Tirade
Erscheinungsbild
Tirade (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, f
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Tirade | die Tiraden |
Genitiv | der Tirade | der Tiraden |
Dativ | der Tirade | den Tiraden |
Akkusativ | die Tirade | die Tiraden |
Worttrennung:
- Ti·ra·de, Plural: Ti·ra·den
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] anhaltender Redeschwall
- [2] Musik: eine Strophenform, in der schnell aufeinanderfolgende Töne in einem Lauf gespielt werden
Herkunft:
- im 18. Jahrhundert von französisch tirade → fr „länger anhaltendes Ziehen“ oder „lang gezogener Vortrag“ entlehnt, das auf italienisch tirata → it „Ziehung, Zug, Strecke“ zurückgeht, einem Substantiv zu frühromamisch tirare „ziehen, sich hinziehen“[1]
Synonyme:
- [1] Suada/Suade
- [2] Sprunglauf
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Redeschwall, Worterguss, Wortschwall
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Er war froh, den Tiraden seiner Ehefrau entkommen zu sein.
- [1] „Er konnte mich mit seinen Tobsuchtsanfällen und Tiraden nicht aus der Ruhe bringen,…“[2]
- [1] „Ohne etwa von dem Gläschen Whisky, das vor ihm stand, besonders angefeuert zu sein, traktierte er Lockhart mit einer außerordentlich heftigen Tirade, in die er ganz Großbritannien einbezog: nicht eine einzige Gruppe seiner Landsleute entging seinen moralischen Peitschenhieben.“[3]
- [1] „Sie begann eine lange Tirade, während der sie sich mit kurzen drohenden Sätzen mal an den einen, mal an den anderen wandte.“[4]
- [1] „Mitten im Satz brach er seine Tirade ab, als langweile ihn sein Thema plötzlich oder als halte er es für sinnlos, weiterzureden, und es trat ein verlegenes Schweigen ein.“[5]
- [1] „Alles, was er mit seinen Tiraden, Monologen und Nekrologen bei Alf Bertini erreichte, war dieses dünne Lächeln ungeheurer Überlegenheit, was Eitel-Fritz Hattenroth in der Erregung allerdings als diskrete Zustimmung mißdeutete.“[6]
- [2] Die Tirade müssen wir noch etwas üben.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] loslassen
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] anhaltender Redeschwall
|
[2] ?
- [1] Wikipedia-Artikel „Tirade“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tirade“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Tirade“
- [1] Duden online „Tirade“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Tirade“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Tirade“, Seite 917.
- ↑ Mark Twain: Durch dick und dünn. Insel, Frankfurt/Main 1985 , Seite 280. ISBN 3-485-32531-X. Das englische Original Roughing It ist 1872 zuerst erschienen.
- ↑ Nicholas Monsarrat: Grausamer Atlantik. Wissen, Herrsching 1989, ISBN 3-8075-0002-2 (Der Roman erschien zuerst englisch unter dem Titel The Cruel Sea.) , Zitat: Seite 193.
- ↑ François Garde: Was mit dem weißen Wilden geschah. Roman. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66304-8 , Seite 267. Französisches Original „Ce qu'il advint du sauvage blanc“ 2012. weißen Wilden im Titel kursiv.
- ↑ Arthur Koestler: Die Herren Call-Girls. Ein satirischer Roman. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1985, ISBN 3-596-28168-7, Seite 98. Copyright des englischen Originals 1971.
- ↑ Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 129.