In dem abendlichen Garten
Wandelt des Alkaden Tochter;
Pauken- und Trommetenjubel
Klingt herunter von dem Schlosse.
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„Lästig werden mir die Tänze
Und die süßen Schmeichelworte,
Und die Ritter, die so zierlich
Mich vergleichen mit der Sonne.
„Ueberlästig wird mir Alles,
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Seit ich sah, bei’m Strahl des Mondes,
Jenen Ritter, dessen Laute
Nächtens mich an’s Fenster lockte.
„Wie er stand so schlank und muthig,
Und die Augen leuchtend schossen
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Aus dem edelblassen Antlitz,
Glich er wahrlich Sanct Georgen.“
[268] Also dachte Donna Clara,
Und sie schaute auf den Boden;
Wie sie aufblickt, steht der schöne,
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Unbekannte Ritter vor ihr.
Händedrückend, liebeflüsternd,
Wandeln sie umher im Mondschein,
Und der Zephyr schmeichelt freundlich,
Mährchenartig grüßen Rosen.
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Mährchenartig grüßen Rosen,
Und sie glüh’n wie Liebesboten.
Aber sage mir, Geliebte,
Warum du so plötzlich roth wirst?
„Mücken stachen mich, Geliebter,
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Und die Mücken sind, im Sommer,
Mir so tief verhaßt, als wären’s
Langenas’ge Judenrotten.“
Laß die Mücken und die Juden,
Spricht der Ritter, freundlich kosend.
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Von den Mandelbäumen fallen
Tausend weiße Blüthenflocken.
[269] Tausend weiße Blüthenflocken
Haben ihren Duft ergossen.
Aber sage mir, Geliebte,
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Ist dein Herz mir ganz gewogen?
„Ja, ich liebe dich, Geliebter,
Bei dem Heiland sey’s geschworen,
Den die gottverfluchten Juden
Boshaft tückisch einst ermordet.“
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Laß den Heiland und die Juden,
Spricht der Ritter, freundlich kosend.
In der Ferne schwanken traumhaft
Weiße Liljen, lichtumflossen.
Weiße Liljen, lichtumflossen,
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Blicken nach den Sternen droben.
Aber sage mir, Geliebte,
Hast du auch nicht falsch geschworen.
„Falsch ist nicht in mir, Geliebter,
Wie in meiner Brust kein Tropfen
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Blut ist von dem Blut der Mohren
Und des schmutz’gen Judenvolkes.“
[270] Laß die Mohren und die Juden
Spricht der Ritter, freundlich kosend;
Und nach einer Myrthenlaube
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Führt er die Alkadentochter.
Wie mit weichen Liebesnetzen
Hat er heimlich sie umflochten;
Kurze Worte, lange Küsse,
Und die Herzen überflossen.
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Und ein schmelzend süßes Brautlied
Singt im Laub’ ein Zaubervogel;
Wie zum Fackeltanze hüpfen
Feuerwürmchen auf dem Boden.
In der Laube wird es stiller,
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Und es schweigen die Verborgnen;
Nur die heimlich klugen Myrthen
Hört man flüstern, wie verstohlen.
Aber Pauken und Trommeten
Schallen plötzlich aus dem Schlosse,
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Und erwachend hat sich Clara
Aus des Ritters Arm gezogen.
[271] „Horch! da ruft es mich, Geliebter,
Doch, bevor wir scheiden, sollst du
Nennen deinen lieben Namen,
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Den du mir so lang verborgen.“
Und der Ritter, heiter lächelnd,
Küßt die Finger seiner Holden,
Küßt die Lippen und die Stirne,
Und er spricht die langen Worte:
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„Ich, Sennora, Eu’r Geliebter,
Bin der Sohn des vielbelobten,
Großen, schriftgelehrten Rabbi
Israel von Saragossa.“