Tiberius Claudius Pompeianus
Tiberius Claudius Pompeianus war ein römischer Politiker, Senator und Schwiegersohn des Kaisers Mark Aurel.
Pompeianus stammte aus Antiochia in Syrien und war Sohn eines Ritters namens Claudius Quintianus. Pompeianus’ Beamtenlaufbahn vor seinem ersten (Suffekt-)Konsulat ist unbekannt. Durch Militärdiplome,[1] die auf den 23. August 162 datiert sind, ist belegt, dass er 162 zusammen mit Tiberius Claudius Paullinus Suffektkonsul war.[2] Danach war er, wahrscheinlich von 164 bis ungefähr 167, Legat von Niederpannonien; er ist als Statthalter durch zwei Diplome,[1] von denen eines auf den 5. Mai 167 datiert ist, bezeugt.[2] Da Kaiser Mark Aurel ihn sehr bald als seinen engsten militärischen Berater heranzog, woran sich bis ans Lebensende Mark Aurels nichts änderte, muss Pompeianus schon vor der Übernahme der Statthalterschaft in Niederpannonien sein militärisches Können unter Beweis gestellt haben.
Nach dem Tode des Lucius Verus im Jahr 169 heiratete Pompeianus dessen Witwe Lucilla, die Tochter Mark Aurels. Im Jahr 173 wurde Pompeianus ordentlicher Konsul.[3] Als Generalstabschef Mark Aurels während des Markomannenkrieges führte Pompeianus das imperium an der Donau.
Seinem Rat, den Markomannenkrieg fortzusetzen, folgte der neue Kaiser Commodus nicht.[4] Trotz der Hinrichtung Lucillas und seines Verwandten (Neffen?) Tiberius Claudius Pompeianus Quintianus, die ein Attentat auf Commodus geplant hatten, schonte der Kaiser Pompeianus.[5] Pompeianus lehnte nach dem Tod des Commodus die ihm angebotene Kaiserwürde ab, ebenso die ihm von Didius Iulianus angetragene Mitherrschaft.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Hanslik: Claudius II. 43. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 1218 f.
- Werner Eck, Andreas Pangerl: Eine neue Bürgerrechtskonstitution für die Truppen von Pannonia Inferior aus dem Jahr 162 mit einem neuen Konsulnpaar. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 173 (2010), S. 223–233 (Online).
- Prosopographia Imperii Romani (PIR) ² C 973.
- Edmund Groag: Claudius 282. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 2843–2845.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Militärdiplome der Jahre 162 (RMD 1, 67, ZPE-173-223, ZPE-211-215) und 167 (CIL 16, 123, RMD 3, 181).
- ↑ a b Werner Eck, Andreas Pangerl, Eine neue Bürgerrechtskonstitution, S. 228–229.
- ↑ CIL 3, 6176, CIL 3, 3116.
- ↑ Herodian, Römische Geschichte 1,6,4–7.
- ↑ Cassius Dio, Römische Geschichte 72,4,2.
Personendaten | |
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NAME | Claudius Pompeianus, Tiberius |
ALTERNATIVNAMEN | Pompeianus, Tiberius Claudius |
KURZBESCHREIBUNG | römischer Konsul 173 und Militär |
GEBURTSDATUM | vor 162 |
GEBURTSORT | Antiochia, Syrien |
STERBEDATUM | nach 173 |