Vereinsmühle (Weimar)
Die Vereinsmühle in Weimar, eine ehemalige Wassermühle an der Ilm am Ende des Kirschberges mit Hausnummer 36 wird heute als Wohnraum genutzt.
Um 1375 wurde sie erstmals erwähnt als Walkmul der Wollinwebir, also Walkmühle der Wollweber. Diese wurde 1613 Opfer der verheerenden Thüringer Sintflut. Der um 1735 bis um 1745 geschaffene Neubau wurde als Pulvermühle betrieben, der eine Explosion ein Ende setzte. Der 1845 als Getreidemühle errichtete Fachwerkbau besteht bis heute. Der lange Mühlgraben zweigt kurz vor dem Wehr ab, um nahe der Sechsbogenbrücke[1] in die Ilm zu münden. Den Namen der in längeren Phasen auch ungenutzten Vereinsmühle prägte der von Weimarer Bäckermeistern gegründete Mühlenbauverein. Ab 1887 erfolgte die Umrüstung auf Dampfbetrieb, ab 1930 ging man auf Gas- und Dieselbetrieb über. Die Stilllegung erfolgte 1960.[2][3][4] Einer Akte im Stadtarchiv Weimar zufolge hatte 1895 der Besitzer der Vereinsmühle Paul Rud. Drosihn einen Steg über die Ilm anlegen lassen.[5] Gegen den Mühlenbesitzer sind dem Aktenbestand zufolge auch Schadensersatzklagen durch die Stadt Weimar erhoben worden u. a. für einen Hydranten, die im Weimarer Stadtarchiv sich ebenfalls erhalten haben.[6]
Die Vereinsmühle steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale). Das gilt auch für die Villa Drosihn mit der Hausnummer 35, die nach dem einstigen Mühlenbesitzer Paul Rud. Drosihn benannt ist.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- https://architekten-thueringen.de/aft/projekte/p/vereinsmuehle_in_weimar-512.html
- https://www.thueringer-allgemeine.de/leben/vermischtes/article232004117/Denkmal-am-Ilmwehr-mit-langer-Historie.html
Koordinaten: 50° 59′ 14,4″ N, 11° 20′ 18″ O
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zu den Einzelheiten dieser Brücke: Hannelore Henze: Streifzüge durch das alte Weimar, unter Mitarbeit von Ilse-Sibylle Stapff, Weimar 2004, S. 32. ISBN 978-3-86160-156-2, Kap. Weimarer Mühlen, S. 28 f.
- ↑ Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Bd. 1). Hrsg. von der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH durch Axel Stefek. Weimar 2016, S. 115.
- ↑ Art. Vereinsmühle, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 467.
- ↑ Hannelore Henze: Streifzüge durch das alte Weimar, unter Mitarbeit von Ilse-Sibylle Stapff, Weimar 2004, S. 32. ISBN 978-3-86160-156-2, Kap. Weimarer Mühlen, S. 30 ff. Hier S. 31.
- ↑ https://www.archive-in-thueringen.de/de/findbuch/view/bestand/6725?searchphrase=P. Drosihn
- ↑ https://www.archive-in-thueringen.de/de/findbuch/view/bestand/6725/systematik/31889/archivgut/646445/searchall/Drosihn