Thomas Eisner
Thomas Eisner (* 25. Juni 1929 in Berlin; † 25. März 2011 in Ithaca, New York, Vereinigte Staaten) war ein US-amerikanischer Entomologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da Eisners Vater, der Chemiker Hans Eisner, Jude war, verließ die Familie 1933 Deutschland und gelangte nach Aufenthalten in Spanien, Frankreich und Uruguay schließlich 1947 nach New York City. An der Harvard University, an der er Biologie studierte, lernte er Edward O. Wilson kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Er wurde 1955 promoviert. Ab 1957 war er an der Cornell University in Ithaca tätig, wo er Professor wurde. Als Freund Carl Gans’ stand er auch mit diesem in enger Verbindung.
Eisner war seit 1952 verheiratet und hatte drei Töchter. Er starb infolge der Parkinson-Krankheit.
Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eisner erforschte vor allem, wie Insekten und andere Gliederfüßer chemische Stoffe zur Kommunikation und zur Verteidigung einsetzen. So beschäftigte er sich mit dem Bombardierkäfer, der zur Selbstverteidigung ätzende und übelriechende Gase zielgerichtet ausstoßen kann, sowie mit der Rolle von Duftstoffen bei der Paarung des Schmetterlings Danaus gilippus.
Gemeinsam mit Jerrold Meinwald gilt Eisner als Vater des Forschungsgebietes Chemische Ökologie. Er war Mitglied der National Academy of Sciences. 1969 wurde Eisner in die American Academy of Arts and Sciences gewählt,[1] seit 1986 war er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina[2] sowie der American Philosophical Society.[3] 1994 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Academia Europaea gewählt.[4] 1997 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Royal Society aufgenommen.[5] 2008 erhielt er den John J. Carty Award.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Bert Hölldobler & Martin Lindauer: Chemische Ökologie, Territorialität, gegenseitige Verständigung. Fischer, Stuttgart/New York 1986, ISBN 3-437-30524-7.
- Chemical ecology. The chemistry of biotic interaction. 1995, ISBN 0-309-05281-5.
- For love of insects. 2003, ISBN 0-674-01181-3.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jerrold Meinwald: Thomas Eisner (1929–2011). In: Science, Band 332, 2011, S. 549, doi:10.1126/science.1206758
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Thomas Eisner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thomas Eisner. In: Daily Telegraph. 11. April 2011
- Kenneth Chang: Thomas Eisner, Who Cracked Chemistry of Bugs, Dies at 81. In: The New York Times. 30. März 2011.
- Cornell University: Bibliographie der Werke von Thomas Eisner (PDF; 400 kB)
- Thomas Eisner: Seven Wonders of the World, Film über Eisner von Christopher Sykes (Juni 2011, 28 Minuten) (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ American Academy of Arts and Sciences. Book of Members (PDF). Abgerufen am 18. April 2016
- ↑ Mitgliedseintrag von Thomas Eisner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 8. März 2013.
- ↑ Member History: Thomas Eisner. American Philosophical Society, abgerufen am 28. Juli 2018.
- ↑ Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
- ↑ Eintrag zu Eisner, Thomas im Archiv der Royal Society, London
Personendaten | |
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NAME | Eisner, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Entomologe |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1929 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 25. März 2011 |
STERBEORT | Ithaca, New York, Vereinigte Staaten |
- Entomologe
- Hochschullehrer (Cornell University)
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)
- Auswärtiges Mitglied der Royal Society
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Mitglied der American Philosophical Society
- Mitglied der Academia Europaea
- Träger der National Medal of Science
- Ehrendoktor der Universität Zürich
- Absolvent der Harvard University
- Deutscher Emigrant in den Vereinigten Staaten
- US-Amerikaner
- Geboren 1929
- Gestorben 2011
- Mann