äffen
Erscheinungsbild
äffen (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | äffe | ||
du | äffst | |||
er, sie, es | äfft | |||
Präteritum | ich | äffte | ||
Konjunktiv II | ich | äffte | ||
Imperativ | Singular | äff! äffe! | ||
Plural | äfft! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geäfft | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:äffen
|
Worttrennung:
- äf·fen, Präteritum: äff·te, Partizip II: ge·äfft
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] transitiv, gehoben, veraltete Bedeutung: jemanden durch Unwahrheiten irreführen, täuschen
- [2] transitiv, selten, veraltende Bedeutung: jemandes Verhalten nachahmen
Herkunft:
- etymologisch: Erbwort von mittelhochdeutsch effen → gmh, einer Ableitung zu Affe[1]
- Wortbildung: Derivation (Ableitung) des Substantivs Affe durch Konversion
Synonyme:
- [1] anschmieren, betrügen, bluffen, hereinlegen, hintergehen, hinters Licht führen, irreführen, jemanden aufs Kreuz legen, jemanden in die Irre führen, jemanden in die Irre leiten, jemanden über den Löffel balbieren, jemanden über den Löffel barbieren, jemanden übers Ohr hauen, leimen, linken, prellen, täuschen, übervorteilen
- [2] gleichtun, imitieren, kopieren, nachahmen; umgangssprachlich: nachmachen; pejorativ: nachäffen
Gegenwörter:
- [1] aufklären, informieren
Unterbegriffe:
- [2] parodieren
Beispiele:
- [1] … wie oft habe ich nicht die berühmte Geschichte, wie Thor und seine Begleiter von den zauberischen Riesen geäfft werden, umständlich wiederholen müssen![2]
- [1] Das Gepräng schöner Worte blendet den unverständigen Pöbel, der über den Gebrauch zu gern gestatteter Ausdehnung der höchsten Macht zu späte am zornigsten wird, weil er geäfft wurde.[3]
[1] | Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt - |
Wir weben, wir weben![4] |
- [2] Sie äffen die Großen, und wenn die sich lausen, lausen sie sich auch.[5]
- [2] …; so kommt der Geist nicht selbst, sondern schickt einen kurzen bucklichten Purzelalp mit hoher Frisur und Puder, die Leute zu äffen.[6]
- [2] Der Zwang, Vorbilder zu kopieren, die weißen Blumen, die der eine liebt, sich nun äffend selber hinzustellen, die Art-Déco-Lampen, mit denen einer sich umzieratet, nun auf dem Flohmarkt nachzukaufen?[7]
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] jemanden durch Unwahrheiten irreführen, täuschen
[2] jemandes Verhalten nachahmen
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „äffen“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „äffen“
- [*] The Free Dictionary „äffen“
- [1, 2] Duden online „äffen“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „äffen“
Quellen:
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite, Eintrag „äffen“.
- ↑ Johann Wolfgang von Goethe: Göthe's sämmtliche Werke. Aus meinem Leben. Dritter Band, 1836, Seite 479 (zitiert nach Google Books) .
- ↑ Johannes von Müller: Der Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft. Erster Theil. Weidmannische Buchhandlung, 1806, Seite 577 (alte Schreibweise im Zitat: ‚späte‘, zitiert nach Google Books) .
- ↑ Heinrich Heine: Die schlesischen Weber / Weberlied. lyrik.antikoerperchen.de, 1844, abgerufen am 9. Oktober 2018.
- ↑ Kurt Tucholsky: Glossen und Essays: Die Beamtenpest (I). www.textlog.de, 1928, abgerufen am 9. Oktober 2018.
- ↑ Matthias Claudius → WP: Der Wandsbecker Bote. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 82: Korrespondenz zwischen mir und meinen Vetter die Bibelübersetzungen betreffend (URL) &rft_id=[https://www.projekt-gutenberg.org/claudius/wandsbek/wand180.html URL]"> .
- ↑ F. J. R.: Warum…. In: Zeit Online. Nummer 11/1981, 6. März 1981, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 9. Oktober 2018) .