ADB:Mayer, Johann Friedrich
Lutherischen Orthodoxie, sowie Förderer der Wissenschaft und Kunst an der Universität Greifswald, in deren Album er als „immortalis famae theologus“ verzeichnet steht, stammte aus einer von Eßlingen nach Leipzig übersiedelten Familie, welche an letzterem Orte zu hohem Ansehen gelangte. Sein Oheim Johann M. war sächsischer Hofrath, Beisitzer des Appellationsgerichts in Dresden, Senior der Juristenfacultät und Bürgermeister in Leipzig, sein Vater Johann Ulrich M., Pastor an der dortigen Thomaskirche, verheirathet mit Ursula Sophia Braun, Tochter des Erbherrn auf Schönau und Groß-Miltitz bei Leipzig, Generalauditeurs der schwedischen Armee, aus welcher Ehe Johann Friedrich am 6. December 1650 geboren wurde. Mit großen Gaben des Geistes ausgerüstet, voll feurigen Eifers und festen Willens, sowie unermüdlich thätig, war er auf der Schule und Universität in Leipzig so schnell vorgeschritten, daß er schon am 21. April 1666 zum Baccalaureus und am 30. Januar 1668 zum Magister in der philosophischen Facultät promovirt wurde. Darauf setzte er von 1668–1670 seine Studien in Straßburg fort, wo er sich namentlich, unter der Leitung von Balth. Friedr. Salzmann und Balth. Bebel, der Theologie widmete. Dann, nach Leipzig heimgekehrt, wurde er (am 13. Februar 1671) Baccalaureus der Theologie und (am 29. Januar 1672) Sonnabendprediger, in der Folge aber (am 13. Mai 1673) als Pastor und Superintendent nach Leisnig bei Leipzig berufen. Bald darauf (am 29. Mai 1673) erhielt er die Würde eines Licenciaten [100] und (am 19. October 1674) eines Doctors der Theologie, und siedelte (am 27. November 1678) als Pastor und Superintendent nach Grimma über. In dieser praktischen Thätigkeit fühlte er sich jedoch nicht befriedigt, deshalb begann seine wahre Lebensfreude erst seit jener Zeit, da ihm, nach dem Tode von Johann Meisner (1681), das kurfürstliche Oberconsistorium zu Dresden, nach längerem Schwanken zwischen den Bewerbern, zu denen auch B. Bebel und Caspar Löscher gehörten, endlich (am 12. Mai 1684) die vierte theologische Professur in Wittenberg verlieh; er selbst berichtet, wie diese frohe Nachricht eine so mächtige Wirkung auf ihn geübt habe, daß er alsbald von einer Krankheit genesen sei. Als seine älteren Amtsgenossen lehrten damals in der Facultät: Abraham Calov (geb. 1612), Andreas Quenstedt (geb. 1617), welchen M. als Substitut im Pastorat an der Schloßkirche zu unterstützen hatte, und Joh. Deutschmann (geb. 1625), Calov’s Schwiegersohn. Alle drei waren Anhänger der lutherischen Orthodoxie, namentlich galt Calov als fanatischer Eiferer gegen andere Glaubensrichtungen. Dessen ungeachtet sprach M. in seiner Antrittsrede, die er in Calov’s Gegenwart hielt, eine Rüge gegen das theologische Studium jener Zeit aus, welches, über Gelehrsamkeit und Disputirkunst, Frömmigkeit, Duldsamkeit und Tugend vernachlässige, und stellte den Führer des Pietismus, Phil. Jak. Spener und dessen Hauptwerk „pia desideria“ als Muster auf. Wenn dennoch zwischen ihm und den älteren Genossen Eintracht bestand, so hat dies wahrscheinlich seinen Grund darin, daß Calov und Quenstedt damals schon von der Bürde des Alters bedrückt waren, und daß Deutschmann einen schwankenden Charakter zeigte. Auch in anderen Schriften bekundete M. seine Verehrung für Spener und stand auch mit dessen Anhänger Hinckelmann, damals Gymnasialrector in Lübeck, in Freundschaft, die erst später, bei dem Zusammenwirken beider Theologen in Hamburg, sich in Feindschaft verwandelte. Der Umschwung in Mayer’s Wesen, welcher ihn aus einem Verehrer Spener’s und des von diesem begründeten Pietismus, in den heftigsten Gegner desselben und in einen Vorkämpfer der lutherischen Orthodoxie verwandelte, dessen Ruf selbst den von Abraham Calov übertraf, läßt sich auf zwiefache Art erklären, einerseits aus zwei äußeren Gründen, andererseits aus einem Wandel innerer Ueberzeugung, welcher die Folgen jener äußeren Erlebnisse begleitete und ergänzte. Mayer’s (am 29. Mai 1673), bei seiner Berufung nach Leisnig, geschlossene Ehe mit Kath. Sab. Welsch, einer Tochter des Leipziger Professors der Medicin Gottfried Welsch, war nämlich, obwol fünf Kinder aus derselben hervorgingen, seit seiner Professur in Wittenberg, höchst unglücklich, so daß beide durch einen Spruch des Oberconsistoriums separirt wurden. Ob beide Ehegatten gleiche Schuld trifft, oder ob ein größerer