Wetherspoon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
J D Wetherspoon plc
Rechtsform plc
ISIN GB0001638955
Gründung 1979
Sitz Watford (Hertfordshire)
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Leitung Tim Martin (Chairman)
John Hutson (CEO)
Mitarbeiterzahl 43 219 (2020)[1]
Umsatz 1,262 Mrd. £ (2020)[1]
Branche Systemgastronomie
Website www.jdwetherspoon.com
Stand: 2020
The Rochester Castle, Stoke Newington

Wetherspoon (J D Wetherspoon plc, oft auch Wetherspoons genannt) ist eine 1979 gegründete britische Pub-Kette, zu der auch einige Hotels gehören. Das Unternehmen mit Sitz in Watford in der Grafschaft Hertfordshire ist an der Londoner Börse gelistet und Teil des FTSE 250 Index.

Tim Martin übernahm 1979 einen Pub in der Colney Hatch Lane im Norden Londons und benannte ihn um in Wetherspoon’s.[2] Tim Martin kam in seiner Jugend mit seinen Eltern weit herum, er besuchte 11 Schulen in Nordirland und Neuseeland. Zu dem Namen „Wetherspoon“ wurde er durch einen Lehrer dieses Namens inspiriert, der seine Klasse nicht in den Griff bekam.[3] Die Buchstaben „J D“ sind durch Jefferson Davis „Boss“ Hogg inspiriert, einen Charakter der US-amerikanischen Fernsehserie Ein Duke kommt selten allein, dessen Rufname eben „JD“ ist.[4]

1992 ging das Unternehmen an die Börse.[5] Tim Martin hält heute noch 27,4 % der Anteile (Stand 2020).[1] Im Jahr 1996 werden die ersten Pubs außerhalb Englands in Wales (Newport) und Schottland (Glasgow) eröffnet, Nordirland folgt im Jahr 2000.[5] Häufig kauft das Unternehmen bestehende Gebäude wie Kinos oder Bankhäuser auf und wandelt sie in Pubs um.

Seit 2002 wird in allen 600 Pubs, die mittlerweile zu Wetherspoon gehörten, auch Frühstück angeboten. Im Jahr 2014 expandiert das Unternehmen nach Irland.

Heute gehören zu der Kette 872 Pubs (Stand: 2020) und 54 Hotels (Stand: 2019).[1][6]

Tim Martin hat immer vehement gegen die Einführung des Euro gekämpft. In den Wetherspoon-Pubs hängte er „save the pound“-Poster auf.[7] 2016 unterstützte er aktiv die „Vote Leave“-Kampagne beim Brexit-Referendum[8] und verteilte Presseberichten zufolge 1,9 Millionen Bierdeckel mit Werbeslogans für den Brexit in den Pubs.[9] 2018 kündigte Martin an, deutsche Sorten Bier und Sekt aus dem Angebot zu nehmen.[10]

Im Jahr 2018 löschte das Unternehmen alle seine Auftritte in den Sozialen Medien.[11]

Verschiedene Getränke und Gerichte werden den ganzen Tag angeboten. Eigenen Angaben zufolge ist Wetherspoon auf den britischen Inseln der einzige große Pubkettenbetreiber mit ganztägigem Speiseangebot einschließlich Frühstück.[12] Der Schwerpunkt des Angebots liegt auf niedrigpreisigen Speisen und Getränken.[13]

Wetherspoon gibt auch ein eigenes Magazin namens Wetherspoon News heraus, das neben Berichten über das Unternehmen auch politische Stellungnahmen und weitere Inhalte enthält und laut Unternehmensangaben eine Auflage von 350.000 Exemplaren hat.[14]

In den Pubs der Kette war es in der Anfangszeit üblich, Getränke und Essen direkt an der Theke zu bestellen und zu bezahlen. Die Getränke konnten direkt mitgenommen werden, das Essen wurde an den Tisch geliefert, dessen Nummer man bei der Bestellung angegeben hatte.

Mitte 2017 führte das Unternehmen ein smartphone-basiertes Bestellsystem (iOS, Android) an. Hierbei installiert der Kunde eine App, mit der nach Eingabe der Tischnummer die Bestellung durchgeführt werden kann. Der Bezahlvorgang ist in die Anwendung integriert und kann über Kreditkarte oder PayPal erfolgen.[15]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d ANNUAL REPORT AND FINANCIAL STATEMENTS 2020. (PDF) J D Whetherspoons plc, 15. Oktober 2020, abgerufen am 30. Mai 2021 (englisch).
  2. Refurb for Tim Martin's first outlet. Morning Advertiser, 1. September 2005, abgerufen am 12. Juli 2016 (englisch).
  3. Nigel Popham: The real pub landlord. The Guardian, 3. März 2002, abgerufen am 12. Juli 2016 (englisch).
  4. Ed Cumming: How Britain fell for Wetherspoon’s. In: The Guardian vom 6. August 2017, abgerufen am 14. April 2024.
  5. a b Our History. In: Unternehmenswebsite. Wetherspoon, 2015, abgerufen am 12. Juli 2016 (englisch).
  6. About Our Hotels. In: Unternehmenswebsite. Wetherspoon, abgerufen am 24. Mai 2019 (englisch).
  7. Andrew Clark: Single minded: yes. Single currency: no way. The Guardian, 5. Januar 2002, abgerufen am 12. Juli 2016 (englisch).
  8. 250 business leaders back Vote Leave, as new poll shows EU stops entrepreneurs creating jobs. Vote Leave, 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2016; abgerufen am 12. Juli 2016 (englisch).
  9. Sean Farrell: JD Wetherspoon may have breached law over 1.9m Brexit beer mats. In: The Guardian vom 27. Oktober 2019, abgerufen am 14. April 2024.
  10. Privatkrieg gegen die EU: Brite schmeißt deutsches Bier aus 900 Kneipen - Wirtschafts-News. In: Focus Online. 14. Juni 2018, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  11. Sophie Smith: JD Wetherspoon closes all of its social media accounts with immediate effect. In: The Daily Telegraph vom 16. April 2018, abgerufen am 14. April 2024.
  12. Wetherspoon toasts record sales. BBC News, 11. September 2009, abgerufen am 12. Juli 2016 (englisch).
  13. Olivia Marshall: People are only just realising why Wetherspoons prices are so cheap. In: The Sun vom 26. Mai 2023, abgerufen am 14. April 2024.
  14. Mark Di Stefano: Wetherspoons Has Its Own News Magazine And It's Just Ripping Off Entire Columns From Other Newspapers. In: BuzzFeed News vom 18. Januar 2019, abgerufen am 14. April 2024.
  15. Andrew Griffin: Wetherspoons may have just changed pubs forever. In: The Independent (online). 10. März 2017, abgerufen am 28. Juli 2019 (englisch).