Er ließ dich nicht mit uns hieher gelangen,
damit du nicht des Volks Mißhandlung durch die Babylonier
mitanschauen mußtest.
der einen einzigen Sohn besitzt.
Wird dieser hingerichtet,
alsdann bedecken seinem Vater das Gesicht
die sich um ihn bemühen
und trösten wollen,
daß er des Sohnes Hinrichtung nicht schaue
und durch die Trauer größren Schaden leide.
Und so erbarmte sich auch deiner Gott
und ließ dich nicht nach Babylon kommen,
damit du nicht des Volks Mißhandlung schautest.
Seitdem wir hier in diese Stadt gekommen,
hört bei uns nicht die Trauer auf;
heut sind es sechsundsechzig Jahre.
und traf vom Volke viele an,
die aufgehängt vom König Nabuchodonosor,
in Tränen schrieen:
„Erbarm dich unser, o Gott Zar!“
und weinte doppelt heftig;
fürs erste, weil sie aufgehängt,
fürs zweite, weil sie einen fremden Gott anriefen
und sagten:
Erbarm dich unser!
Ich dachte aber an das Fest,
das wir einst zu Jerusalem gefeiert,
bevor wir weggeführt sind worden.
ging schmerzbewegt und weinend heim.
für dieses Volk,
auf daß es meine Stimme höre
und meines Mundes Vorschriften;
dann dürfen wir von hinnen ziehen!
Die ganze Zeit, die wir hier waren,
da hielten sie uns an und sprachen:
„Singt uns ein Lied aus Sions Liedern
und den Gesang auf euren Gott!“
Da sagten wir zu ihnen:
„Wie können wir euch nur in fremdem Lande singen?“
dem Adler an den Hals
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 915. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_915.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)