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Mainzer Kurverein

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Verschiedene
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Titel: Mainzer Kurverein
Untertitel:
aus: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit / bearb. von Karl Zeumer, Seite 222-223
Herausgeber: Karl Zeumer
Auflage: Zweite vermehrte Auflage
Entstehungsdatum: 15. September 1399
Erscheinungsdatum: 1913
Verlag: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)
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Erscheinungsort: Tübingen
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Quelle: Digitalisat des Deutschen Rechtswörterbuches, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
Es gelten die Editionsrichtlinien für alle der Sammlung entnommenen Texte.
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[222]
Nr. 153. (134). Mainzer Kurverein. - 1399, Sept. 15.

Janssen, Frankfurts Reichscorrespondenz I, Nr. 872, S. 488; vgl. Reichstagsakten III, Nr. 57, S. 103. — Beruht auf dem von drei Kurfürsten zu Boppard am 11. April geschlossenen Vertrage, a. a. O. Nr. 41, S. 81.

Wir von Gots gnaden Johan des heiligen stuls zu Mencze erczbischoff, des heiligen Romischen rychs in Dutschen landen erczkanczler, Friderich der heiligen kirchen zu Kolne erczbischoff, des heilgen Romischen rychs in Italien erczkanczeler herczog von Westvalen etc., Wernher erczbischoff zu Triere, des heiligen Romischen rychs durch Welschland erczkanzeler, Ruprecht pfalczgrave by Ryne, des heiligen Romischen richs oberster druchseße und herczog in Beyern, und Rudolff zu Sassen und zu Lunenburg herczog, burggrave zu Magdeburch, grave zu Breme, pfalczgrave zu Sassen und desselben heiligen Romischen rychs erczmarschalke, alle des obgenannten heiligen Romischen rychs kurfursten, bekennen und dun kunt mit diesem brieve, daz wir Gote zu lobe, der heiligen kirchen und dem heiligen Romischen ryche zu eren und zu fromen und unsern und den gemeinen landen zu nocze und zu troste uns festeclich zusamen verbunden haben unser lebetage by einander zu bliben in den sachen und artikeln, als hernach stet geschrieben.

1. Zum ersten, daz wir herren obgenannt in allen sachen und handelungen, die die heilige kirche und den heiligen stule von Rome als von des babistdoms wegen und die das heilige Romische ryche und uns kurfursten als von des heiligen Romischen rychs und unser kurfurstendome wegen antreffende sind, vesteglichen und in ganczen truwen by einander bliben und die samentlichen handeln sollen. Und unser eincher oder yemand von sinen wegen sal dainne nit werben, dun oder enich furteil suchen ane die andern noch ane iren wiszen, willen und gutdunken in eincher wise.

2. Und were es, daz yemand, were der were, nach deme heiligen ryche stünde oder stende würde und sich des underwinden wolde ane unser aller obgenannten herren samentliche wiszen, willen und verhengnisz, ez were mit vicariate oder anders, in welcher wise daz were, darwieder sollen wir obgenannte herren samentlichen getruwelichen und vesteclichen sin, und darzu sal unser einer ane die andern sinen willen, gunst oder verhengnisz nit dun noch geben in enicherley wise, ane alle geverde.

3. Es enwere dann, das daz heilige ryche ledig wurde, so sollen wir herren und unser ieglicher besunder alsdann unse rechte und kur dann behalden und haben, als yme daz zugehoret.

4. Queme auch eniche tedinge, rede oder werbunge an enichen von uns vorgenannten herren von der vorgenannten stucke und artickel wegin, darzu sal der herre under uns, den das anqueme, nit endelich antworden geben, noch darynne eincherley dun ane des andern und unser aller wiszen und willen. Und waz wir alsdann in den sachen samentlich zu rade werden zu tun, daz sollen wir samentlichen dun und unser einer nit ane die andern, ane geverde.

5. Understunde auch unser herre der Romisch konig oder yemand von sinen wegen oder yemand anders das heilige Romische ryche oder einche sine zugehorunge zu smeelen, abezubrechen oder dem ryche zu entfremden oder daz ryche zu entleden, darwieder sollen wir samentliche sin und sollen unsern willen, gunst und verhengnisze darzu nit dun noch geben in eniche wyse. Und were des glychs yt gescheen vor datum disz briefes ane unser wiszen, willen und verhengnisze, darzu [223] sollen wir herren obgenannt auch nu furbasz kein bestetigunge doyn, und sunderlichen die sachen von des von Meylan wegen umbe daz lant von Meylan sollen wir nit bestetigen.

6. In allen diesen vorgeschriben stucken, punten und artickeln sollen wir herren by einander bliben, als furgeschriben sted. Und wer ez, daz darumb yemand, were der were, sine ungunst, ungnade und argen willen, es were mit fyntschafft oder anders, wie das zugienge, an uns samentlichen oder besunder legen wolte oder kerete, daz sal uns herren glych samentlichen antreffen, und sal unser einer sich von dem andern nit scheiden, mere ieglicher von uns herren sal dem andern sonder verczog dainne und darwider bystan, helffen und raden mit sloszen, landen, luten und mit siner ganczer macht getruwelich, als lange des noit ist, ane allerleye indrang, wiederrede, hindernisze und geverde.

Alle und igliche dise vorgeschriben punte, stucke und artickele han wir obgenannte herren iglicher von uns dem andern globt by unsern furstlichen truwen und eren und han die liplich zu den heiligen gesworn iglicher deme andern die ware, festiclich, stete und unverbrochenlich zu halden, zu tun und zu follenfuren und darwieder nit zu suchen geistlich oder wernlich in eincherley wise, sunder alle argelist und geverde. Und disz zu urkunde und ganczer stetikeit hat unser iglicher von uns herren obgenannt sin ingesiegel an diesen brieff dun hencken.

Geben zu Mencze, uff den mantag nach des heiligen cruces tag exaltatio zu Latin, nach Cristi geburte druczehenhundert und in dem nune und nünczigisten jare.