Antheil von Vergehungen auf einer oder der anderen Seite liegt, ist schwer zu bestimmen; uns liegen nur die Resultate vor, daß beide nicht auf Scheidung bestanden und sich nicht wieder vermählten, daß mit seinem Schwager Chr. Ludw. Welsch (S. Br. vom 20. Juli 1700) in freundlicher Correspondenz blieb, sowie daß sein Sohn Joh. Abraham M. und die durch dessen Heirath ihm nahestehende Familie Balthasar stets die höchste Ehrfurcht vor dem Vater aussprachen. Jenes eheliche Zerwürfniß gab nun aber, abgesehen von persönlicher Verstimmung und Verbitterung, zugleich die Veranlassung zur Entfremdung gegen Spener. Dieser nämlich, seit 1686 als Oberhofprediger nach Dresden berufen, richtete als Mitglied des Oberconsistoriums, eine schriftliche Ermahnung wegen jenes sittlichen Aergernisses an M., welche denselben mit Zorn gegen Spener erfüllte. Noch mehr wurde M. gegen den früher so hoch verehrten Mann eingenommen, als an ihn von Hamburg der Ruf erging, das (1686) durch Anton Reiser’s Tod erledigte Pastorat an der dortigen Jakobikirche zu übernehmen. Da Abr. Calov in demselben Jahre [101] verstarb, so wäre M., welcher das Universitätsleben vorzog, lieber in Wittenberg geblieben und an Calov’s Stelle getreten; aus diesem Grunde gab er dem an ihn abgesandten Hamburger Oberküster Märk die Antwort, daß er die Stelle annehme, wenn er in Dresden seine Entlassung erhalten würde, bemühte sich jedoch zugleich beim Oberconsistorium um Calov’s Stelle. Spener aber, welcher in ihm den Gegner vorahnen mochte, auch wohl Anstoß an seinem ehelichen Zerwürfniß nahm, suchte M. von Wittenberg zu entfernen, und berief Balth. Bebel für die erste theologische Professur. So war M. genöthigt, fürs Erste dem akademischen Leben zu entsagen und die Hamburger Pfarre anzunehmen; als jedoch Quenstedt (1688) starb, bemühte er sich aufs Neue um dessen Stelle, und hielt sich zu diesem Zwecke vier Monate in Sachsen auf. Da sein Wunsch jedoch auch diesmal durch Spener vereitelt wurde, war die Feindschaft zwischen beiden für immer besiegelt, und veranlaßte M. zu jenen Kämpfen gegen den Pietismus, durch die sein Aufenthalt in Hamburg einen so weit verbreiteten Ruf gewann. Dieser Eifer für die lutherische Orthodoxie wird nicht allein von den gegnerischen Zeitgenossen Mayer’s, sondern auch von neueren Schriftstellern, welche jene Kämpfe behandeln, wie Tholuck, Heinrich Schmid, Geffcken u. A. im übelsten Lichte dargestellt, dabei jedoch übersehen, daß die Mehrzahl der ungünstigen Nachrichten aus dem feindlichen Lager stammt, und daß wir den Maßstab der Gegenwart nicht an die Vergangenheit legen dürfen. Vor allen Dingen haben wir uns zu erinnern, daß die Härte des Fanatismus, die unabsehbare Reihe der Streitschriften und die Anwendung jedes Mittels zur Erreichung des Zweckes, welche den höchsten Tadel erfahren, in jener Zeit gerade dazu dienten, M. in der Meinung seiner Anhänger mit unsterblichem Ruhm zu schmücken. In den zahllosen Briefen und Erlassen, welche die holsteinischen und schwedischen Fürsten, sowie namhafte städtische und wissenschaftliche Corporationen an ihn richteten, wird gerade dieser fanatische Eifer für den lutherischen Glauben als Grund für die Berufung und Verehrung hervorgehoben. Noch mehr tritt diese Bewunderung in der umfangreichen Correspondenz hervor, welche M. mit den bedeutendsten Theologen, u. a. mit Joh. Ben. und Sam. Ben. Carpzow und Val. Alberti in Leipzig, Friedr. Ulr. Calixtus in Helmstedt, Heinrich Opitz in Kiel, Franz Alb. Aepinus und Joh. Fecht in Rostock, sowie mit den Polyhistoren Joh. Chr. Wagenseil in Altdorf, Daniel Georg Morhof in Kiel und Georg Casp. Kirchmaier in Wittenberg führte. Auf den außerordentlichen Ruf, welchen M. als Vorkämpfer der lutherischen Kirche erlangte, deutet auch das Schreiben des Licentiaten der Rechte und Seniors des Stiftes Zeitz, Joh. Mart. Luther, eines Ururenkels des Reformators, vom Jahre 1706, in welchem er M. bittet, ihn und seine sieben Kinder, mit einer Fürbitte beim König von Schweden, ihrer durch die Kriegsdrangsale veranlaßten traurigen Lage zu entheben. Am meisten aber tritt Mayer’s Bedeutung dadurch hervor, daß Leibnitz und der Hofprediger Dan. Ernst Jablonski seinen Rath bei ihren Bemühungen um die Vereinigung der lutherischen und reformirten Kirche nachsuchten. Diese und die vorher erwähnte Correspondenz, welche in einem Umfang von mehr als 1000 Briefen, von circa 250 