Topographia Saxoniae Inferioris:Schwan
Ein FürstlichMechelburgisch Stättlein / vnd Ampt / zwischen Güstrow / vnd Rostock / gelegen. Marscalcus, in vitis Obetritarum cap.31. sagt / beym Lindebergio, in der Rostochischen Chronick / lib. 1. c. 8. daß zu Herula, Werlovio, oder Werl / (so ein Schloß / vnd Stättlein gewesen) Godescalcus, der 31. Wendische König / gekrönt worden / so 2. Meilen von Rostock / an der Varna, neben dem Dorff Wick / vnd dem Stättlein Schwan / gelegen / vnd von Wercken / vnd Gelegenheit deß Orts / so zwischen den Wälden / vnd Pfützen / sehr fest war; dahin der 39. Wendische König Nicolotus geflohen / vnd daselbst / vom Henrico Leone, Hertzogen zu Sachsen / hart belagert / vnd mit Hinderlist / ausser der Statt / vmbgebracht worden. Seine zween Söhn / Pribislaus, vnd Wertislaus, haben / durch heimliche Weg / die Ihrige darauff hinweg gebracht / vnd hernach diesen ihren aignen Ort verbrant. Es ist zwar derselbe folgends wieder ein wenig auffkommen / hat aber doch zun vorigen Kräfften nicht mehr gelangen können / als / an dem Gestade der Nevelae, das besagte Stättlein Schwan (so Er anderswo auch Siuam Lateinisch nennet) entstanden ist. Joh. Isacius Pontanus schreibet / lib. 7. rerum Danicar. pag. 421. daß Nicolaus von Werle / Herr zu Rostock / denen zu Suan / (Schwan) nicht allein etliche Mansmat / oder Erdläste / vnd die Macht in der Warne zu fischen; sondern auch das Gestad desselbigen Flusses nacher Güstrow werts / zur Vieheweide / überlassen / vnd bewilliget / daß Sie / wie andere seine Stätte / deß Rechts / vnd Freyheit / sich gebrauchen sollen.