1937.
  • Christopher Hutton: ‘A complicated young man with a complicated fate, in a complicated time’. Heinz Kloss and the ethnic missonaries of the Third Reich. In: Linguistics and the Third Reich : Mother-tongue Fascism, Race and the Science of Language. Routledge, London 1999, ISBN 0-415-18954-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Cornelia Wilhelm: Nazi Propaganda and the Uses of the Past: Heinz Kloss and the Making of a “German America”. In: Amerikastudien / American Studies. Bd. 47, 2002, No. 1: European American Studies, S. 55–83.

Nettverwiesen

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  1. Reinhard R. Doerries: Gesellschaft und Diplomatie im transatlantischen Kontext: Festschrift für Reinhard R. Doerries zum 65. Geburtstag. Franz Steiner Verlag, 1999, ISBN 978-3-515-07529-9, S. 198 (google.com [afropen an’n 23. April 2024] Fußnote 70).
  2. Clemens Knobloch: „Volkhafte Sprachforschung“: Studien zum Umbau der Sprachwissenschaft in Deutschland zwischen 1918 und 1945. Tübingen 2005, S. 377.
  3. Ulf-Thomas Lesle: Identitätsprojekt Niederdeutsch. Die Definition von Sprache als Politikum. In: Robert Langhanke (Ruutgever): Sprache, Literatur, Raum. Fs. für Willy Diercks. Builefeld 2015, S. 703.
  4. Katja Gesche: Kultur als Instrument der Außenpolitik totalitärer Staaten. Das Deutsche Auslands-Institut 1933–1945, Dissertatschoon an de Universität Stuttgart, 2006.
  5. Gerd Simon: Heinz Kloss. Von Auftrag und Ordnung der Völker. (Memento von’n 29. September 2007 in dat Internet Archive) (PDF 25kB)
  6. Lit.: Institut für Auslandsbeziehungen. Mitteilungen 6,5, Mai / Juni 1956, 183 K
  7. Snježana Kordić: Plurizentrische Sprachen, Ausbausprachen, Abstandsprachen und die Serbokroatistik In: Zeitschrift für Balkanologie . Band 45, Nr. 2, 2009, ISSN 0044-2356, S. 210–215 (online)
  8. Michael G. Clyne: . In: .. Mouton, Berlin 1992, S. 1–10, 3, doi:10.1515/9783110888140.1 (engelsch): “The term pluricentric was employed by Kloss (1978 II: 66-67) to describe languages with several interacting centres, each providing a national variety with at least some of its own (codified) norms.”