Personen, einen genauen Einblick in die Culturgeschichte jener Zeit gewährt, bildet einen der werthvollsten Theile der Handschriften der Greifswalder Universitäts-Bibliothek. Diese schriftlichen Denkmäler gewähren uns die Ueberzeugung, daß derselbe Eifer und dieselbe Werthschätzung, welche die Gegenwart den politischen Kämpfen darbringt, in jener Zeit sich bei den theologischen Streitfragen aussprach. Außerdem wirkten bei Mayer’s Verhalten, dem Pietismus gegenüber, noch zwei andere innere schon oben erwähnte Beweggründe. Einerseits legte er, bei seinen hervorragenden geistigen Gaben, dem Studium der humanistischen Wissenschaften und Künste eine [102] höhere Bedeutung bei, als es bei den Anhängern Spener’s üblich war, andererseits hegte er, in starkem Selbstgefühl und fester Willenskraft, eine große Abneigung gegen alle Abweichungen von den üblichen kirchlichen Formen, und erkannte auch wohl mit praktischem Blick, daß die Conventikeln der Pietisten leicht zum Sectenwesen und zu schwärmerischen Ausartungen führen möchten, ein Mißbrauch, welcher Spener’s Bestrebungen zwar fern lag, bei den Laien jedoch, welche sich seiner Richtung anschlossen, nur zu bald zum Ausbruch kam. Unter diesem Gesichtspunkte haben wir Mayer’s Thätigkeit in Hamburg (1687–1701) zu betrachten, welche wir als die zweite streithafte Periode seines Lebens bezeichnen können, während sich die ersten Jahre (1666–1687) als seine Lehrzeit betrachten lassen.
Mayer: Johann Friedrich, eifriger Vertreter derMayer stand, als er das Pastorat bei der Jakobikirche in Hamburg (1687) antrat, in seinem 37. Jahre, also im besten Mannesalter, und entwickelte dem entsprechend, eine ebenso umfassende als rüstige Thätigkeit. Da ihm sein Amt als Prediger und Seelsorger nicht genügte, so erwarb er dazu noch eine Anstellung am Hamburger Gymnasium, und durch die Gunst des Herzogs Christian Albrecht von Holstein-Gottorp (am 16.–20. December 1687) eine Professur in Kiel, sowie die Würde eines Oberkirchenraths für Holstein. Sein Name als Theologe war damals schon so verbreitet, daß König Karl XI. von Schweden 1689) ihm das Procancellariat der Universität Dorpat antrug und ihn, als diese Verhandlung sich zerschlug, (am 21. August 1691) zum Oberkirchenrath für die deutschen Lande unter schwedischer Hoheit ernannte, in welcher Eigenschaft er mehrere Reisen nach Stockholm und Kopenhagen unternahm, um verschiedene schwierige theologische Streitfragen zu schlichten. Endlich war er auch noch seit 1698 als Oberkirchen- und Consistorialrath für die Aebtissin Anna Dorothea von Quedlinburg, aus dem Hause Sachsen-Weimar, thätig und vermittelte für sie mehrere Angelegenheiten in Berlin. Neben dieser amtlichen Thätigkeit widmete er sich mit großem Eifer der Predigt und Seelsorge in seiner Gemeinde, und erwarb sich nicht nur die Hochachtung seiner Genossen und der gelehrten Theologen, sondern auch der gebildeten Welt und der großen Menge. Geffcken, welcher, gestützt auf die ihm in Hamburg vorliegenden Chroniken und handschriftlichen Predigtsammlungen, eine genaue Kenntniß von Mayer’s dortigem Leben erlangte, entwirft, trotz seiner ungünstigen Meinung von Mayer’s Charakter, dennoch von seinem Wirken als Prediger ein leuchtendes Bild, in welchem er seine große Bibelkenntniß, die verständige Wahl des Themas, die treffende Anwendung desselben auf den sittlichen Wandel der Gemeinde, die Klarheit und Faßlichkeit der Sprache, sowie den rhetorischen Schmuck der eingefügten Parabeln und Liederverse mit lobenden Worten hervorhebt. Diejenigen Eigenschaften dagegen, welche unserem jetzigen Geschmacke unsympathisch sind, wie die persönlichen Angriffe wider den Gegner oder eine mißliebige Begebenheit, die Einmischung profaner Angelegenheiten, mit welcher auch eine Derbheit des Ausdruckes parallel geht, endlich das Hervortreten der eigenen Persönlichkeit, sowie die wiederholte Drohung, bei vergeblicher Mahnung sein Amt niederzulegen, finden wir nicht nur bei Luther und seinen Widersachern, sondern auch bei der Mehrzahl von Mayer’s Zeitgenossen jeder Richtung, ja wir begegnen ähnlichen Wendungen in der parlamentarischen Sprache der Gegenwart, und letztere Beobachtung dient dazu, die oben angeführte Behauptung zu unterstützen, daß die heutige Erregung der politischen Parteien sich damals auf theologischem Felde Bahn gebrochen habe. Daß M. jedoch auf diesem Kampfplatze die erste Stelle