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Lawine

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ die Lawine die Lawinen
Genitiv der Lawine der Lawinen
Dativ der Lawine den Lawinen
Akkusativ die Lawine die Lawinen
[1] eine Lawine
[1] eine kleine Lawine geht ab am Mont Blanc im Sommer 2013

Worttrennung:

La·wi·ne, Plural: La·wi·nen

Aussprache:

IPA: [laˈviːnə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Lawine (Info)
Reime: -iːnə

Bedeutungen:

[1] von Bergen ins Tal gleitende oder stürzende große Massen von Eis oder Schnee
[2] an Hängen abrutschende Materialien wie Schlamm oder Geröll
[3] übertragen: eine große Menge

Herkunft:

von schweizerisch „Lauwine“ im 18. Jahrhundert entlehnt, das zurückgeht auf ladinisch lavina → lld < mittellateinisch labina/lavina = „das Rutschen, Gleiten“, von lateinisch lābī → la „gleiten“;[1] verwandt mit Lava

Synonyme:

[2] Erdrutsch

Oberbegriffe:

[1] Naturkatastrophe

Unterbegriffe:

[1] Dachlawine, Fließlawine, Oberlawine, Schneebrettlawine, Schneelawine, Staublawine
[1, 2] Todeslawine
[2] Gerölllawine, Schlammlawine

Beispiele:

[1] Beinahe jedes Jahr fallen Skitouristen einer Lawine zum Opfer.
[1] Am Écrins-Massiv hat eine Lawine sieben Menschen in den Tod gerissen.[2]
[1] „1772 zerstörte eine Lawine einen Teil der Kathedrale und ein Treppenhaus, das sich möglicherweise in einem Turm befand.“[3]
[1] „Die Flucht vor der Qual der Sinnlosigkeit des täglichen Lebens führt in die menschenfeindlichsten Landschaften der Erde, in das vegetationslose Hochgebirge mit seinem ewigen Eis und Schnee, seinen unsichtbaren Gletscherspalten, seinen abweisenden Wänden und Graten, seinen gefährlichen Steinschlägen und Lawinen, seiner mörderischen Kälte und Hitze, seinen Stürmen und Wetterschlägen.“[4]
[1] „Immer hatte ich mich in Tsunamis, Lawinen oder Waldbränden als Überlebender imaginiert.“[5]
[2] Eine Lawine aus Schlamm rollte zu Tal.
[3] Die Heiratsanzeige führte zu einer Lawine von Zuschriften.

Redewendungen:

eine Lawine lostreten (eine Kette weiterer Ereignisse auslösen)

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 2] eine Lawine geht nieder, donnert zu Tal, rollt zu Tal, geht ab, kommt ins Rollen; von einer Lawine erfasst werden, begraben werden

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: lawinenartig
Substantive: Abfalllawine, Blechlawine, Dachlawine, Eislawine, Elektronenlawine, Gerölllawine, Informationslawine, Ionenlawine, Kostenlawine, Lawinenabgang, Lawinenbildung, Lawineneffekt, Lawinengalerie, Lawinengefahr, Lawinenhang, Lawinenhund, Lawinenkatastrophe, Lawinenkegel, Lawinenmultiplikation, Lawinennotpost, Lawinenopfer, Lawinenpiepser, Lawinenrucksack, Lawinenschutz, Lawinensuchhund, Lawinentoter, Lawinenunfall, Lawinenunglück, Lawinenverbauung, Lawinenwarnstufe, Lawinenwarnung, Lawinenwinter, Luftlawine, Mülllawine, Preislawine, Prozesslawine, Scheelawine, Schlammlawine, Staublawine, Steinlawine

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Lawine
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Lawine
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Lawine
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLawine

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Lawine“, Seite 562.
  2. Aktuell Europa - Lawine tötet sieben Kletterer in französischen Alpen. Bei einem Lawinenunglück in den französischen Alpen sind sieben Menschen ums Leben gekommen. Offenbar sind auch vier Deutsche unter den Todesopfern. In: Deutsche Welle. 15. September 2015 (URL, abgerufen am 18. Februar 2017).
  3. Jörg-Thomas Titz: InselTrip Färöer. Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8317-2904-3, Seite 39.
  4. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten.. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 98.
  5. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Tote fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 296.