Wahlbezirk Böhmen 86
Wahlbezirk Böhmen 86 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Böhmen |
Wahlkreisnummer | 86 |
Typ | Städtewahlkreis |
Region | Komotau, Oberdorf, Preßnitz etc. |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Böhmen 86 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 86 umfasste die Städte Komotau, Oberdorf, Preßnitz, Weipert und Sebastiansberg.[1] Aus den beiden Reichsratswahlen 1907 und 1911 ging jeweils Raphael Pacher von der Deutschradikalen Partei als Sieger hervor.
Wahlergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reichsratswahl 1907
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.
Erster Wahlgang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Prozent |
---|---|---|---|
Raphael Pacher | Freialldeutsche Partei | 3309 | 49,7 % |
Robert Hoinkes | Sozialdemokratische Partei | 2734 | 41,1 % |
Anton Jerabek | Christlichsoziale Partei | 561 | 8,4 % |
Sonstige Parteien | 24 | 0,4 % | |
Wahlberechtigte: 7928, Ungültige Stimmen: 32, Wahlbeteiligung: 84,0 % |
Stichwahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Prozent |
---|---|---|---|
Raphael Pacher | Freialldeutsche Partei | 4038 | 58,9 % |
Robert Hoinkes | Sozialdemokratische Partei | 2812 | 41,1 % |
Wahlberechtigte: 7921, Ungültige Stimmen: 83, Wahlbeteiligung: 87,5 % |
Reichsratswahl 1911
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] durchgeführt. Die 20. Juni 1911 abgehaltenen Stichwahlen entfielen für den Wahlkreis auf Grund der absoluten Mehrheit im ersten Wahlgang.
Erster Wahlgang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Prozent |
---|---|---|---|
Raphael Pacher | Deutschradikale Partei | 3722 | 51,4 % |
Karl Czermak | Sozialdemokratische Partei | 3091 | 42,7 % |
Anton Gangerle | Christlichsoziale Partei | 371 | 5,1 % |
Sonstige Parteien | 55 | 0,8 % | |
Wahlberechtigte: 8822, Ungültige Stimmen: 73, Wahlbeteiligung: 82,9 % |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).
- ↑ Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907 - 1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911 - 1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911