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Marschall

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Marschall (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Marschall die Marschälle
Genitiv des Marschalls der Marschälle
Dativ dem Marschall den Marschällen
Akkusativ den Marschall die Marschälle

Worttrennung:

Mar·schall, Plural: Mar·schäl·le

Aussprache:

IPA: [ˈmaʁˌʃal]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Marschall (Info)

Bedeutungen:

[1] ein hoher Hofbeamter
[2] ein hoher militärischer Dienstgrad, hoher Militär
[3] der oberste Chef der Exekutive der Selbstverwaltung einer Woiwodschaft in Polen

Herkunft:

seit dem 9. Jahrhundert bezeugt, althochdeutsch marahscalcPferdeknecht“ aus marah „Pferd“ und scalc „Knecht“, mittelhochdeutsch marschalcStallmeister“, im 16. Jahrhundert MarschalkReitergeneral“, im 17. Jahrhundert über französisch maréchal → frFeldherr[1][2]

Synonyme:

[3] Woiwodschaftsmarschall

Gegenwörter:

[1] Kämmerer, Truchsess, Mundschenk

Weibliche Wortformen:

[1, 3] Marschallin

Oberbegriffe:

[1] Erzamt

Unterbegriffe:

[1] Hofmarschall, Erzmarschall
[2] Feldmarschall

Beispiele:

[2] „Die beiden Marschälle wetteiferten um die Siegestrophäe Berlin.“[3]
[2] „Seinen Marschällen erzählte er viel von dem Schwedenkönig Karl XII., der vor hundert Jahren alle Feinde Mitteleuropas besiegt hatte, schließlich mit einer großen Armee nach Russland gezogen war, aber dort bei Poltawa unterging.“[4]
[2] „Die Marschälle hielten etwas weiter hinten und wagten es nicht, ihn in seinen Gedanken und Beobachtungen zu stören; immer noch blickte er bald auf die Pratzener Höhen, bald auf die aus dem Nebel auftauchende Sonne.“[5]
[3] „Somit können sich auf der gleichen Ebene die staatliche Behörde (Woiwode) und die Selbstverwaltungskörperschaft (Marschall) gegenüberstehen.“[6]
[3] „Der Marschall der Woiwodschaft ist der Vorsitzende der Verwaltung und des Exekutivorgans der Woiwodschaft.“[7]
[3] „Die Woiwodschaftsvertretung kann auch, auf Antrag des Marschalls der Woiwodschaft, mit absoluter Mehrheit einzelne Mitglieder des Vorstandes in geheimer Abstimmung abberufen.“[8]
[3] „Als Organe der Wojewodschaft fungieren der Sejmik sowie der Vorstand der Wojewodschaft, dessen Vorsitz der Marschall einnimmt.“[9]
[3] „Damals wurden u.a. die Zahl der Woiwodschaften verringert, die Doppelstruktur aus Marschall und Woiwoden geschaffen und die Kreisebene eingeführt.[10]

Wortbildungen:

[2] Erzmarschall, Marschallstab, Marschallswürde, Reichsmarschall

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Marschall
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Marschall
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Marschall
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMarschall
[1, 2] Duden online „Marschall

Quellen:

  1. Duden online „Marschall
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Marschall
  3. Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-06382-0, Seite 53.
  4. Arno Surminski: Der lange Weg. Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 177.
  5. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 351f. Russische Urfassung 1867.
  6. Anja Schäfer: Die Grundstrukturen des polnischen Abfallrechts. Peter Lang, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-631-58642-6, Seite 44 (Zitiert nach Google Books)
  7. Marta Grochowska: Ökonomische, soziale und räumliche Folgen der saisonalen Arbeitsmigration im Herkunftsgebiet. Am Beispiel der Region Konin (Polen). Universitätsverlag Potsdam, 2011, ISBN 978-3-86956-137-0, Seite 136 (Zitiert nach Google Books)
  8. Bogusław Banaszak: Einführung in das polnische Verfassungsrecht. Universität Breslau, 2003, Seite 247 (Zitiert nach Google Books)
  9. Marta Grochowska: Städtische Transformationsprozesse in Mittel- und Osteuropa. Stadtentwicklung zwischen Wachstum und Schrumpfung am Beispiel von Łódź und Gdańsk. Springer, 2013, ISBN 978-3-658-04427-5, Seite 131 (Zitiert nach Google Books)
  10. Martin Franz: Brachflächenentwicklung und die institutionelle Dimension von Nachhaltigkeit. Das Beispiel Oberschlesien. LIT, 2008, ISBN 978-3-8258-1661-2, Seite 153 (Zitiert nach Google Books)