Contenti estote
Tieck, jung noch, kam zum alten Reil.
„Herr Geheimrath, ich leide schon eine Weil’,
Eigentlich hab ich immer gelitten, –
Ich möchte mir Ihren Rath erbitten.“
Vielleicht Migräne, vielleicht Kolik?
Sie schütteln den Kopf. Vielleicht was am Herzen
Oder an der Leber? Haben Sie Schmerzen?‘“
„‚Sehr erfreulich. Und wenn ich’s damit nicht traf,
Wie steht’s mit der Hauptsach? Wie steht’s mit dem Schlaf?‘“
„In dem Punkt zähl’ ich mich zu den Gesunden,
Ich schlafe doch mindestens meine neun Stunden.“
Nur noch die Verdauung; wie ist der Apptit?‘“
„Auch damit geht es; ich kann nicht klagen,
Ja, ich glaube, mein Bestes ist der Magen;
Oft wenn ich erschöpft bin, – mit Freunden bei Tische,
Da lachte boshaft der alte Reil.
„‚Lieber Tieck, mit Ihnen hat es nicht Eil,
Appetit und Schlaf und keine Schmerzen,
Da danken Andere Gott im Herzen,
Es ist Ihnen immer zu gut gegangen,
Ein bischen mehr Sorge bei schmalerem Brote,
Das fehlt Ihnen, Freund. Contenti estote.‘“