Via Clodia
Als Via Clodia wird eine Römerstraße bezeichnet, die von Rom aus über Clusium (Chiusi), Arretium (Arezzo), Florentia (Florenz), Luca (Lucca) nach Luna führte und dort Anschluss an die Via Aurelia bzw. Via Aemilia Scauri nach Genua fand.
Ursprünglich gab es unter diesem Namen wohl nur zwei Teilstücke:
1. eine Straße, die in Rom begann, auf ihren ersten 20 Kilometern mit der Via Cassia identisch war und dann nach Nordnordwest abzweigte, an der Westseite des Braccianosees (Lacus Sabatinus) vorbei nach Forum Clodii und Blera führte, und dort in eine weiter nicht überlieferte Straße mündete. Diese Straße entspricht heute im Wesentlichen der Via Braccianense Claudia.
2. eine Straße, die die Fortsetzung der Via Cassia war, die von Rom bis Clusium ging, und die den oben genannten Verlauf bis Luni hatte.
In der Kaiserzeit wurde die Strecke zwischen diesen beiden Stücken dann offenbar ebenfalls als Via Clodia bezeichnet, den bisherigen Namen Via Cassia verdrängend.
Die Via Clodia wird oft mit der Via Claudia verwechselt, die vermutlich eine Vorgängerin der Via Flaminia war.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tabula Peutingeriana 4,1, 5,1 und 5,5
- Itinerarium Antonini 284,6ff.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Clodia via. In: Der Kleine Pauly.
- Marta Giacobelli: Via Clodia (Antiche strade: Lazio). Istituto poligrafico e Zecca dello Stato, Rom 1991, ISBN 88-240-0212-9.
- Christian Hülsen: Clodia via. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,1, Stuttgart 1900, Sp. 63 f.
- Heinrich Nissen: Italienische Landeskunde. Band 2, S. 353.
- Eduardo Martinori: Via Cassia e su deviazioni Via Clodia, Via trionfale, Via annia, Via Traiana nova, Via Amerina. 1930, 1711ff
- K. Miller: Itineraria Romana. 1916, 295f.
- Stefania Quilici Gigli: La via Clodia nel territorio di Blera (= Passeggiate nel Lazio. Band 5). Bulzoni, Rom 1978.