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ADB:Oppenheim, Friedrich Wilhelm

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Artikel „Oppenheim, Friedrich Wilhelm“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 396, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Oppenheim,_Friedrich_Wilhelm&oldid=- (Version vom 7. Dezember 2024, 03:08 Uhr UTC)
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Oppenheim: Friedrich Wilhelm O., Arzt, am 5. October 1799 in Hamburg geboren, hatte in Heidelberg Medicin studirt und daselbst im J. 1821 nach Vertheidigung seiner Dissertation: „Experimenta nonnulla circa vitam arteriarum et circulationem sanguinis per vasa collateralia“ die Doctorwürde erlangt. In den folgenden drei Jahren machte er eine wissenschaftliche Reise, die ihn durch einen großen Theil Europas führte, und habilitirte sich, im December 1824 nach Hause zurückgekehrt, als Arzt in seiner Vaterstadt. Im J. 1829 trat er bei dem Generalstabe der russischen Armee als Stabsarzt ein und machte mit derselben den russisch-türkischen Krieg mit; nach erfolgtem Friedensschlusse nahm er seinen Abschied und trat nun in türkische Dienste. In der Eigenschaft eines Generalarztes begleitete er die Armee des Großvezirs in den Feldzug gegen die Albanesen; nach Beendigung desselben machte er eine größere Reise durch den Orient und traf im J. 1831 wieder in seiner Heimath ein. Hier wirkte er vom J. 1833 ab an der eben damals errichteten anatomisch-chirurgischen Lehranstalt bis zum Jahre 1842 als Lehrer; 1845 wurde er zum Mitgliede des Hamburger Gesundheitsrathes erwählt, mußte aber diese Stellung, sowie seine ärztliche Praxis krankheitshalber im J. 1850 aufgeben und ist am 16. März 1852 in Achern (Großherzogthum Baden) gestorben. Als praktischer Arzt hat sich O. in seiner Vaterstadt eines großen, wohlbegründeten Rufes erfreut, seine wissenschaftlichen Leistungen haben in seiner Ernennung zum Mitgliede vieler gelehrter Gesellschaften reiche Anerkennung gefunden. – Neben mehreren Journalartikeln, welche in verschiedenen deutschen und englischen Zeitschriften erschienen sind, hat O. zwei größere Arbeiten: „Die Behandlung der Lustseuche ohne Quecksilber, oder die nicht mercuriellen Mittel und Methoden zur Heilung der Lustseuche“ 1827 und „Ueber den Zustand der Heilkunde und über die Volkskrankheiten in der europäischen und asiatischen Türkey. Ein Beitrag zur Cultur- und Sittengeschichte“ 1833 veröffentlicht. – Im Vereine mit Dieffenbach und Fricke hat er im J. 1836 die in Hamburg bis zum Jahre 1851 in 45 Bänden erschienene „Zeitschrift für die gesammte Medicin“ begründet, und dieselbe vom Jahre 1842 an allein herausgegeben.

Schröder, Lexikon der Hamburgischen Schriftsteller, fortges. von Klose, V. Bd., S. 606. – Hier wie in Callisen, Med. Schriftstellerlexikon, XIV, S. 150. XXXI, 92 findet sich ein Verzeichniß seiner Schriften.