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RE:Dionysios 126

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sophist von Milet
Band V,1 (1903) S. 975
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126) Dionysios von Milet, Sophist, Schüler des Isaios, lehrte zuerst auf Lesbos, später in Ephesos, wurde aus Anlass der zahlreichen Kunstreisen, die er machte, von vielen Städten ausgezeichnet, am meisten aber von Kaiser Hadrian, der ihm Statthalterstellen übertrug, Ritterrang verlieh und ihn zum Mitglied des alexandrinischen Museums ernannte. Später wurde der eitle, selbst nach rednerischen Lorbeeren lüsterne Kaiser auf ihn eifersüchtig und suchte ihn zu ärgern, indem er seine Rivalen (darunter sind wohl die zwei Secretäre des Hadrian, der von Jugend an mit D. verfeindete Celer, dessen Ἀράσπας τῆς Πανθείας ἐρῶν dem D. untergeschoben wurde, und D.s eigener Schüler Heliodoros, der spätere Praefect von Ägypten, verstanden) auszeichnete (Cass. Dio LXIX 3, 4). Der erheblich jüngere Polemon suchte, als D. ihn zu hören nach Sardes kam, ihm seine rednerische Überlegenheit darzuthun. Durch seinen singenden Vortrag, den sein Lehrer Isaios tadelte (Philostrat. vit. soph. p. 26, 28 Kayser), wusste er seinen Schülern die Reden so fest einzuprägen, dass er in den Ruf der Anwendung von Zaubermitteln zur Gedächtnisstärkung kam. Schüler von ihm ist, wenngleich nur kurze Zeit, Alexander Peloplaton (Philostr. vit. soph. p. 82, 8 Kayser), vielleicht auch Fronto (ep. p. 244 Nab., doch s. Nr. 139) gewesen. Seine Bewunderung für die Reden des Aischines bezeugt Phot. cod. 61 p. 20 b 2ff. Proben aus seiner Declamation θρῆνος ἐπὶ Χαιρωνείᾳ hat Philostratos erhalten. Er starb in Ephesos und ist hier auf dem Marktplatz begraben worden, Philostrat. vit. soph. I 22.

Anmerkungen (Wikisource)

Siehe auch Dionysios 126a und Dionysios 126b in Supplementband X.