einnahm und sogar mehr als Abr. Calov leistete, hatte darin seinen Grund, daß gerade zu jener Zeit, als er von Wittenberg nach Hamburg berufen wurde, diese Stadt schon seit längerer Zeit durch bürgerliche [103] und kirchliche Unruhen erregt war. Auch gewannen Mayer’s Kämpfe dadurch eine größere Ausdehnung, daß in der freien Hansestadt, welche, namentlich durch den Handelsverkehr zur See, eine gemischtere und wandelbarere Bevölkerung in sich schloß, die Laien und die große Menge seine Bestrebungen in höherem Grade unterstützten, als dies in kleineren Universitätsstädten möglich war. Ja wir können behaupten, daß seine Berufung gerade deshalb erfolgte, weil seine Gewandtheit im Disputiren erprobt und gerühmt wurde. Es bestanden nämlich im geistlichen Ministerium zu Hamburg schon vor Mayer’s Ankunft zwei Parteien, von denen der Senior David Kluge und Samuel Schultz, der ihm (1688) in dieser Stellung folgte, sowie Heinr. Elmenhorst und mehrere Diakonen zur orthodoxen, dagegen Joh. Winckler, J. H. Horbius und der nach Kluge’s Tode berufene Abr. Hinckelmann, nebst den Diakonen Hier. Paßmann, Eust. Köthen. und Phil. Friedr. Firnhaber zur Pietistenrichtung gehörten, eine Spaltung, welche namentlich bei dem seit 1678 entbrannten Streit über die Zulässigkeit des Schauspiels sichtbar wurde. Als letzteres von Winckler wegen des sittlichen Anstoßes harte Angriffe erfuhr, erbaten die Unternehmer des Theaters, mit Zustimmung von Rath und Bürgerschaft, außer den Facultätsgutachten von Wittenberg und Rostock, ein Separatvotum von M., welcher Winckler’s Behauptungen wiederlegte, namentlich mit denselben Gründen, die schon Luther anführte, und die man noch jetzt, bei Prüfung der Sonntagsfeier in England, anzuwenden pflegt, u. A. daß unschuldige Vergnügungen erlaubt seien, daß Schauspiele selbst von berühmten Geistlichen verfaßt wären, sowie daß der Besuch des Theaters von schädlichen Ausschweifungen abhalte. Winckler replicirte gegen M. und die ähnlich lautenden Facultätsgutachten (am 18. November 1687) in einer Weise, welche die Schwächen des Pietismus offen kundgibt, und erfuhr deshalb von M., der inzwischen Mitglied des geistlichen Ministeriums geworden war, eine so einleuchtende Abfertigung, daß Rath und Bürgerschaft die Erneuerung der dramatischen Vorstellungen (1688) erlaubten, und daß man, auch vom Standpunkt der Gegenwart, in dieser Frage dem verständigen und geistvollen Urtheile Mayer’s wider Winckler’s krankhafte Askese beipflichten muß. Auch bei den folgenden Streitigkeiten wegen des Glaubenseides (1690) und gegen Horbius (1693) ist in Betracht zu ziehen, daß dieselben, abgesehen von ihrer dogmatischen Bedeutung, zugleich aus praktisch-heilsamen Rücksichten hervorgingen. In der Nähe Hamburgs wirkte nämlich der Mystiker Joh. Wilh. Petersen zu Eutin, und seit 1688 in Lüneburg, als Superintendent, welcher durch seine Lehre vom Chiliasmus und seine Verbindung mit dem Fräulein Rosamunde Juliane v. Asseburg eine verderbliche Schwärmerei begünstigte; eines noch groben Unfuges machte sich der Prediger Andr. Achilles, mit einer Schwärmerin An. Marg. Janin, in Halberstadt (1692) schuldig, auch in Quedlinburg und anderen Orten traten extatische Personen weiblichen und männlichen Geschlechtes auf, welche von Spener, Francke und anderen Pietisten begünstigt wurden und einen schädlichen Einfluß auf die Menge ausübten. Im Zusammenhang mit diesen Ausschreitungen standen die Conventikeln, in welchen, abgesehen von religiöser Erbauung, auch diese Wundererscheinungen gezeigt und besprochen wurden. Auch in Hamburg fanden solche Versammlungen, namentlich unter Leitung eines Candidaten Lange statt, und erfreuten sich des Beifalls von J. H. Horbius, Spener’s Schwager, und seiner Freunde Winckler und Hinckelmann. Samuel Schultz dagegen, welcher, seitdem er nach Kluge’s Tode (1688) zum Senior aufrückte, dem Pietismus eifriger entgegen trat, fürchtete mit Recht, daß die Conventikeln und Schwärmereien zu religiösen Unruhen und Sectenbildungen Veranlassung geben würden und trat deshalb (1690) mit einem Reverse hervor, in dem sich die Hamburger Geistlichen durch einen Glaubenseid verpflichten sollten, bei der orthodoxen [104] Lehre zu verharren, und sich von allen Neuerungen, Schwärmereien und auch von der durch den Cand. Lange verbreiteten mystischen Lehre Jak. Böhme’s fern zu halten. Als nun Horbius, Winckler und Hinckelmann sich