Urspringen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 54′ N, 9° 40′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Main-Spessart | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Marktheidenfeld | |
Höhe: | 270 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,99 km2 | |
Einwohner: | 1420 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 79 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97857 | |
Vorwahl: | 09396 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 193 | |
Gemeindegliederung: | 1 Gemeindeteil | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstraße 7 97857 Urspringen | |
Website: | www.urspringen.de | |
Erster Bürgermeister: | Volker Hemrich (Urspringer Einheitsliste) | |
Lage der Gemeinde Urspringen im Landkreis Main-Spessart | ||
Urspringen ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Urspringen liegt in der Region Würzburg. Es gibt nur einen Gemeindeteil und die Gemarkung Urspringen.[2]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem Namen Urspringen liegt laut von Reitzenstein eine Pluralform des mittelhochdeutschen Wortes ursprinc zugrunde.[3] Dies bezieht sich auf die Quellen des Grummibaches, der im Ort entspringt und in den Karbach mündet.
Frühere Schreibweisen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[3]
- 1159 Urspringen
- 1317 Vrspringen
- 1376 Vrspringe
- 1456 Ursprungen
- 1457 Urspringen
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Siedlungsname wird im Jahre 1159 erstmals in einer Urkunde als „Urspringen“ bezeugt. Das ehemalige Amt der Grafschaft Castell, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag, fiel nach der Mediatisierung (1806) schließlich 1810 durch Grenzbereinigungen an das Großherzogtum Würzburg, mit dem es 1814 endgültig zu Bayern kam. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1159 auf 1382 um 223 Einwohner bzw. um 19,2 %.
- 1910: 991 Einwohner (Volkszählung vom 1. Dezember 1910)
- 1961: 1065 Einwohner
- 1970: 1168 Einwohner
- 1987: 1160 Einwohner
- 1991: 1198 Einwohner
- 1995: 1254 Einwohner
- 2000: 1293 Einwohner
- 2005: 1313 Einwohner
- 2010: 1356 Einwohner
- 2015: 1344 Einwohner
- 2020: 1429 Einwohner
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Volker Hemrich (nominiert von der Urspringer Einheitsliste); er wurde am 15. März 2020 mit 91,5 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt. Der Vorgänger war Heinz Nätscher (Freie Wähler).[4]
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 wurde nur der Wahlvorschlag der Urspringer Einheitsliste eingereicht, auf den 99,35 % der Stimmen entfielen und deren Bewerber nach der Stimmenmehrheit die zwölf Mandate erhielten.[5] Die Kommunalwahlen 2002, 2008 und 2014 hatten zu folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat geführt:
2002 | 2008 | 2014 | |
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CSU/Bürgerblock | 5 | 6 | 6 |
Freie Wähler | 7 | 6 | 5 |
Alternative für Urspringen | - | - | 1 |
gesamt | 12 | 12 | 12 |
Kontroverse um Windkraftanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Umgang der Gemeinde mit der Windkraft war Thema einer ARD-Fernsehsendung aus der Reihe „Exklusiv im Ersten“ die am 1. August 2016 ausgestrahlt wurde.[6] Unter dem Titel „Der Kampf um die Windräder“ zeigten Claudia Butter und Achim Reinhardt Aufnahmen der Urspringer Windkraftanlagen und wollten in der Sendung nachgewiesen haben, dass Mitglieder des Gemeinderats persönliche Vorteile aus der Errichtung des Windparks gezogen hätten.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Gespalten durch einen schmalen silbernen Wellenpfahl; vorne in Rot ein silbernes Widderhorn, hinten geviert von Rot und Silber“[7] | |
Wappenbegründung: Der Wellenpfahl steht als Bach-Ursprung redend für den Ortsnamen. Um 1730 besaßen die Grafen von Castell die Vogtei über Urspringen, mit der die Voit von Rieneck belehnt waren. Daran erinnern die Vierung von Rot und Silber, das Wappen der Grafen von Castell, sowie das Widderhorn aus dem Wappen der Voit von Rieneck.[8]
Wappenführung seit 1970 |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 48 und im Bereich Handel und Verkehr 34 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 13 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 709. Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe gab es je einen Betrieb. Im Jahr 2016 bestanden zudem 16 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 1135 ha (Stand 2016), davon waren 1105 ha Ackerfläche und 33 ha Dauergrünfläche.[9]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):
- Kindergärten: ein Kindergarten mit 81 Plätzen und 65 Kindern in zwei Regelgruppen und einer Kleinkindgruppe[9]
- Schulen: eine Grundschule 1.–4. Klasse mit 74 Schülern[9]
- Gedenk- und Dokumentationsstätte für die Geschichte der Juden des Landkreises Main-Spessart in der ehemaligen Synagoge des Ortes, an deren frühere Bestimmung eine Gedenktafel erinnert[10]
Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Hasenfuß (* 28. Juni 1901 in Karbach; † 31. Oktober 1983 ebenda) war katholischer Geistlicher und Theologieprofessor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Vogt (* 18. Februar 1884, † 7. März 1967), SS-Standartenführer im SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Urspringen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. April 2021.
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 228 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Roland Pleier: CSU in Urspringen gestärkt. In: mainpost.de. 17. März 2014, abgerufen am 2. März 2024.
- ↑ Gemeinderatswahl 2020, abgerufen am 3. Juli 2020
- ↑ In der ARD-Mediathek bis 3. August 2017 abrufbar: Archivierte Kopie ( des vom 29. November 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ Eintrag zum Wappen von Urspringen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Eintrag zum Wappen von Urspringen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ a b c Gemeinde Urspringen 09677193 Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. In: Statistik kommunal 2019. Bayerisches Landesamt für Statistik, 31. Januar 2022, abgerufen am 26. Juli 2022 (deutsch).
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 196