Kamm
Erscheinungsbild
Kamm (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
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Nominativ | der Kamm | die Kämme |
Genitiv | des Kamms des Kammes |
der Kämme |
Dativ | dem Kamm dem Kamme |
den Kämmen |
Akkusativ | den Kamm | die Kämme |
Worttrennung:
- Kamm, Plural: Käm·me
Aussprache:
- IPA: [kam]
- Hörbeispiele: Kamm (Info) (österreichisch) (Info)
- Reime: -am
Bedeutungen:
- [1] Gerät mit aneinandergereihten Zinken zum Ausrichten und Säubern von Haaren
- [2] roter, gezackter Hautlappen auf dem Kopf von Kammhühnern
- [3] gezackte Falte aus Horn oder Knochen auf dem Rücken oder Kopf von Reptilien
- [4] Teil des Pferdes, an dem die Mähne sitzt
- [5] bestimmtes Stück des Nackens eines geschlachteten Tieres
- [6] aneinandergereihte Hügel oder Berggipfel
Herkunft:
- mittelhochdeutsch: kambe, kamp; althochdeutsch: kamb, belegt seit dem 10. Jahrhundert; aus germanisch: *kamba-; zu indogermanisch: *gómbho- = Zahn, „das Gezähne“; vergleiche altindisch: जम्भ (jambha-) → sa ‚die Zahnreihen‘, जम्भ्य (jambhya-) → sa ‚Backenzahn‘; zum altindischen Verb : जम्भ् (jambh-) → sa ‚schnappen‘; vergleiche die indogermanische Verbalwurzel *gembh- ‚beißen‘[1][2]
Synonyme:
- [1] Frisiergerät
- [6] Gebirgsrücken, Bergrücken
Verkleinerungsformen:
- [1] Kämmchen
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Läusekamm, Nissenkamm
- [1] Bleikamm, Holzkamm
- [6] Bergkamm, Gebirgskamm
Beispiele:
- [1] Harr, bis der Vollmond aufgestiegen ist, dann gehe zu dem Weiher, setze dich am Rand nieder und strähle dein langes, schwarzes Haar mit diesem Kamm![3]
- [1] „Wieder ist ein Kamm spurlos verschwunden.“[4]
- [1] „Ihr Gesicht war nie geschminkt, und ihre schwarzen Haare wehten wild, als hätten sie nie einen Kamm oder einen Friseur gesehen.“[5]
- [1] „Sie legte den Kamm beiseite.“[6]
- [2] „Und dann erzählte es, daß sich den anderen Hühnern die Federn sträubten und der Hahn den Kamm sinken ließ.“[7]
- [3] „Ein Drachenungetüm wackelte auf die Bühne, es spie Feuer, glutrot funkelten seine Augen, ein roter Kamm bekrönte schrecklich seinen krokodilähnlichen Kopf, kurze Flügel schwankten auf seinem Rücken, lang hin starrte sein schuppiger Schwanz.“[8]
- [3] „Beide hatten ein Horn auf der Nase und der Iguanodon einen sägenartigen Kamm auf dem Rücken.“[9]
- [5] „Man nimmt hierzu Rippenstück oder Karree, ein Stück Kamm oder Keule von einem jungen Schwein, weil von einem alten die Schwarte zu dick ist und daher leicht hart bratet.“[10]
- [6] „Oben wollt er dann den Kamm entlang gehen und von den höchsten Punkten aus Umschau halten.“[11]
- [6] „Über die Kämme westlicher Hügel gleiten wir unter einem leuchtenden, wechselnden Himmel von Wolken und Sonnenschein in die Stadt hinunter, die Straße windet sich in scharfen, uneinsehbaren Serpentinen.“[12]
Redewendungen:
- alles über einen Kamm scheren
- alle über einen Kamm scheren
- bei jemandem liegt der Kamm bei der Butter
- jemandem schwillt der Kamm
Wortbildungen:
- Frequenzkamm, kämmen, Kammfett, Kammgarn, Kammgebirge, Kammgriff, Kämmling, Kammlinie, Kammmacher, Kämmmaschine, Kammmuschel, Kammschuppe, Kammstück, Kammwanderung, Kammweg
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] Gerät mit aneinandergereihten Zinken zum Ausrichten und Säubern von Haaren
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[2] roter, gezackter Hautlappen auf dem Kopf von Kammhühnern
[4] Teil des Pferdes, an dem die Mähne sitzt
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[5] bestimmtes Stück des Nackens eines geschlachteten Tieres
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[6] aneinandergereihte Hügel oder Berggipfel
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- [1] Wikipedia-Artikel „Kamm“
- [1–6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kamm“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kamm“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Kamm“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kamm“
- [1, 2, 6] The Free Dictionary „Kamm“
- [1–6] Duden online „Kamm“
Quellen:
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2 , Seite 381.
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 463.
- ↑ Gebrüder Grimm, Die Nixe im Teich, zitiert nach Projekt Gutenberg
- ↑ Hellmuth Karasek: Auf Reisen. Wie ich mir Deutschland erlesen habe. Heyne, München 2014, ISBN 978-3-453-41768-7 , Seite 90.
- ↑ Lizzie Doron: Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen?. 6. Auflage. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2015, ISBN 978-3-518-45769-6, Seite 21. Hebräisches Original 1998.
- ↑ Erich Maria Remarque: Der Himmel kennt keine Günstlinge. Roman. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05236-7, Seite 268. Zuerst 1961.
- ↑ Hans Christian Andersen, Das ist wirklich wahr, zitiert nach Projekt Gutenberg
- ↑ Friedrich Theodor Vischer, Auch Einer, zitiert nach Projekt Gutenberg
- ↑ Ernst Constantin, Im Zauberlande, XXXII. Kapitel. Rieseneidechsen., zitiert nach Projekt Gutenberg
- ↑ Henriette Davidis: Praktisches Kochbuch, Schweinebraten mit Kruste, zitiert nach Projekt Gutenberg
- ↑ Theodor Fontane: Quitt, Vierunddreissigstes Kapitel, zitiert nach Projekt Gutenberg
- ↑ James Salter: Ein Spiel und ein Zeitvertreib. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22440-2, Seite 45.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: kam