weigerten, den Revers zu unterzeichnen, erhielt M. den Auftrag denselben zu vertheidigen, während beide Parteien von Universitäten und Theologen Gutachten einholten, die in ihrer Mehrzahl M. beistimmten. Spener dagegen erklärte sich entschieden gegen den Revers, und wechselte in Folge dessen 3 Streitschriften mit M., an welchem Kampfe auch andere Geistliche theilnahmen. Während diese Fehde mehrere Jahre fortdauerte, suchte der Hamburger Rath dadurch den Frieden herzustellen, daß er den Revers außer Kraft setzte, jedoch ohne Erfolg, denn im Jahre 1693 entbrannte ein neuer Streit. Horbius vertheilte nämlich eine Schrift: „Die Klugheit der Gerechten, die Kinder nach den wahren Gründen des Christenthums von der Welt zum Herrn zu erziehen“, welche von dem Franzosen Poiret, einem Mystiker, verfaßt und in Hamburg übersetzt war, ein Verfahren, welches, obwohl das Buch nach unseren Begriffen ungefährlich erscheint, doch bei dem üblen Ruf den Poiret und Horbius bei den Orthodoxen genossen, höchst unvorsichtig zu nennen ist. Schultz und M. eiferten demgemäß, sobald sie Kunde von der Vertheilung erhielten, von der Kanzel, im Confirmationsunterricht und in Streitschriften gegen Horbius, und verlangten, um sich des verhaßten Gegners endlich ganz zu entledigen, seine Absetzung. Vergebens suchten der Rath und die Oberalten ihn zu schützen, die Gemeinde der Jakobikirche, welche die höchste Verehrung für M. hegte, stellte sich auf seine Seite und die Erbitterung des Volkes nahm so zu, daß Horbius auf der Straße und auf der Kanzel den heftigsten Angriffen ausgesetzt war. Da er sich weigerte, zu einem Colloquium mit M., welches in Gegenwart der Bürger die Streitfrage entscheiden sollte, zu kommen, so nöthigten letztere den Rath, zu genehmigen, daß jener (27. Nov. 1693) die Stadt verließ, und daß seine Frau gleichfalls ihm mit ihrem Hab und Gut (20. Jan. 1694) folgen mußte. Dennoch fuhren M. und seine Anhänger fort, gegen Horbius zu predigen, bis derselbe (26. Januar 1695) in der Verbannung starb. Hatte auf diese Art M. den Sieg erlangt, so erntete er dennoch nicht die Frucht, welche er wünschte. Seine Herrschsucht und die Kühnheit, mit welcher er fortfuhr, alle ihm mißfallenden Personen und Begebenheiten des Lebens, u. A. auch der Verwaltung und Rechtspflege, anzugreifen, machte ihn beim Rathe und den Oberalten ebenso unbeliebt, als ihm die Jakobigemeinde ergeben blieb. In Folge dessen erlebte er mehrere Demüthigungen. Als er im Jahr 1698 die Wahl des Prof. Gerhard Meier zum Pastor an der Jakobikirche mit der Drohung, sein Amt niederzulegen, erzwingen wollte, ward dennoch ein anderer Geistlicher gewählt und M. mußte trotz dessen im Amte bleiben; vielleicht faßte er aber schon damals den Entschluß, bei der ersten willkommenen Gelegenheit Hamburg zu verlassen. Als demnächst nun (3. Decbr. 1700) der Generalsuperintendent für Pommern Conrad Tiburtius Rango in Greifswald starb, und König Karl XII., welcher gleich seinem Vater Karl XI., M. sehr hoch schätzte, (11. Mai 1701) bei ihm anfragen ließ, ob er dessen Nachfolger zu sein wünsche, war er bereit, diesem Rufe zu folgen, sobald er einen Grund zur Entfernung von Hamburg finden könnte. Dieser bot sich durch den Vorfall, daß die Oberalten sich weigerten, mit dem Klingebeutel zu sammeln. Gegen diesen als Hochmuth bezeichneten Beschluß hielt M. (5. Juni 1701) seine bekannte Klingebeutelpredigt, in welcher er, im Falle der Weigerung, aufs Neue mit der Niederlegung seines Amtes drohte. Da auch diesmal sein Wunsch keine Erfüllung fand, erklärte er sich am 12. August zur Annahme der Greifswalder Stelle bereit.
[105] In Greifswald begann mit dem Jahre 1701 bis zu seinem Tode (1712), die dritte Periode von Mayer’s Leben, welche wir als die wissenschaftliche bezeichnen können. Wie die Wittenberger Zeit als Vorbereitung für seine Hamburger Thätigkeit aufzufassen ist, so läßt sich ein Gleiches auch von seinem Leben in der Hansestadt für seine akademische Laufbahn in Greifswald behaupten. Schon von Hamburg hatte er, auf seinen Reisen in den Niederlanden, Dänemark und Schweden, sowie in Deutschland, überall Verbindungen mit berühmten Gelehrten angeknüpft und zugleich eine umfangreiche Bibliothek, sowie eine Kunstsammlung, namentlich von Medaillen und niederländischen Gemälden, erworben, auf welche gestützt er seine schriftstellerische Thätigkeit – nach Beuthner’s Hamb. Gel.