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Meine Jüdin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Paul Boldt
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Titel: Meine Jüdin
Untertitel:
aus: Junge Pferde! Junge Pferde! S. 34
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1914
Verlag: Kurt Wolff Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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               [34] MEINE JÜDIN

Du junge Jüdin, braune Judith, köstliche
Frucht der Erkenntnis, weißer Blütenfall:
Aus Kleidern steigst du nackt, ein All ins All,
Mit deinen Brüsten, Mythenfrau, du östliche.

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Steige vom Sockel, Venus, aus zerballter

Wäsche, Jungweib! Wie Morgensonne blitzt
Dein Bauch — und in der Schenkel Schatten sitzt
Wie Blüten saugend, fest, ein schwarzer Falter.

Und Schwarzes fällt aus den gelösten Schleifen

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In den konkaven Nacken, wie Geruch.

Und die zu großen, graden Zähne blecken,

Als ob sie schon in Männerküssen stäken.
Der Blick hängt glänzend über dem Versuch,
Die Lippen über das Gebiß zu streifen.