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ADB:Schomaker, Nikolaus (Propst von Lüne)

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Artikel „Schomaker, Nikolaus“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 234–235, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schomaker,_Nikolaus_(Propst_von_Lüne)&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 15:48 Uhr UTC)
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Schomaker: Nikolaus S., Sohn des Lüneburger Bürgermeisters Hartwig S. und Bruder des Capitaneus und Pfandinhabers von Blekede gleiches Namens (s. den Art. vorher), war Mag. art. und Lic. Decretorum, erhielt eine Vicarie im Bardowicker Dom, wahrscheinlich die von seinem Bruder Hartwig begründete der hl. 3 Könige, und ward dann Kanonikus zu Hildesheim und Verden. An letzterer Kirche wurde er Decan und approbirte als solcher 1501 die auf Befehl des Bischofs Bertold v. Landsberg (s. A. D. B. II, 523) in demselben Jahre gedruckten Breviarii Ordinarii Verdensis. Doch muß er dieses Amt nachher niedergelegt haben, da er 1502 nicht dem Wahlcolleg des Domcapitels angehörte, welches Herzog Christoph von Braunschweig (s. A. D. B. IV, 235) zum Bischof von Verden wählte, auch wurde 1503 schon der jüngste Capitular, Heino v. Mandelsloh (s. A. D. B. XX, 172) zum Decan gekoren. 1494 wählte der Convent des Benedictinerinnenklosters Lüne S. zu seinem Propste, was der reiche Herr durch große Schenkungen vergalt: schon 1495 ließ er den Klosterchor verlängern, die Orgel erbauen, 1505 das metallene Taufgefäß gießen, und ein vielgenanntes Kirchenbild anfertigen, in dem man später ein Hervorheben der Seligkeit durch den Glauben vor den guten Werken erkennen wollte, so daß man ihn trotz des notorischen anfänglichen Widerstrebens seiner Familie gegen die Reformation fast als einen Vorreformator ansehen wollte, doch enthielt es nur eine Wage, den Sünder in der einen, den Gekreuzigten in der andern niedersinkenden Schale. In seinem Testamente vom 5. October 1505 [235] vermachte er dem Kloster noch 2000 rhein. Gulden und starb am 2. Februar 1506. Heinrich Boger (A. D. B. III, 39), der dem freigebigen Herrn mehrfache lateinische Gedichte gewidmet hatte, wurde von ihm zur Herausgabe einer Sammlung seiner Poesieen veranlaßt, deren Druckkosten S. vermuthlich übernahm. Das ihm 1505 gewidmete Werk, „Etherologium“, erschien aber erst nach seinem Tode 1506 in Rostock. Der als Presbyter und Beneficiat der Lübecker und Schwerinerkirche genannte M. Nicolaus S., den 1516 der Genueser Bürger und Kölner Kaufmann Antonius de Mola zum Substituten für die Empfangnahme der Ablaßgelder in Mecklenburg bestellte, gehörte nach den genauen Tabellen Büttner’s nicht zu der Lüneburger Familie.

Annalen der Braunschw.-Lüneb. Churlande 1793, VII, 4, S. 649. – Krause, im Archiv d. Stader Vereins f. Geschichte VII, S. 141 ff. und in Meckl. Jahrb. XLVII, S. 125 f. – Dieder. Schröder, Papist. Mecklenburg II S. 2840.