-Lex. i. U. v. 378, nach dem Hamb. Schriftst.-Lex. von 1870, Bd. V, S. 89–164, jedoch 581 Schriften – entfaltete. Zugleich öffnete er seine Schätze auch bereitwillig dem Studium jüngerer Gelehrter, von denen der bekannte Hamburger Prof. Joh. Albert Fabricius und der bekannte Greifswalder Historiker Joh. Phil. Palthen als die bedeutendsten hervorzuheben sind. Beide begleiteten M. auf seinen Reisen, benutzten seine Bibliothek und halfen ihm bei seinen Arbeiten. Palthen machte ihm (1698) auf seiner Reise nach Paris und London höchst merkwürdige briefliche Mittheilungen über Mabillon, Villiers, sowie über die den deutschen Pietistenhändeln verwandten Streitigkeiten zwischen Bossuet und Fenelon, bei welchen auch Frau von Maintenon Erwähnung findet. Andere Nachrichten aus Paris und London erhielt er von Joh. Volckmar (1688), später Past. in Hamburg, von M. M. Ulmitz (1691) und P. Tigerstedt (1706); aus Utrecht und Amsterdam von Nath. Falck, sp. Präp. in Stettin, von Joh. Dav. Schreber, sp. Rector in Schulpforta und Erich Benzel, sp. Erzbischof in Schweden; von Chr. Serpilius (1697) aus Wien und Ungarn, von J. H. Schmid aus Rom (1700) über kirchliche Feste, und von Barthold Vaget (1695) aus Moskau über religiöse Schwärmer; über König Karl XII. berichtet dessen Begleiter, der Historiker Olaus Hermelin (1703–8), sowie Joh. Grünewald über Patkuls Tod. Diese Förderung junger Gelehrter und Studirender setzte er in Greifswald in noch größerem Umfange fort, ja es läßt sich annehmen, daß er seine Uebersiedelung von Hamburg, weniger wegen der ihm dort zugefügten Kränkungen, als vielmehr deshalb ausführte, um aufs Neue an einer Universität lehren zu können. Es ist daher höchst unwahrscheinlich, daß M. (1702–4) seinen Einfluß auf die Jakobigemeinde angewendet haben sollte, um in seine frühere Stellung zurückzukehren, eine ihm von seinen Gegnern vorgeworfene Beschuldigung, gegen die er sich in mehreren Schriften vertheidigt: vielmehr lassen die im Original in der Greifswalder Universitätsbibliothek vorliegenden Gesuche der Gemeinde, sowie die an M. abgeschickten Deputationen deutlich erkennen, daß man in Hamburg sein Wirken vermißte und ihn zurückberufen wollte. Wenn er keine bestimmte ablehnende Antwort gab, sondern seine Rückkehr „von Gottes Willen“ abhängig machte, so erklärt sich dies dadurch, daß wohl jeder den Anforderungen der Zuneigung und Verehrung in milder Form und ausweichend zu begegnen pflegt. Daß er aber seine neue Stellung in Greifswald zu behalten wünschte, geht aus einem Briefe vom 2. Mai 1702 (Mon. Pom. Univ. F. 226, 233) hervor, in welchem er seine Lage, die Universität und König Karl XII. mit den größten Lobsprüchen preist, sowie aus einem Briefe vom 12. August 1701, in welchem er seinen Schüler Joh. Alb. Fabricius, namentlich wegen dessen Kenntniß der griechischen Sprache, für eine Professur in Greifswald empfiehlt. Letztere Berufung kam zwar nicht zu Stande, doch hatte M. die Freude, den schon oben erwähnten Historiker Palthen neben sich wirken zu sehen und mehrere andere tüchtige Gelehrte berufen zu können. Auch äußerlich war seine Stellung eine sehr glänzende, da er die besondere Gunst Karls XII. genoß, und mit der [106] ersten theologischen Professur die Würden des Präpositus an der Nikolaikirche oder der Stadtsuperintendentur, des Präsidenten des Consistorialgerichts, des Prokanzlers der Universität und des Generalsuperintendenten für Pommern vereinigte. Auch mit seinen Amtsgenossen, den Prof. Jak. Henning, Past. Jak. und Nik. Dassow, Past. Mar, sowie den Geistlichen Joh. Stephani und Th. Pyl an der Nikolaikirche, lebte er in Eintracht und bewirkte (1701) auch des letzteren Ernennung zum außerordentlichen Professor der Theologie. Erst seitdem den genannten Professoren H. Br. Gebhardi und Joh. Georg Pritius im Amte gefolgt waren, welche zu Spener’s Lehre neigten, begann M. seine polemische Thätigkeit gegen dieselben und konnte erst durch Befehl des Generalgouverneurs und Kanzlers der Universität Gr. v. Mellin (1709) dazu bewogen werden, das theologische Decanat an Gebhardi abzutreten. Als Spener (5. Febr. 1705) verstorben war, richtete M. seine Angriffe auch gegen A. H. Francke in Halle, namentlich gegen dessen Aenderungen in Luther’s Bibelübersetzung und gegen die Verbreitung mancher schädlicher schwärmerischer Bücher durch das Hallische Waisenhaus, von denen eines auch in die schwedische Sprache