Einführung der Tauerei auf dem Wiener Donau-Kanal
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Nach einer Mittheilung in der N. Fr. Pr. hat am 28. v. Mts. die amtliche Probe-Befahrung des im Wiener Donau-Kanal verlegten Drahtseils stattgefunden. Der Donau-Kanal – ein natürlicher Arm des Donau-Stroms – hat von seiner untern Einmündung bei Kaiser-Ebersdorf bis zu der Stelle, wo bei Nussdorf das Sperrschiff liegt, eine Länge von 16,55 km und theilweise recht scharfe Krümmungen; das Seil ist nicht nur auf der ganzen Kanallänge, sondern am obern Ende noch etwa 1 km weiter, bis zur Erreichung einer geeigneten Stelle im Hauptstrome, verlegt worden.
Die Probe-Befahrung erfolgte in der Richtung zu Berg, wobei dem Tauer eine wechselnde Anzahl von Lastfahrzeugen angehängt war; dieselbe erforderte insgesammt etwa 4 Stunden, so dass eine mittlere Geschwindigkeit von nahezu 4,5 km pro Stunde erreicht ward, eine Geschwindigkeit, die bei der sehr starken Strömung, welche im Donau-Kanal stattfindet, nichts auffälliges hat.
Der Erfolg der Probefahrt wird als in jeder Hinsicht befriedigend gemeldet. – Unternehmerin des Tauerei-Betriebes scheint die österreichische Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft zu sein. In unserer Quelle wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass diesem Anfange bald eine Fortsetzung donauaufwärts bis Linz sich anschliessen möge. –