Verna
Verna Gemeinde Frielendorf
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Koordinaten: | 51° 0′ N, 9° 20′ O |
Höhe: | 211 m |
Fläche: | 8,03 km²[1] |
Einwohner: | 742 (31. Dez. 2017) HW NW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 92 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 34621 |
Vorwahl: | 05684 |
Verna ist ein Ortsteil der Gemeinde Frielendorf im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verna liegt etwa 2,5 km nordnordöstlich des Hauptortes am Nordwestrand des Knüllgebirges und grenzt direkt an das südlich gelegene Allendorf. Durchflossen wird es vom Efze-Zufluss Ohebach. Südöstlich vorbei am Dorf verläuft die Bundesstraße 254, von der im Süden die Landesstraße 3148 abzweigt und nach Norden durch Allendorf und Verna führt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Verna erfolgte unter dem Namen Firne im Breviarium Sancti Lulli der Abtei Hersfeld. Sie wird in die Zeit 775–786 datiert.[1] Die Ableitung erfolgt aus einem zwischen 802 und 815 zusammengestellten Verzeichnis des zur Zeit des Erzbischofs Lul an das Kloster Hersfeld geschenkten Grundbesitzes. Verna wird im Breviarium mit folgenden Worten erwähnt: "IN PAGO HASSORUM IN VILLA FIRNE" (im Hessengau im Ort Verna). Dabei handelt es sich um Grundbesitz, der am 5. Januar 775 mit der Übergabe des Klosters Hersfeld an Karl den Großen erfolgte.[3] Die Schreibweise des Ortsnamens erscheint in historischen Dokumenten im Laufe der Jahrhunderte in vielfach abgewandelter Form: Firne (um 800), Ferene, Ferena, Verne (9. Jahrhundert), Virne (1197), Veirne (1230), Wirnawe (1257), Werne (1272), Verny (1371), Ffernne (1462), Ferna (1501), Fernna (1534), Ferna (1548), Verna (1575/85), Fern (1618).[1]
Zum 1. Januar 1974 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz die beiden Großgemeinden Frielendorf und Grenzebach (das sich am 31. Januar 1971 aus den Gemeinden Leimsfeld, Obergrenzebach und Schönborn gebildet hatte) mit den bisher selbständig gebliebenen Gemeinden Allendorf, Großropperhausen, Leuderode, Spieskappel und Verna zu einer wiederum neuen Großgemeinde Frielendorf zusammengeschlossen. Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Frielendorf.[4][1][5] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Frielendorf wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Verna 693 Einwohner. Darunter waren 9 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 114 Einwohner unter 18 Jahren, 270 zwischen 18 und 49, 162 zwischen 50 und 64 und 144 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 309 Haushalten. Davon waren 87 Singlehaushalte, 81 Paare ohne Kinder und 102 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 60 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 195 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• um 1490: | 13 wehrhafte Männer (7 Pflüge) |
• 1537: | 9 Hübner, 11 Köttner, 20 Beisassen |
• 1575/85: | 52 Hausgesesse |
• 1639: | 17 verheiratete, ein lediger, ein verwitweter Hausgesesse |
• 1681: | 22 Hausgesesse, zwei Ausschuss, ein Junggeselle |
• 1742/47: | 68 Häuser bzw. Hausgesesse |
Verna: Einwohnerzahlen von 1768 bis 2017 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1768 | 345 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 547 | |||
1840 | 603 | |||
1846 | 638 | |||
1852 | 632 | |||
1858 | 611 | |||
1864 | 597 | |||
1871 | 574 | |||
1875 | 604 | |||
1885 | 583 | |||
1895 | 606 | |||
1905 | 576 | |||
1910 | 576 | |||
1925 | 892 | |||
1939 | 1.064 | |||
1946 | 1.468 | |||
1950 | 1.517 | |||
1956 | 1.395 | |||
1961 | 1.384 | |||
1967 | 1.518 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 693 | |||
2017 | 742 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Frielendorf[2], Zensus 2011[7] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1861: | 596 evangelisch-reformierte, zwei katholische Einwohner. |
• 1885: | 583 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 1263 evangelische (= 91,23 %), 107 katholische (= 7,73 %) Einwohner |
Historische Erwerbstätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1961 | Erwerbspersonen: 135 Land- und Forstwirtschaft, 340 Produzierendes Gewerbe, 41 Handel und Verkehr, 42 Dienstleistungen und Sonstiges |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Verna besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Verna) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern.[6] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Verna 62,9 %. Alle Kandidaten gehörten der „Ortsliste Verna“ an.[8] Der Ortsbeirat wählte Volker Vaupel zum Ortsvorsteher.[9]
Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude im Ort siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Verna.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Verna nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Verna. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteile In: Webauftritt der Gemeinde Frielendorf.
- Verna, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Verna, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 29. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ a b Zahlen und Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Frielendorf, archiviert vom am 23. März 2018 .
- ↑ Chronik von Verna aus dem Jahr 1987.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411–413 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 91 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Frielendorf, abgerufen im März 2023.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 88, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020; abgerufen im Februar 2023.
- ↑ Ortsbeiratswahl Verna. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
- ↑ Ortsbeirat Verna. In: Webauftritt. SPD Frielendorf, abgerufen im Mai 2023.