übersetzt war. Wichtiger jedoch als diese Streitschriften ist Mayer’s praktische und historische Wirksamkeit in Greifswald. Ebenso wie in Hamburg predigte er oft und gern und war stets bereit, die durch Krankheit verhinderten Genossen zu vertreten. Noch größer als seine Sorge für die Gemeinde war sein Einfluß auf die Studirenden, deren Zahl sich, seit Mayer’s Berufung, von 30–70 bis zu 80–141 vermehrte. Er übte sie im Predigen und schriftlichen Arbeiten, stellte ihnen seine Bibliothek zur Verfügung und theilte ihnen die wichtigen Nachrichten aus seinem gelehrten Briefwechsel mit. Abgesehen von seinen Vorlesungen, welche fast das ganze theologische Gebiet umfaßten, legte er den Geübteren in dem von ihm gestifteten Seminar, welches er „Consistorium“ benannte, interessante dogmatische und homiletische Fragen (casus) vor, welche von seinen Zuhörern kritisch untersucht wurden und auf deren Bildung und Leben die heilsamste Wirkung äußern mußten. Eine genaue Kenntniß über diese theologischen Disputationen erhalten wir aus den von ihm herausgegebenen „Indices laborum“, in denen er seine kleineren Schriften und die erwähnten Uebungen der Studirenden veröffentlichte, welche Tholuck als einen Act der „Selbstverherrlichung“ bezeichnet, während ein unbefangenes Urtheil darin ein nützliches Unternehmen zur Förderung der Studirenden erkennt. In ähnlicher Weise gab er eine Uebersicht über die von ihm auf den Landessynoden entfaltete Wirksamkeit in seiner Synodologia Pomeranica. Mit Palthen vereinigt, widmete er sich auch dem Studium der pommerschen Geschichte und faßte auch schon den Plan zur Bildung einer gelehrten Gesellschaft, dessen Ausführung aber durch den russischen Krieg verhindert worden zu sein scheint. Seine auf diesem Gebiete veröffentlichten Schriften betreffen u. A. die Universitätsstifter Herzog Wartislaw IX. und Dr. H. Rubenow, Herzog Bogislaw XIV., den Reformator Joh. Bugenhagen, die Würde des Prokanzlers und Rectors, sowie namhafte Personen der Kirchengeschichte. Auch gab er manche seiner Leichenpredigten und diejenigen Reden heraus, welche er zur Feier des Königs Karl XII. hielt, welchem er auch, nachdem dessen Unternehmungen (1709) einen unglücklichen Erfolg hatten, mit gleicher Begeisterung ergeben blieb, und ihn auch gegen die ihm wegen seines Bündnisses mit den Türken gemachten Vorwürfe vertheidigte. Seine letzte Predigt, mit welcher er einen seiner Lieblingsschüler, M. Peter Westphal, am 24. Januar 1712 als Archidiakonus der Nikolaikirche einführte, „Gedenk’s Greifswald, oder die traurigen Einweihungen der Priester bei diesem Pom. Elend“ ist abgedruckt in der Predigten-Sammlung „Hamburgischer Sabbath“, herausg. von Neumeister. Andere Sammelwerke Mayer’s [107] sind „Museum ministri ecclesiae“ und „Bibliotheca biblica“, sowie das Hamburger Gesangbuch (1700), in welches auch zwei von M. gedichtete Abendmahlslieder aufgenommen sind. Seine Verdienste als Redner belohnte Kaiser Leopold I. (1699), in Anerkennung der ihm bei der Huldigung seines Sohnes Joseph I. gewidmeten Festschrift, durch die Würde eines Comes Palatinus. Auch die Könige Friedrich IV. von Dänemark und Friedrich August von Polen bezeugten ihm ihre Hochachtung dadurch, daß sie ihn, als sie mit ihren Truppen (1711) Greifswald besetzten, besuchten und seine Sammlungen betrachteten; M. aber ermahnte beide Fürsten mit sittlichem Ernst, Pommern zu schonen, während er zugleich die Prediger aufforderte, in ihren Aemtern trotz der Kriegsdrangsale auszuharren. Seine unerschrockene Rede blieb auch nicht ohne Erfolg auf die Monarchen, und vielleicht ist die Schonung Anclams vor der Abbrennung durch die Russen, welche der dänische Admiral Carlson mit Aufopferung seines Lebens (1. April 1713) erreichte, jenem Fürworte Mayer’s beim König Friedrich IV. zu verdanken. Ihm selbst aber war es bestimmt, durch diesen Krieg und im Kampf für den von ihm verehrten König Karl XII., ebenso streitbar, wie er seine Laufbahn begonnen, auch von ihr zu scheiden. Als nämlich Peter der Große und August von Polen die Nikolaikirche zu besuchen wünschten, erhielt M. von dem russischen General Buck (25. Januar 1712) den Befehl, das Kirchengebet, welches in sehr verletzenden Worten die Vertreibung des Feindes erflehte, nicht abzulesen. Als M. sich nun mit gewohnter Hartnäckigkeit weigerte, dieser Weisung zu folgen, und demgemäß mit Zwangsmaßregeln bedroht wurde. erlitt der damals schon 62jährige Mann, dessen Gesundheit aber durch die unermüdliche Arbeit und die ihn umgebenden Kriegsunruhen mehr, als durch die Zahl der Jahre, geschwächt sein mochte, einen Schlaganfall. In Folge dessen legte er sämmtliche Aemter nieder, worüber er sich in zwei Schreiben an den König und die Regierung (13. und 26. Januar 1712) entschuldigte, und begab sich nach Stettin, wo er am 30. März 1712 an wiederholtem Schlagfluß starb, und in der Marienkirche bestattet wurde.
