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ADB:Schauberger, Johann Georg

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Artikel „Schauberger, Johann Georg“ von Franz Vallentin (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 735, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schauberger,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 5. Dezember 2024, 11:59 Uhr UTC)
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Schauberger: Johann Georg Sch., Bildhauer, Stuccateur und Maler, geboren um die Wende des 17. Jahrhunderts, † 1751 zu Brünn. Eingehende archivalische Erhebungen über den äußeren Verlauf seines Lebens fehlen noch bis zur Stunde. Mit Sicherheit festzustellen ist in den Jahren 1725–30 sein Aufenthalt in Wien, wo er auch seine erste künstlerische Ausbildung erhalten haben mag. Um 1730–36 ist er in Olmütz zu finden, die letzte Zeit bis zu seinem Tode in Brünn. Sein Hauptwerk füllt die Minoritenkirche zu Brünn, in der sowohl die Altäre wie der Statuarschmuck seinem Meißel entstammen. Er zeigt sich hier als Marmorbildner, während die Mehrzahl seiner übrigen Werke, die in Privatgebäuden und anderen Kirchen zu Brünn, Olmütz und mehreren kleineren Ortschaften Mährens verstreut sind, in mehr oder weniger manirirt und flüchtig ausgeführten Stuccoarbeiten besteht. Er tritt dabei in die Fußstapfen des seit 1720 österreichisch nationalisirten Italieneres Michele Fontana, der in Brünn lebte und wirkte, und dessen sich in schlechter und geschraubter Barockmanier bewegendes Vorbild auf Schauberger’s Stil entscheidenden Einfluß hatte. Mit einer gewissen Liebenswürdigkeit und weichen Behandlung sprechen allein hier und da einzelne Putten und Engel an. Auch als Maler versuchte sich Sch. Davon zeugt das Altarbild mit der Himmelfahrt Mariä in der Decanatskirche zu Holleschau in Mähren. Das generelle Charakteristikum der Künstler dieses Barock trifft auf Sch. zu: Das unstreitige Talent für Bewegungsdarstellung geht Mangels aufmerksamer Naturanschauung und echter Empfindung in gekünsteltem Formenschwung und unwahrer Idealität unter.

Wurzbach, Biographisches Lexikon für das Kaiserthum Oesterreich, Bd. 29. – Annalen der Litteratur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, Degen), Jahrg. 1810, Bd. I, S. 544. – Nagler, Neues allgem. Künstlerlexikon (München 1839), XV, 150. – Hawlik, Zur Geschichte der Baukunst u. s. w. im Markgrafenthum Mähren. Brünn 1838.