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Vorlage

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Dies ist der Wörterbucheintrag zum Begriff „Vorlage“, Informationen zu den Vorlagenseiten des deutschsprachigen Wiktionary befinden sich an dieser Stelle.

Vorlage (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Vorlage die Vorlagen
Genitiv der Vorlage der Vorlagen
Dativ der Vorlage den Vorlagen
Akkusativ die Vorlage die Vorlagen

Worttrennung:

Vor·la·ge, Plural: Vor·la·gen

Aussprache:

IPA: [ˈfoːɐ̯ˌlaːɡə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Vorlage (Info), Lautsprecherbild Vorlage (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] Informatik, Technik: Hilfsmittel zur Erstellung ähnlicher Stücke (materiell oder informationstechnisch)
[2] Original, nach dem eine Nachahmung erstellt wurde
[3] Kunst, Literatur: historisches oder literarisches Thema, das aufgegriffen und weiterverarbeitet wird
[4] Ballspiel, Sport: ein Pass, der den Angespielten eine große Chance bietet, ein Tor zu erzielen
[4a] metaphorisch für [4]: in der Diskussion, meist unfreiwillig, mit einem Argument gleich das Gegenargument mitliefern, in der Politik auch für: unverhoffte Chance
[5] ein zur Beratung veröffentlichter Entwurf, zum Beispiel eine Gesetzesvorlage
[6] Chemie: Vorgefäß bei einer Destillation
[7] das Vorlegen einer Geldsumme; das Vorzeigen eines Dokuments
[8] saugfähiges Material, das in die Unterwäsche gelegt, Urin oder Blut aufnimmt
[9] Skisport: Verlagerung des Körpergewichts nach vorne

Herkunft:

Ableitung vom Verb vorlegen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -e (plus Vokalwechsel)[1]

Synonyme:

[1] Muster, Schablone, Strickmuster, Template
[1, 2] Schema
[2] Original
[3] Motiv, Thema, Ursprungstext
[7] das Vorlegen
[8] Binde

Unterbegriffe:

[1] Arbeitsvorlage, Druckvorlage, Formatvorlage, Gestaltungsvorlage, Layoutvorlage, Projektvorlage, Textvorlage, Web-API-Vorlage
[2] Romanvorlage
[4] Steilvorlage, Traumvorlage
[5] Beschlussvorlage, Gesetzesvorlage, Reformvorlage
[8] Inkontinenzvorlage

Beispiele:

[1] Das Wiktionary stellt Vorlagen für verschiedene Wortarten bereit.
[2] Die Vorlage für die Zeichenübung war eine echte Radierung von Goya.
[2] „Obwohl die griechische Vorlage der gotischen Bibelübersetzung gar nicht erhalten ist, lässt sie sich bis aufs Iota aus der gotischen Übersetzung rekonstruieren.“[2]
[3] Schiller hat sich bei seinem Wilhelm Tell nicht getreu an die historische Vorlage gehalten.
[4] Dem Stürmer wurde eine herrliche Vorlage geliefert, die dieser prompt zum 2:0 umwandelte.
[4a] Der Kanzler konnte die Jahrhundertflut als Steilvorlage für seinen Wahlkampf nutzen.
[5] Die Vorlage muss noch abschließend behandelt werden, bevor sie dann zur Abstimmung gehen kann.
[6]
[7] Gehalt gibt es nur bei Vorlage der Lohnsteuerkarte.
[7] Beim Kauf von alkoholhaltigen Getränken ist die Vorlage eines gültigen Ausweises erforderlich.
[8] Bei Inkontinenz muss man Vorlagen verwenden.
[9] „Das gefühlvolle Ausbalancieren der Vorlage stellt den Schlüssel zur Kontrolle der Geschwindigkeit dar.“[3]
[9] „Damit für den Schwerpunkt S kein resultierendes Moment entsteht, muß mit starker Vorlage gesprungen werden.“[4]
[9] „Höhepunkt ist der Skifox: In 45-Grad-Vorlage fliegt man mit Skiern an den Füßen über 200 m den Berg hinunter, ganz so, wie es die Skispringer tun, nur dass man dabei an einem Stahlseil hängt.“[5]
[9] „Ja Kruzifixalleluja! Vorlage! Net Rücklage! Bist a Sparkassenbeamter, Mensch? Das mit der Vorlage, das ist schwer.“[6]
[9] „Der Schiläufer, der ein steiles Gelände sicher hinabfahren will, muss Schutzreflexe abbauen. […] Er muss das Schutzstreben in die Rücklage aufgeben und mutig die Vorlage suchen, um seine Schier sicher führen zu können.“[7]

Wortbildungen:

[4] Vorlagengeber

Übersetzungen

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[1–8] Wikipedia-Artikel „Vorlage
[1, 4, 5, 7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Vorlage
[1, 4, 5] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVorlage
[1—7] Duden online „Vorlage

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Lage“.
  2. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 193 f.
  3. Markus Stadler: Skitouren. Ausrüstung - Technik - Sicherheit. Bergverlag Rother, 2014, Seite 64 (Zitiert nach Google Books).
  4. Hans Ziegler: Mechanik. Dynamik der Systeme. Band III, Springer, Basel 1956, Seite 37 (Zitiert nach Google Books).
  5. Ralph-Raymond Braun: Südschwarzwald. Mit Freiburg - Basel - Markgräflerland. Michael Müller, 2014 (Zitiert nach Google Books).
  6. Rudolf Marko: Die Bilderkammer. S. Fischer, 2016 (Zitiert nach Google Books).
  7. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 45.