An den Reichshund
An den Reichshund
Aedler Sultan, Hund der Hunde,
Von dem das Wochenblättlein spricht
Im kleinsten Nest der Erdenrunde,
O Sultan, du gefällst mir nicht!
Das dir im wilden Blute steckt;
Und läßt es sich nicht ganz vermeiden,
So wähl’ doch besser dein Object.
Man weiß, wie beim Congreß dolose
Und wie dir Rußlands Gala-Hose,
Die stattliche, zum Opfer fiel.
Vor Knickebeinen, die zum Gehen
Zu schwach sind, wichst du nicht zurück;
Fürwahr, das war kein Heldenstück!
Dann hast mit frevelhaften Bissen
Der Herrin, die dir mild gebeut,
Du tückisch das Gewand zerrissen
Die Dame, welche du vor Allen
Ein Freund und Schützer solltest sein,
In blindem Wüthen anzufallen,
Das, Sultan, scheint mir recht gemein!
Begleitet an der Saale Strand,
Schritt täglich über seine Schwelle
Ein Mann in schwärzlichem Gewand.
Zur Tafel war er mitgenommen;
Nicht hat dein Herr ihn satt bekommen,
Stets war der Würd’ge wieder da.
Stets trat die prallste aller Waden
Im Seidenstrumpf zu dir herein;
Zum Anbiß gar verlockend ein!
Doch nichts hört man von neuen Fehden,
Es sprach von dir nicht ein Bericht;
Du Krone aller Quadrupeden,
Kladderadatsch