wieder auß Magdeburg überfallen / vnd das Thor eröffnet. Anno 1632. zu Eingang deß Jahrs / haben die Pappenheimischen / Schönbeck außgeplündert. Anno 1644. als die Keyserischen / vnd Schwedischen / in dieser Gegend / vnd zwar die Keyserischen bey Magdeburg / Herr Feld-Marschall Torstensohn aber / im Hauptquartier zu Wanßbeck / General Major Königsmarck zu Grossen Saltza / der Hessisch GeneralMajor Geyß zu Geymersleben / 3. Meilen von Magdeburg / vnd das Schwedische Fußvolck allhie zu Schönbeck / lang still gelegen / so hat dieser Ort wieder viel außgestanden. Melchias Nehel / in Beschreibung deß Ertzstiffts Magdeburg / sagt / es gehöre Schönbeck jetzt dem DomCapitul zu Magdeburg.
Ein vorhin Bischofflich Schleßwickische Residentz / im Hertzogthumb Schleßwick gelegen / allda Anno 1600. eine Magd schwanger worden / vnd 3. Hunde gebohren / die alsbald / nach der Geburt / gestorben. Man saget / Sie solte mit einem Englischen Hunde Gemeinschafft gehabt haben; schreibet Nicolaus Helduaderus part. 2. Sylvae Chronol. Circuli Baltici, pag. 265.
Ein FürstlichMechelburgisch Stättlein / vnd Ampt / zwischen Güstrow / vnd Rostock / gelegen. Marscalcus, in vitis Obetritarum cap.31. sagt / beym Lindebergio, in der Rostochischen Chronick / lib. 1. c. 8. daß zu Herula, Werlovio, oder Werl / (so ein Schloß / vnd Stättlein gewesen) Godescalcus, der 31. Wendische König / gekrönt worden / so 2. Meilen von Rostock / an der Varna, neben dem Dorff Wick / vnd dem Stättlein Schwan / gelegen / vnd von Wercken / vnd Gelegenheit deß Orts / so zwischen den Wälden / vnd Pfützen / sehr fest war; dahin der 39. Wendische König Nicolotus geflohen / vnd daselbst / vom Henrico Leone, Hertzogen zu Sachsen / hart belagert / vnd mit Hinderlist / ausser der Statt / vmbgebracht worden. Seine zween Söhn / Pribislaus, vnd Wertislaus, haben / durch heimliche Weg / die Ihrige darauff hinweg gebracht / vnd hernach diesen ihren aignen Ort verbrant. Es ist zwar derselbe folgends wieder ein wenig auffkommen / hat aber doch zun vorigen Kräfften nicht mehr gelangen können / als / an dem Gestade der Nevelae, das besagte Stättlein Schwan (so Er anderswo auch Siuam Lateinisch nennet) entstanden ist. Joh. Isacius Pontanus schreibet / lib. 7. rerum Danicar. pag. 421. daß Nicolaus von Werle / Herr zu Rostock / denen zu Suan / (Schwan) nicht allein etliche Mansmat / oder Erdläste / vnd die Macht in der Warne zu fischen; sondern auch das Gestad desselbigen Flusses nacher Güstrow werts / zur Vieheweide / überlassen / vnd bewilliget / daß Sie / wie andere seine Stätte / deß Rechts / vnd Freyheit / sich gebrauchen sollen.
Diese Statt ligt im Hertzogthumb Mecklenburg / an einem langen See / so von Ihr den Nahmen / vnd der Swerinsche See geheissen wird / vnd 12. Meilen von Rostock. Sie ist Anno 1163. von Hertzog Heinrichen dem Löwen
Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_216.jpg&oldid=- (Version vom 12.12.2022)