Sein älterer Sohn Joh. Friedrich M. (geb. 1678) war Capitän in schwedischen Diensten und gerieth in russische Gefangenschaft, der jüngere Sohn Abraham M. (geb. 1684) und vermählt mit Barb. Kath. Balthasar, war (1716–26) Prof. der Medicin in Greifswald. Derselbe ließ die werthvolle Bibliothek seiner Vaters, im Umfange von 18 000 Bänden, nachdem sie aus den Händen des Königs von Polen, der Russen und Friedrichs I. von Preußen, welche dieselbe abwechselnd als Beute mit Beschlag belegten, gerettet war, durch seinen Schwager, den späteren Generalsuperintendenten Jak. Heinr. Balthasar (s. d. A.) katalogisiren, und dann in Berlin nebst einem Theil der Sammlungen für 8355 Thlr. verkaufen, wobei jedoch, durch Reisen, Herstellung des Katalogs, und in Berlin zur Auslösung der Bücher gegebene „Discretions-Gelder“, 3034 Thlr. Kosten entstanden. Die nicht verkauften Handschriften, Bücher, Gemälde und Pretiosen, u. A. der im Renaissancestil gearbeitete silberne vergoldete Becher, welchen die Universität Wittenberg (27. Juni 1525) M. Luther als Brautgeschenk verehrte, vererbten sich auf Mayer’s Enkelin, die Gattin des Professors Georg Brockmann (s. d. A.) und kamen später theils in den Besitz des akad. Künstler Dr. Quistorp (s. d. A.), theils an die Universitätsbibliothek, theilweis vererbten sie sich auf die Familie Pyl. Mayer’s Porträt befindet sich in der Nikolaikirche und der Universität zu Greifswald, sowie im Kupferstich vor dem Katalog seiner Bücher und in der Schrift „Gespräche im Reiche der Todten zwischen Joh. Friedrich Mayer und Joh. Wilh. Petersen“, 1732. Eine Abbildung des Lutherbechers, gezeichnet von Gladrow, gestochen von Meno Haas, veröffentlichte Biederstedt im Jahre 1817.
- [108] Handschriften und Briefe aus Mayer’s Nachlaß auf der Univ.-Bibliothek und im Besitze des Prof. Pyl in Greifswald. Joh. Lembke, Prog. rect. ad exsequias Joh. Abr. Mayer 1726 (Vit. Pom. Vol. XXV); Joh. Heinr. Balthasar, Samml. z. Pom. Kirchenhistorie II, 1725, p. 817; Verm. Samml. v. gel. Sachen od. Greifsw. Wochenblatt, 1744, p. 55; Augustin Balthasar, Von den Landesgesetzen, 1740, p. 65; Pyl, Aug. Balthasar’s Leben, Pom. Gesch. Denkm. V, 1875, p. 10–18, 34–44; Dähnert, Pom. Bibl. II, 405–535, III, 41–93; Biederstedt, Nachr. v. Leb. u. Schriften Neuvorpom. Gel. 1824, p. IX, 116–127; Beitr. z. Gesch. der Kirchen u. Prediger IV, 1819, p. 107–110; Bohlen, Gesch. des Geschl. Krassow I, p. 114; Kosegarten, Gesch. d. Univ. Greifsw. I, 273–283; Jöcher, Gel. Lexikon, entnommen aus Moller, Cimbria litterata u. den Unschuldigen Nachrichten; Wallenius, De fama et meritis Joh. Frid. Mayeri, 1795; Robbe, Stammbaum der Fam. Mart. Luther’s, 1856, p. 13; Erdmann Neumeister, Vorrede zum Hamb. Sabbath, 1717; Erdmann, Lebensbeschr. der Wittenbergischen Theologen; Tholuck, Geist der lutherischen Theologen Wittenbergs, 1852, p. 234; Geffcken, Ueber die theolog. Responsa; Joh. Friedr. Mayer als Prediger (Zeitschr. f. Hamb. Gesch. I, 1841, p. 249, 567); Geffcken, Balth. Bekker u. Joh. Winckler (Ztschr. f. Hamb. Gesch. II, 1847, p. 425); Geffcken, Der erste Streit über Zulässigkeit des Schauspiels; Hamburgische Zustände am Ende des 17. Jahrhunderts (Zeitschr. f. Hamb. Gesch. III, 1851, p. 1, 597); Geffcken, Joh. Winckler u. die Hamb. Kirche, Hamb. 1861; Heinr. Schmid, Prof. in Erlangen, Gesch. des Pietismus, 1863; Beuthner, Hamb. Gelehrten-Lexikon; Karl Bertheau in Herzog und Plitt, Real-Encyklopädie der Prot. Kirche II. Aufl. s. v. Horb, Mayer, Winckler; Lexikon Hamb. Schriftsteller, Hamb. 1870, B. V, p. 89–164; Aug. Balthasar’s Geneal. Samml. Vitae Pomeranorum (Vol XXV), a. d. Gr. Univ. Bibliothek enth., s. v. Mayer, zahlreiche Gratulatorien an denselben.[1]
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 108. Z. 28. Vgl. noch: E. E. F. Daimer, Samml. etc. aus der Zeit und dem Leben des Dr. Albr. Joachim v. Krakewitz. Stralsund 1862, S. 22. [Bd. 21, S. 797]